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Saga von Dray Prescot 29 - Pandahem-Zyklus 03 - Die Feuer von Scorpio

Saga von Dray Prescot 29 - Pandahem-Zyklus 03 - Die Feuer von Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 29 - Pandahem-Zyklus 03 - Die Feuer von Scorpio
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Kult für seine eigenen Zwecke, vielleicht konnte er uns doch noch als Verbündeter dienen.
    Dann fragte sie plötzlich: »Erinnerst du dich an den Roten Leem?«
    »Aye.«
    »Ich tanzte in dieser Taverne - ich konnte tanzen, nicht wahr?«
    »Keine hat je besser getanzt.«
    »Du hast mich aus dem Roten Leem gerettet, und wir kamen nach Hause, und dann verließest du mich...« Noch jammerte sie nicht herum, doch war Tilda von den Vielen Schleiern diesem Zustand schon gefährlich nahe. Ich durfte nicht länger warten. Ich stand auf.
    »Ich finde, es hat keinen Sinn, daß du noch bleibst, Tilda. Ich muß dir sagen, daß dieser unsägliche Tempel in Kürze niedergebrannt wird, und...«
    »Aber der König!« In ihrem Entsetzen lag eine Gefühlsaufwallung, die ich nicht zu deuten wußte.
    »Der dicke Nemo hat an alledem keinen Anteil...«
    »Aber du irrst! Der König ist der Hyr-Prinz-Majister! Dieser Tempel liegt direkt unter seinem Palast!«
    Im gleichen Augenblick sog ich die Luft ein. Unter der Tür wallte Rauch hervor. Pompino hatte sich nützlich gemacht.
    Mit federnden Schritten eilte er herein und knallte die Tür hinter sich zu. Energisch rieb er sich die Hände.
    »Das hätten wir erledigt«, sagte er. »Genaugenommen habe ich alles erledigt, während ihr hier nur geplaudert habt.«
    »Der Hauptbösewicht ist der König«, sagte ich, »und sein Palast befindet sich direkt über uns.«
    »Großartig! Dann wird er ja mit den übrigen Cramphs ausgeräuchert. Der ganze Laden geht gleich in Flammen auf. Niemand kommt dort noch durch. Wir können heimlich auf dem Weg verschwinden, auf dem die Kovneva gekommen ist.«
    Der Rauch, der unter der Tür hervorquoll, wurde dicker.
    »Dann wollen wir aufbrechen«, sagte ich. »Tilda, deinen Arm!«
    Sie schien verwirrt zu sein. »Meine Sänfte...«
    Ich schloß daraus, daß sie sich meistens herumtragen ließ und ihr Auftritt bei uns sie gehörig erschöpft hatte. Pompino und ich würden sie tragen müssen. Sie wog eine Tonne.
    »Was man so alles auf sich neben muß!« ächzte Pompino und fügte hinzu: »Du hast wahrlich - interessante Freunde, Jak.«
    »Aye, und sollte die Treppe steil sein...«
    »Sag es nicht!« ächzte er.
    Wir erreichten die kleine Holztür im Schatten des eingekerbten Vorsprungs. Ich drehte den Griff, und die Tür öffnete sich nach außen.
    Im gleichen Augenblick loderte in dem darunterliegenden Gang eine Fackel auf. Schwere metallbesetzte Sandalen hallten auf Stein.
    »Schließt sie ein!« rief eine barsche Stimme.
    Die Tür knallte zu. Eiserne Riegel schlössen sich knirschend. Ich rannte energisch mit der Schulter gegen die Tür, die sich nicht mehr rührte.
    »Wir sind eingeschlossen!«
    »Und der Tempel hinter uns ist ein einziges Flammenmeer!«

20
     
     
    Wenn Pompino der larvin den Tempel eines bösen Kults in Brand steckt, überläßt er nichts dem Zufall.
    Durch das Flammenmeer, das ich mir dort vorstellte, würden wir diesen Ort nicht verlassen können.
    Pompino stieß einige phantasievolle Flüche aus, eilte an meine Seite und kickte wutschnaubend gegen die Tür. Tilda stieß einen kurzen leisen Schrei aus und fiel in Ohnmacht. Nun wog sie plötzlich anderthalb Tonnen.
    Wir steckten ernsthaft in der Klemme. Wenn wir nicht erstickten, würden wir verbrennen, und wenn es uns irgendwie gelang, die Tür aufzubrechen, hielten sich dahinter Bewaffnete bereit, uns den Tod auf andere Weise zu bringen. Trotz der Bedrängnis unserer Lage fiel es mir ungemein schwer, dies alles wirklich ernst zu nehmen. Immer wieder zuckte mir der Gedanke durch den Kopf, wie komisch wir uns ausmachen mußten. Es gab so manchen Gefährten, der unseren Anblick lustig fände, gewiß, doch wäre er bei uns gewesen, hätte er mitgeholfen, einen Ausweg zu finden, hätte jeden niedergeschlagen, der uns aufhalten wollte. Trotzdem...
    Ich habe wahrlich oft davon gesprochen, daß in den großen kregischen Schlössern und Palästen die Wände mit Tunneln und Geheimgängen und verborgenen Türen durchsetzt sind. Ein Teil meiner Gelassenheit leitete sich vermutlich von dieser Erkenntnis her, von meiner Zuversicht, daß wir einen Ausweg finden würden. Wir begannen zu suchen.
    Wir hatten es Tilda zwischen Stuhl und Tisch so gemütlich wie möglich gemacht. Sie schwabbelte herum, eine unförmige blaue Masse, und ich vergewisserte mich, daß sie nicht zu Boden rutschen konnte. Dann schloß ich mich Pompino an und begann zu suchen. Schon war das Knistern von Flammen zu hören. Durch die
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