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Salomos letzte Geliebte

Salomos letzte Geliebte

Titel: Salomos letzte Geliebte
Autoren: Jason Dark
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Glenda drehte sich um und ging vor mir her zurück in das Wohnzimmer. »Und ich bin davon überzeugt, dass wir mit ihr noch einigen Spaß bekommen werden.«
    Ich reichte ihr eine Dose. Wir standen uns gegenüber. Ich sah den besorgten Ausdruck in ihren Augen und versuchte es mit einem Lächeln, was mir nicht so richtig gelang.
    »Ja, John, du kannst mir glauben, das gibt noch Ärger.«
    »Vielleicht wünsche ich mir den sogar.«
    »Ach ja?«
    Ich riss die Lasche auf. »Um endlich herauszufinden, was diese Person von mir will.«
    »Das sehe ich ein.«
    Ich setzte die Öffnung der Dose an meinen Mund und trank den ersten Schluck. Er tat wirklich gut.
    Auch Glenda trank aus der Dose und ließ sich dann in einen Sessel fallen. Wieder streckte sie ihre Beine aus und kühlte ihre Hände an der Dose. Zwischen uns entstand eine Schweigepause. Keiner wusste so recht, wie er anfangen sollte. Es war eben anders als bei einem normalen Besuch meiner Assistentin. Ich dachte nur kurz daran, dass wir hier schon miteinander geschlafen hatten und eigentlich hatte das auch stattfinden sollen, doch jetzt hatte das Schicksal sein Veto dagegen erhoben. Uns beiden stand der Sinn nicht danach, denn andere Dinge hatten Vorrang bekommen.
    Glenda übernahm wieder das Wort. »Versuche erst gar nicht, mich loswerden zu wollen, John, denn ich bleibe.«
    »Ich habe nichts gesagt.«
    »Es war auch nur ein Hinweis.«
    »Und warum willst du bleiben?«
    Glenda lächelte breit. »Frag doch nicht so, John, das weißt du selbst ganz genau. Ich kann nicht verschwinden. Diese unbekannte Person hat zwar dich gemeint, aber ich fühle mich ebenfalls angesprochen. Nicht, dass ich dich beschützen will, aber vielleicht kann ich dir zur Seite stehen, wenn etwas passiert.«
    »Das ist schon okay, Glenda. Aber um etwas passieren zu lassen, muss es Personen geben, die das in die Wege leiten. Und ich weiß nicht, ob diese Person hier erscheint.«
    »Der traue ich alles zu.«
    Ich lächelte und nahm dabei auf einer Couchlehne Platz. Glenda hatte, als ich mich in der Küche aufhielt, ein Fenster geöffnet. So wehte der warme Wind herein, der allerdings etwas kühler war als am Nachmittag. Jetzt war es an der Themse im Biergarten sicherlich wunderbar, aber davon konnten wir nur träumen.
    »Was denn?«
    »Frag nicht so, John. In Einzelheiten kann ich dir das nicht sagen. Es war schon komisch, als ich sie verfolgte und sie plötzlich verschwand. Da war sie plötzlich nicht mehr zu sehen, und ich frage mich noch immer, wie das passieren konnte. Also eine Erklärung habe ich dafür leider nicht. Ich denke nur, dass du es mit einem Problem zu tun bekommst, das du auf keinen Fall unterschätzen darfst. Wir brauchen dich , hat sie gesagt, und ich frage mich, wer das ist.«
    »Da kann ich dir leider keine Antwort geben.«
    Glenda drückte die kühle Dose gegen ihre linke Wange. »Das ist alles nicht einfach, ich weiß. Die Unbekannte hat so verdammt exotisch ausgesehen. Ich weiß nicht, wie ich es erklären soll. Auf der Fahrt ist mir der Gedanke an einen Voodoo-Zauber gekommen.« Ihr Gesicht nahm einen skeptischen Ausdruck an. »Liege ich damit so falsch?«
    »Keine Ahnung.«
    Das ließ Glenda Perkins nicht so stehen. »Aber du musst doch nachgedacht haben, John. Ausgerechnet du, wo du immer voll engagiert bist. Ich habe mehr den Eindruck, dass du es mir nicht sagen willst.«
    Ich musste lächeln, aber es war keine Zustimmung. »Ob Voodoo oder ein anderer Zauber, Glenda, ich möchte mich davon einfach nur überraschen lassen. Natürlich bin auch ich nachdenklich geworden, aber ich sehe die Vorgänge nicht so pessimistisch an. Ich weiß, dass wir nichts tun können, denn wir müssen erst sehen, was die andere Seite vorhat. Sie wird sich wieder melden.«
    »Ja, und zwar noch heute Nacht.«
    »Das hoffe ich.«
    »Deshalb werde ich bleiben. Wie heißt das Sprichwort? Mitgefangen – mitgehangen, und genau danach richte ich mich, John. Du bist nun mal nicht allein gewesen, John. Dein Pech.«
    »Schon gut.«
    Glenda schaute auf die Uhr. »Wir haben nicht mal Mitternacht. Das dauert noch was. Dann folgen die dunklen Stunden. Ich glaube fest daran, dass die andere Seite sie ausnutzen wird.« Sie trank wieder einen Schluck. »Zudem bin ich davon überzeugt, dass sie einiges über dich weiß, John. Sie hat dich beobachtet, ohne dass es dir oder mir aufgefallen wäre. Sonst hätte sie uns nicht gefunden.«
    Ich konnte ihr in keiner Weise widersprechen. Sie hatte Recht. Das musste so
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