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Salomos letzte Geliebte

Salomos letzte Geliebte

Titel: Salomos letzte Geliebte
Autoren: Jason Dark
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Sprachexpertin. Tut mir Leid, John, ich hätte dir gern geholfen. Aber wenn man nicht mal weiß, wie dieser Begriff geschrieben wird, stehen wir auf dem Trockenen und können auch keinen Fremden fragen.«
    »Das ist ja die Tragik.«
    »Stellt sich die Frage, wie es weitergehen soll. Ich denke, dass wir dabei ziemlich auf dem Schlauch stehen. Du kannst mit diesem Wort nichts anfangen und ich auch nicht.«
    »Wir könnten nachschauen.«
    »Wo denn, wenn du nicht mal weißt, wie der Begriff geschrieben wird? Und ein Lexikon für Lautwörter kenne ich nicht. Da wird uns auch kein Computer weiterhelfen.«
    »Jedenfalls hörte sich der Begriff sehr fremd an.«
    »Das ist doch klar.«
    Ich überhörte den leichten Vorwurf in ihrer Stimme und kam zum eigentlichen Kern des Problems. »Mit sehr fremd meine ich etwas, das in eine bestimmte Richtung deutet. Eben in die exotische. Ich denke da an Afrika oder Arabien.«
    »Könnte hinkommen, wenn ich mir vor Augen halte, wie die Frau ausgesehen hat.«
    »Ausgezeichnet.«
    »Und trotzdem kommen wir nicht weiter, John. Was hast du davon, wenn du Bescheid weißt? Nichts, rein gar nichts. Wir werden auch weiterhin auf dem Schlauch stehen, solange wir nicht wissen, wie dieser Begriff geschrieben und richtig ausgesprochen wird.«
    »Könnte uns trotzdem jemand helfen?«
    »Ja, ein Sprachwissenschaftler. Er könnte verschiedene Schreibweisen und Betonungen analysieren. Dann kämen wir der Lösung des Rätsels möglicherweise näher.«
    »Bravo.«
    Ich schaute sie irritiert an. »Warum sagst du das so komisch?«
    Glenda stand auf und ging im Zimmer hin und her. »Weil wir heute Wochenende haben, verflixt. Wen willst du wecken oder aus seinem Feierabend hervorreißen? Da ist nicht jeder wie Sir James, der Tag und Nacht im Dienst ist.«
    »Er wäre zum Beispiel jemand, der uns möglicherweise helfen könnte, sage ich mal. Der kennt doch Gott und die halbe Welt, und in seinem Club turnen ja genügend Typen herum, die gewisse Beziehungen haben. Es wäre zumindest ein Ansatz.«
    Glenda blieb jetzt stehen und schaute mich an. »Ich weiß nicht, ob wir da die Pferde scheu machen sollen. Was ist denn schon passiert? Im Prinzip nicht viel. Eine Begegnung, ein Anruf, ein rätselhaftes Wort oder ein Begriff. Das ist alles, John. Da sehen wir nicht eben super aus.«
    »Richtig.«
    »Dann warten wir ab.« Sie deutete zu Boden. »Und zwar hier. Hier in deinem Zimmer. Nicht im Bett, sondern an dieser Stelle. Du nimmst den Sessel und ich werde mich in meinen setzen.« Sie ging mit schnellen Schritten darauf zu. »Dann werden wir ja erleben, was geschieht. Du solltest immer daran denken, dass sie etwas von uns wollen und nicht umgekehrt. Ist das ein Vorschlag, mit dem du dich einverstanden erklären kannst?«
    »Bleibt mir etwas anderes übrig bei einer derartig energischen Assistentin?«
    »Eigentlich nicht. Es sei denn, du rückst mit einem besseren Vorschlag heraus.«
    »Das kann ich nicht.«
    »Wunderbar.« Glenda ließ sich in den Sessel fallen. Sie streckte Arme und Beine von sich. »Dann ist ja alles gelaufen. Wir bleiben in der Wohnung hier und warten ab.«
    Was wollte ich dagegen schon einwenden? Glenda hatte wirklich die beste Möglichkeit gefunden, und so blieb mir nichts anderes übrig, als zuzustimmen.
    »Dann werde ich uns noch etwas zu trinken holen«, sagte Glenda. »Ich nehme an, dass die Nacht lang werden kann.«
    »Du kennst den Kühlschrank ja.«
    Unsere beiden Dosen waren mittlerweile leer getrunken. Glenda knickte sie zusammen und nahm sie mit in die Küche, wo sie im Abfalleimer verschwanden.
    Ich blieb im Wohnzimmer sitzen und blickte durch das offene Fenster nach draußen.
    Die letzten roten Streifen am Himmel waren verschwunden. Die Farbe der Nacht hatte sie zugeschaufelt, und diese Farbe sah nicht schwarz oder grau aus, sondern blau.
    Ja, sie kam mir tatsächlich blau vor. Wie eine Tinte in ihrer Dunkelheit. Zudem war der Himmel klar geblieben, so dass die Gestirne sich in ihrer wunderbaren Pracht zeigten. Die Sterne funkelten wie helle Seelen, die durch den Himmel geisterten, um die Lebenden zu beobachten. Meine Gedanken beschäftigten sich mit der Weite des Alls, und ich dachte automatisch darüber nach, dass so vieles dort noch nicht erforscht worden ist und wohl niemals erforscht werden wird. Unzählige Geheimnisse lauem dort. Es gab verschiedene Ebenen des Daseins, die mit dem Verstand nicht zu fassen waren.
    Experten der Mathematik und der Astrophysik konnten sie
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