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Salomos letzte Geliebte

Salomos letzte Geliebte

Titel: Salomos letzte Geliebte
Autoren: Jason Dark
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gelaufen sein.
    Trotz des kühlen Wassers war mir der Schweiß aus den Poren getreten. Ich wischte das Gesicht mit einem Taschentuch ab und nahm ebenfalls einen Schluck. Wie wir es drehten und wendeten, es war nicht einfach, eine Lösung zu finden. Hätten wir wenigstens einen Namen gewusst, hätten wir nachforschen können, so aber saßen wir nachdenklich herum und warteten darauf, dass etwas passierte.
    Das trat ein.
    Diesmal stand die Frau nicht plötzlich vor uns. Sie kam auch nicht als Geist, es passierte etwas ganz anderes und auch völlig Profanes.
    In die Stille hinein hörten wir das helle Klingeln des Telefons, und wir schraken beide zusammen.
    »Das ist sie!«, flüsterte Glenda.
    »Meinst du?«
    »Klar.«
    Ich rutschte von der Couchlehne. Glenda’s Blicke brannten in meinem Rücken, als ich die wenigen Schritte zum Telefon ging. Mit einer recht gelassenen Bewegung hob ich den Hörer ab und meldete mich auch mit einer neutral klingenden Stimme.
    »Hallo...«
    »Du bist es, John Sinclair!«
    Mehr brauchte ich nicht zu hören, denn die Stimme hatte ich sofort erkannt. Ich deckte die Sprechmuschel mit einer Hand zu und nickte in Glenda’s Richtung, damit auch sie Bescheid wusste...
    ***
    »Ich wusste, dass du nach Hause fahren würdest, John.«
    Mit einem Druck auf die Taste schaltete ich den Lautsprecher ein, damit auch Glenda mithören konnte. Sie hatte ihre lockere Haltung verloren und hockte jetzt angespannt auf der Sesselkante.
    »Wohin hätte ich sonst fahren sollen?«
    Sie lachte leise. »Keine Sause machen, wie man so schön sagt. Immer vorsichtig sein. Es könnte ja etwas passieren.«
    »Sie sagen es.«
    Ich hörte einen zischenden Atemzug und vernahm dann die nächste Frage. »Hast du noch behalten, was ich dir gesagt habe, Sinclair? Wir brauchen dich, und wir brauchen dich wirklich. Du bist sehr wichtig.«
    »Wer braucht mich?«
    »Sie kommt, Sinclair.«
    Noch immer sprach die Frau in Rätseln. Ich konnte nur den Kopf schütteln. Ich wusste nicht, wer kommen würde, und ich kannte auch keine Person, die mich unbedingt brauchte. Zumindest keine in diesem Zusammenhang.
    »Wer ist sie? Und wer braucht mich?«
    »She-ba...«
    Ich sagte nichts. Ich wartete darauf, dass die Unbekannte eine Erklärung hinzufügte, doch das tat sie nicht. Sie hatte ein Wort gesagt, das ich nicht kannte.
    »Bitte, was war das?«
    »She-ba!«
    Ich schüttelte den Kopf. Da sollte doch der Teufel mit seiner Pranke reinschlagen, ich jedenfalls konnte mit diesem Begriff nichts anfangen, der, anders betont, wie ein Katzenfutter klang, das man in Deutschland kaufen kann.
    »Was ist mit She-ba ?«
    »Es ist wichtig für dich, John, sehr wichtig. Merke dir diesen Ausdruck gut. She-ba...«
    Sie hatte beide Begriffe genau betont. Das a beim letzten dazu noch besonders.
    »Und weiter?«, fragte ich.
    Ich hörte vor der Antwort ein leises Seufzen. »Du bist sehr, sehr wichtig.«
    »Danke, aber das kann ich auf keinen Fall als Kompliment auffassen. Dazu hätte ich mal eine Frage. Willst du mir nicht sagen, mit wem ich es zu tun habe und wer du bist?« Ich blickte dabei zu Glenda hin, die angespannt im Sessel hockte und durch ihre Haltung den Eindruck machte, als wollte sie jeden Augenblick in die Höhe schnellen und auf mich zueilen.
    »Ich bin eine Botin.«
    Diesmal lachte ich. »Toll. Damit kann ich auch etwas anfangen. Nein, das glaube ich nicht.«
    »Ich bin sehr wichtig für dich. Du wirst es sehen, John Sinclair. Warte es ab.«
    Das musste ich auch tun, denn sofort nach dieser Antwort legte sie auf, während ich auf den Hörer starrte, aus dem keine Stimme mehr drang. Ich legte den Hörer auf und drehte mich langsam um, wobei ich meinen Blick nicht von Glenda Perkins nahm.
    Glenda war eine temperamentvolle Frau und alles andere als auf den Mund gefallen. Jetzt saß sie da und konnte nichts mehr sagen. Sie schwieg, was bei ihr selten vorkam.
    Ich nahm wieder meinen alten Platz auf der Couchlehne ein. »Das sieht irgendwie nicht gut aus. Der Anruf hat uns nicht weitergebracht. Oder kannst du damit was anfangen?«
    »Nein, das kann ich nicht.«
    »Scheba? Cheba... Ich weiß nicht, was dieses Wort bedeutet. Ich bin überfragt und weiß nicht einmal wie es geschrieben wird. Das ist eine fremde Sprache...«
    »Wenn es das überhaupt ist«, murmelte Glenda.
    »Es könnte auch sein, dass es sich um ein Kunstwort handelt.«
    »Stimmt. Und so stellt sich die Frage, wer uns dann weiterhelfen könnte.«
    »Das weiß ich nicht. Ich bin keine
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