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Saga von Dray Prescot 29 - Pandahem-Zyklus 03 - Die Feuer von Scorpio

Saga von Dray Prescot 29 - Pandahem-Zyklus 03 - Die Feuer von Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 29 - Pandahem-Zyklus 03 - Die Feuer von Scorpio
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häßliche Härte. Spöttisch leckten die orangeroten Zungen empor, der Rauch wogte unverschämt, das Brausen nahm einen bedrohlichen Klang an.
    Wir warteten zwischen den Bränden darauf, daß ein Feuer uns die Freiheit schenkte.
    »Ich glaube...«, sagte Pompino endlich.
    Wir konnten kaum noch atmen. Die Luft fühlte sich ätzend an. Nicht nur meine Lungen stachen; Tilda lag völlig schlaff am Boden und konnte kaum noch stöhnen.
    »Jetzt muß es soweit sein«, krächzte ich.
    Wenn wir uns verrechnet hatten, war es aus.
    Pompino wiegte eine Amphore mit Parclear in der Hand. Ich ergriff ein zweites Gefäß. Wir zogen befeuchtete Zipfel unserer Kleidung über den Kopf und begaben uns zur Tür unter dem Vorsprung. Im gleichen Augenblick löste sich hinter uns die Tempeltür in einer Art Explosion in Flammen auf und zerplatzte brüllend. Überall wirbelten Funken. Flammen züngelten herein, als wäre jede auf eigene Beute aus, die sie verbrennen und verschlingen wollte.
    »Bring die Kovneva!« Pompino stürmte vor. »Ich öffne die Tür!«
    Ich erhob keine Widerworte. Meine Amphore flog neben Pompinos Wurfgeschoß durch die Luft, fand mit der seinen ihr Ziel. Ich fuhr nach hinten herum, ohne noch einmal hinzuschauen, und stürzte mich auf Tilda. Welch ein Gewicht, bei Krun! Welch ein Gewicht!
    Ich hievte sie vor mir hoch und hastete wie ein verkrüppelter Krebs auf die Tür zu. Pompino hatte einfach den Kopf gesenkt und war vorgestürmt. Er zerrte die letzten Stücke glimmenden Holzes zur Seite. Die verkohlten Türkanten schimmerten. Rauch kräuselte sich empor. Der ganze Raum war von dem Inferno aus Flammen und Rauch erfüllt. Wir rasten durch die Tür, ohne darauf zu achten, daß wir uns die Kleidung aufrissen und von Tildas blauem Umhang ein großes Stück zurückblieb. Unaufhaltsam rannten wir weiter.
    Der dahinterliegende Steingang führte in einen kleinen Raum, in dem sich der Geruch nach frischem Blut mit dem Rauchgestank verband. Hier lagen vier tote Womoxes. Sie trugen blaue Rüstungen, auf der Brust das rote Zhantilzeichen Bormarks. Sie waren zu Tode gepeitscht worden. Tildas Sänfte stand, wo sie abgesetzt worden war, ehe sie sich auf ihren kurzen anstrengenden Weg in den inneren Raum machte.
    Wir wälzten sie in die Sänfte. Das Gebilde besaß vier Tragegriffe, ein Holzdach und Vorhänge, eine angemessene Last für vier Womoxes, große, gehörnte, kräftige Burschen. Männer und Frauen, die Sänften tragen, werden oft Calsters genannt, und diese vier Calsters hatten im Dienst für ihre Herrin das Leben gelassen. Zu zweit mußten wir sie nun ersetzen, Pompino und ich.
    »Gaff nicht herum, Jak! Die Rasts, die hier gewütet haben und uns dann einschlössen, könnten noch in der Gegend sein.«
    »Als du die Tür anzündetest«, sagte ich, »haben sie das bestimmt als Zeichen gewertet, daß der Brand vom Tempel durchgebrochen ist.«
    Pompino lachte. Er war mit sich selbst sehr zufrieden.
    »Na, die sollen noch zu spüren kriegen, wie heiß es auch ohne Flammen werden kann!«
    Wir ergriffen die Tragebalken und schleppten die Sänfte mit Tilde durch die steinernen Korridore. Niemand begegnete uns. Bei Vox! Unsere Last schien zwei Tonnen schwer zu sein!
    Pompino ging vor. Er rief nach hinten: »Die armen Womoxes haben ihre Sänfte noch nie eine Wendeltreppe hinabtragen müssen.«
    »Halt die Augen offen!«
    Noch immer hatte ich das Gefühl, von den Flammen im nächsten Augenblick versengt zu werden. Mir war, als wäre das Innere meiner Lungen ausgekratzt worden. Noch immer mußte ich husten, um die Reste des Rauchs loszuwerden. Meine Augen taten weh. Aber wir stolperten voran und schleppten Tilda, und nach einiger Zeit rief Pompino: »Eine Treppe!«
    Die Anlage war eben breit genug. Ich hob mir die Stangen auf die Schultern, während Pompino an seinem Ende in die Knie ging; so erklommen wir die Treppe. Es war, als müßten wir einen riesigen Felsbrocken die Stratemsk hochschieben.
    Tilda und die Sänfte schienen nun schon drei Tonnen zu wiegen.
    Oben machten wir eine kurze Atempause. Ich schaute zurück, sah nichts als den matten Widerschein des Feuers und begab mich nach vorn neben Pompino. Vor uns erstreckte sich der Korridor nach links und rechts, ein bißchen verstaubt, ziemlich hoch, völlig leer. Hier und dort strahlten Fackeln in der Dunkelheit. Pompino bewegte den Kopf ruckartig nach links.
    »Ist das Tageslicht?«
    In der Ferne lag ein schwacher Lichtschimmer auf der Seitenwand. Ich kniff die Augen
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