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Saga von Dray Prescot 29 - Pandahem-Zyklus 03 - Die Feuer von Scorpio

Saga von Dray Prescot 29 - Pandahem-Zyklus 03 - Die Feuer von Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 29 - Pandahem-Zyklus 03 - Die Feuer von Scorpio
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Strombor. Es war für uns keine glückliche Zeit. Er sah dir ein wenig ähnlich, aber er war ein aalglatter, auf Distanz bedachter, scheinheiliger Prinz...«
    »Scheinheilig?« Ich schwöre - mir stand der Mund offen.
    Sie sprach weiter, als hätte ich sie nicht unterbrochen -sie folgte träumerischen Gedanken, in denen zu viele Erinnerungen und zu viele Jahre lagen. Als ich dann aber sagte, daß die Leute mich Jak nannten, bekam sie das mit und nickte und redete dann mit ihrer leisen atemlosen Stimme weiter über die Zeit, da wir mit Pando und Inch um sein Kovnat gekämpft hatten. Pompino trat unruhig von einem Fuß auf den anderen.
    »Wir sind hier in dem verdammten Tempel, Jak. Brennstoff gibt es zur Genüge. Ich schaue mich mal um.«
    »... will sie für sich, und Murgon will sie für sich, und Pynsi kann nur immer weinen.« Tilda erzählte monoton weiter, ohne Pompino im geringsten zu beachten. Sie erzählte mir von den Problemen, mit denen Pando sich herumschlug, von seinem Streit mit Murgon, bei der es - wie auf zwei Welten nun mal üblich - um die Liebe einer jungen Frau ging. Damals kam mir das alles lächerlich vor, auch wenn es später eine ungeheure Bedeutung erlangen sollte, wie Sie noch erfahren werden, und ich hätte mich am liebsten losgerissen, um Pompino zu helfen. Aber Tilda hielt mich fest - mit ihren Worten, mit ihrer Niedergeschlagenheit, ihrer Bedrücktheit. Sie trank. Sie trank wie ein Fisch. Gleichwohl fand ich in dem verwüsteten Gesicht Spuren der Schönheit, die einst ohne Hilfsmittel zu erobern wußte. Sie war noch immer eine Frau. Ich zwang mich dazu, kein Mitleid zu empfinden - denn das hätte uns beide entwürdigt, doch gestattete ich mir ein spontanes Aufwallen der Zuneigung.
    Das Vadvarat von Tenpanam, das sich an Pandos Bormark anschloß, hatte kürzlich seinen Vad verloren. Ein junges charmantes Mädchen erhob Anspruch auf dieses Land. Vadni Dafni Harlstam, ein munteres, kluges Persönchen, das sich durchaus darüber im klaren war, daß mächtige Männer sie wegen ihrer Provinz umgarnen mochten, schien sich für Strom Murgon entschieden zu haben. Aber auch Pando hatte den Vorteil erkannt, der in einer Vereinigung der Häuser Marsilus und Harlstam lag, und war als Freier aufgetreten. Die Angelegenheit hing zur Zeit in der Schwebe. Und die mythamischen Zwillinge waren außer sich vor Verzweiflung - seit langem mit Pando befreundet und ergeben für Bormark kämpfend: Poldo für Vadni Dafni, seine Zwillingsschwester Pynsi für den jungen Pando.
    Wie gesagt, ein lächerliches Szenario, das Tilda mir monoton darlegte, wenn sie nicht gerade Wein trank, aber auch ein Netz von Leidenschaften und Ehrgeiz, in dem sich politisch Gesinnte immer wieder verfangen konnten.
    »Nachdem Shamsi starb - eine schlimme Tragödie! -, hoffte ich, Pando werde zur Ruhe kommen und Pynsi heiraten. Aber nein. Nein, er mußte das Kovnat vergrößern und diese Vadni Dafni nehmen. Ich fürchte, sein Vetter Murgon wird ihn deswegen noch umbringen.«
    Ich schaute zur Tür; dahinter war nichts zu hören, und ich wäre jetzt am liebsten bei Pompino gewesen und hätte mich um unser Anliegen gekümmert. Statt dessen mußte ich fragen: »Shamsi?«
    »Ein reizendes Mädchen. Sie hat Pando sehr glücklich gemacht, und die Zwillinge sind eine wahre Freude. Aber sie starb, sie starb! Ich habe eine ganze Sennacht lang geweint.«
    Pando hatte sich also doch niedergelassen - hatte sich ein Leben eingerichtet, das ihm dann durch den Tod seiner Frau wieder entrissen worden war. Vielleicht lag hier eine Antwort. Meine Agenten hatten nicht so genau beobachtet, wie es angebracht gewesen wäre; und obwohl dies in gewisser Weise verständlich war, nahm ich mir vor, die Gründe dafür genau zu untersuchen. Wieder hob Tilda den Kelch an den Mund.
    »Warum hat sich Pando mit dem Silber-Leem zusammengetan?«
    Ihr Glas zitterte. »Ich bin eigentlich hier, um ihn zur Besinnung zu bringen, auch wenn das bestimmt nutzlos gewesen wäre. Die üblen Anhänger Lems würden mich rücksichtslos töten, wenn sie könnten. Pando ist beigetreten, um seinem Vetter, der ein großer Anhänger ist, besser Einhalt gebieten zu können. Ich weiß ein wenig darüber, ein wenig. Pando hat Pläne mit Murgon, und Lern bot ihm die Gelegenheit zuzuschlagen, ohne Verdacht zu erwecken...«
    Plötzlich fühlte ich mich viel besser. Pando war nicht aus Liebe für den Silber-Leem Mitglied des Ordens geworden, sondern aus anderen, verborgenen Gründen! Er benutzte den
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