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Saga von Dray Prescot 27 - Pandahem-Zyklus 01 - Die Labyrinthe von Scorpio

Saga von Dray Prescot 27 - Pandahem-Zyklus 01 - Die Labyrinthe von Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 27 - Pandahem-Zyklus 01 - Die Labyrinthe von Scorpio
Autoren: Alan Burt Akers
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daß sie in irgendeinem Felsgang in Stücke gebrochen war. So wog ich das Krozair-Langschwert in der Hand. Diese hervorragende Klinge hatte ich auf Kregen schon für alle möglichen Aufgaben eingesetzt; jetzt mußte ich damit vorsichtig auf den Boden und gegen die Mauern klopfen wie ein Blinder. Was ich an diesem Ort der Schrecknisse ja auch war.
    Die blaue Tür ging auf, ehe ich sie erreichte.
    Blaues Licht strömte heraus.
    Mit erhobenem Schwert stürmte ich hindurch – und wurde augenblicklich von einem Dutzend Malko-Wächter angegriffen, die tobend ihre Schwerter schwangen und ihre Gorillazähne blitzen ließen.

19
     
     
    Die Heftigkeit des Angriffs wirkte sich zu meinen Gunsten aus.
    In ihrem Bestreben, mich niederzustrecken, behinderten sich die Angreifer gegenseitig, und ihre primitiven Gorillagesichter waren blutrünstig verzerrt.
    Kampfstark, muskelbepackt waren die Malkos, temperamentvoll und im Kampf nicht zu unterschätzen. Große stämmige Burschen mit kleinen schwarzen Augen unter breiten Stirnknochen und schwarzen rissigen Lippen, die von gelben Hauern aufgewölbt wurden.
    Sie trugen knopfbesetzte Lederrüstungen, an Schultern und Ellbogen mit Stacheln bewehrt, ausgewölbt über dem Brustkorb, ergänzt durch Schuppengürtel und goldene Schnallen. Sie schwangen Speere und Schilde, Schwerter und Dolche und gaben in ihrer Tötungslust unverständliche Laute von sich.
    Ich hätte wetten mögen, daß ihnen noch kein Mann mit Krozair-Langschwert entgegengetreten war. Ich möchte sogar behaupten, daß sie es noch nie mit einem Krozairbruder zu tun hatten. Nun ja, dieses zweifelhafte Vergnügen ist fern des kregischen Binnenmeeres, des Auges der Welt, nur wenigen zuteil geworden. Ich verschwendete keine Zeit. Die Krozairklinge loderte auf.
    Als alles vorbei war, stürzten mindestens zwei Gegner schreiend davon. Auch sie waren nicht ungeschoren geblieben, doch konnten sie immerhin noch rennen. Ihre Gefährten lagen tot am Boden.
    Bei Zair! Wozu ein Mann in seiner Verzweiflung fähig ist!
    Die Malkowächter hatten mehrere Käfige bewacht. Die eisernen Zellen enthielten eine Ansammlung von Sklaven. Sie waren recht gut gekleidet, die Mädchen trugen dünne Gewänder mit allerlei billigem Schmuck, die Männer waren rasiert und eingeölt, daneben entdeckte ich andere Männer aus verschiedenen Rassen, die offenbar früher Söldner gewesen waren. Nach Sklavenart wirkten diese Menschen sehr niedergeschlagen, doch schien man sie gut versorgt zu haben.
    Eine Stimme rief: »Ein großartiges Jikai! Nun laß uns hier heraus, im Namen Hiscielos des Chuns.«
    »Wer immer der sein mag«, sagte ich leise vor mich hin und ging auf den Käfig zu, aus dem die Frau gesprochen hatte.
    Mit einem einzigen Schwerthieb schlug ich das Schloß ab – stets eine hübsche und nichtssagende Geste. Unmittelbar nach dieser Torheit überprüfte ich vorsichtshalber meine Krozairklinge. Aber die Kante wies keine Scharte auf, wie ich es bei der Kunst der Krozair-Waffenschmiede auch gar nicht anders erwartet hatte.
    »Jikai«, sagte die Frau, »dir scheint dein Schwert wichtiger zu sein als ich.«
    Bereit, einer höflichen Dame höflich zu begegnen, brachte ich nur ein mürrisches: »Mag sein« heraus.
    Nun ja, sie war wunderschön. Ihre Schönheit hatte etwas Zwingendes. Alles an ihr schien vollkommen zu sein, was oft – wenn auch nicht immer – im Gesamteindruck zu einem gewissen Mangel an Vollkommenheit führt. Das lang und wellig über das türkisgrüne Kleid herabfallende Haar schimmerte hellgolden. Sie trug einen goldenen Gürtel und betonte damit eine Figur, die jedem, der meine Delia nicht kannte, den Atem rauben mußte. Neben meiner Delia wirkte diese strahlende Frau allerdings irgendwie künstlich. Sie war sich ihrer Anziehung durchaus bewußt, der Kraft ihrer Schönheit, der Macht, die sie damit ausüben konnte.
    Sie lächelte mich betörend an. Ihre Zähne waren sehr weiß – angesichts ihrer sonstigen Schönheit hätten sie auch nicht anders aussehen dürfen –, und ihre Lippen waren von jenem schmelzenden Rot, das einem Mann unter die Haut gehen kann.
    Ich verneigte mich knapp vor ihr. Noch war ich ziemlich durcheinander, hatte ich doch eben erst einen anstrengenden Kampf überstanden.
    »Meine Dame ...«
    »Du nennst mich Majestrix!«
    »Dann bist du die Königin Mab?«
    Sie lächelte.
    »Laß meine Dienstboten frei! Wir müssen sofort von hier aufbrechen.«
    Mit äußerster Vorsicht öffnete ich den ersten Käfig. Darin saß
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