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Samurai 7: Der Ring des Windes (German Edition)

Samurai 7: Der Ring des Windes (German Edition)

Titel: Samurai 7: Der Ring des Windes (German Edition)
Autoren: Bradford Chris
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packen und zog ihn ebenfalls nach oben in Sicherheit. Keuchend vor Schreck und Anstrengung blieben sie im Gang liegen.
    »Tut mir leid«, stieß Yori hervor. »Ich habe den Reis … fallen gelassen.«
    Jack musste lachen. »Gut, dass ich dich nicht habe fallen lassen. Alles andere ist unwichtig.«
    Eine zweite Explosion erschütterte das Gebäude.
    »Die Zitadelle wird allmählich zu einer tödlichen Falle«, sagte Saburo und stand hastig auf. »Gehen wir!«
    »Zuerst brauchen wir den Schlüssel«, erinnerte ihn Jack.
    Sie rannten durch den Gang, der zu Tatsumakis Gemächern führte, vorbei an offenen Schiebetüren, hinter denen Beutestücke und Münzen auf dem Boden verstreut lagen. Tatsumakis Ruderer hatten nur die kostbarsten Gegenstände mitgenommen.
    »Unser Gepäck!«, rief Saburo, als sie wieder an einem geplünderten Raum vorbeikamen.
    Sie eilten hinein und holten ihre Sachen. Die Waffen waren zu ihrer Erleichterung noch da. Miyuki schnallte sich ihr Schwert auf den Rücken und ihren Gürtel um die Hüften. Saburo steckte seine beiden Schwerter in den Obi, Yori griff erfreut nach seinem treuen Pilgerstock.
    Aus einem nahen Zimmer hörten sie die Piratenkönigin. »Beeilt euch!«, rief sie. »Die Samuraiflotte ist schon fast da.«
    Jack und seine Freunde schlichen den Gang weiter und spähten durch eine Tür in den Hauptsaal der Zitadelle. Tatsumaki hatte ihnen den Rücken zugekehrt und überwachte den Abtransport der letzten mit Schätzen gefüllten Truhen. Saru saß auf einer noch offenen Truhe und knabberte an einem Schnitz seiner Lieblingsfrucht.
    »Da ist der Schlüssel«, flüsterte Jack. Am Halsband des Affen glänzte ein metallener Gegenstand.
    »Wie kommen wir daran?«, fragte Saburo. »Du kannst nicht einfach zu Tatsumaki gehen und sie höflich fragen.«
    »Ich habe eine Idee«, sagte Miyuki.
    Sie steckte die Hand in ihr Bündel und zog ein Blasrohr heraus.

60
Der Schlüssel
    »Willst du Tatsumaki töten?«, fragte Yori.
    Miyuki steckte einen kleinen Pfeil in das Rohr. Sie zielte sorgfältig und blies. Der Pfeil sauste durch die Luft auf sein Ziel zu.
    »Au!«, schrie ein Winddämon. Er schlug sich mit der Hand an den Hals und ließ die Truhe fallen, die er trug. »Blöde Stechmücke!«
    »Nein, nur ablenken«, antwortete Miyuki mit einem spitzbübischen Grinsen. Die Truhe krachte auf den Boden und Hunderte von Silbermünzen rollten über die Dielen.
    »Du Tollpatsch!«, schimpfte die Piratenkönigin und stürzte zu der Truhe, um ihren kostbaren Schatz zu retten.
    Während Tatsumaki und die Piraten damit beschäftigt waren, das Silber einzusammeln, schlich Jack zu Saru hinüber. Als der Affe ihn näher kommen sah, hüpfte er auf und ab und begann aufgeregt zu schnattern. Jack legte verzweifelt den Finger an die Lippen, zum Zeichen, dass er ruhig sein sollte. Saru schien ihn zu verstehen und beruhigte sich, sobald Jack ihm den Kopf kraulte. Vorsichtig machte Jack den Schlüssel von seinem Halsband los.
    Der Winddämon, der die Truhe hatte fallen lassen, schaufelte weiter mit den Händen das Silber wieder hinein. Die Piratenkönigin sah ihm zu und züchtigte ihn für seine Ungeschicklichkeit mit der scharfen Kante ihres Fächers. Jack steckte den Schlüssel ein. Im selben Augenblick fiel sein Blick auf das unverwechselbare schwarze Öltuch, in das der Portolan eingewickelt war. Das Logbuch lag in der offenen Truhe, auf der Saru saß. Jack griff hinein und schloss die Hände darum. Das Öltuch fühlte sich kühl und beruhigend vertraut an. Hastig steckte er den Portolan in sein Bündel. Saru sah ihm dabei zu und knabberte stumm an seinem Schnitz.
    Er wollte gerade zu den anderen zurückkehren, da sah er etwas in der Truhe schimmern. Auch die schwarze Perle mit der verbogenen goldenen Nadel lag hier. Sie war das Einzige, das ihm von Akiko geblieben war, und er konnte sie unmöglich hier zurücklassen. Er nahm die Perle heraus, doch sofort begann Saru laut zu kreischen, riss sie ihm aus der Hand und drückte sie besitzergreifend an die Brust.
    Tatsumaki fuhr herum. »Jack!«, rief sie überrascht. »Hast du deine Meinung geändert? Kommst du doch mit?« Doch mit einem Blick auf Saru und die Truhe begriff sie, was er vorhatte. »Den Schlüssel, den du eben gestohlen hast, kannst du gern behalten, aber den Portolan legst du zurück, wenn dir dein Leben lieb ist.«
    Jack schüttelte den Kopf. »Jeder ist auf sich gestellt, Tatsumaki. Vergesst nicht, Ihr seid eine Piratin … und ich bin ein Samurai!«
    Er
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