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Saga von Dray Prescot 27 - Pandahem-Zyklus 01 - Die Labyrinthe von Scorpio

Saga von Dray Prescot 27 - Pandahem-Zyklus 01 - Die Labyrinthe von Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 27 - Pandahem-Zyklus 01 - Die Labyrinthe von Scorpio
Autoren: Alan Burt Akers
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hervorragender Qualität. »Das ist doch nur Aas.«
    »Es waren Wächter, die bezahlt wurden, um ihre Arbeit zu tun.«
    »Wirst du für deine Arbeit bezahlt?«
    »Gelegentlich habe ich Sold genommen.«
    Sie lehnte sich gegen die Pelze und stocherte sich mit einem juwelenverzierten kleinen Finger im Mund herum. Dann spuckte sie einen Fleischbrocken aus. Und fuhr hoch.
    »Und du nennst mich Majestrix! Daß du das nicht vergißt!«
    »Ich werde es nicht vergessen, Majestrix«, sagte ich, »wenn du es nicht vergißt.«
    Im ersten Augenblick dachte ich, ich wäre zu weit gegangen. Dann lächelte sie. Es war ein wirklich atemberaubendes Lächeln!
    »Ich verzeihe dir. Einem Mann wie dir bin ich noch nicht begegnet.«
    Bei Krun! Wenn man auf Kregen Gemeinplätze erfunden hätte, was nicht der Fall war, wäre sie auf jeden Fall bei der Siegerehrung dabei gewesen.
    Ich sagte mir, daß sie sich wohl freuen würde, wenn ich ihr antwortete, mir wäre noch nie eine Frau wie sie begegnet. Da dies beinahe stimmte, überwand ich mich und sagte die Worte. Sie strahlte.
    »Ja. Ich weiß. Ich bin etwas ganz Besonderes ...«
    »O ja«, sagte ich und griff nach einem Roséwein, der sich am Kelchrand schon ein wenig ins Purpur verfärbte. »Etwas ganz Besonderes, wie wahr.«
    Und während ich törichterweise aß und trank und mir darüber klarzuwerden versuchte, was ich als nächstes tun sollte, achtete ich kaum auf die Vorgänge ringsum. Ich sah nur eine Königin und ihr Gefolge, die den Speisen zusprachen. Ehe wir diesem Labyrinth entkamen, würden wir noch weite Strecken laufen müssen. Aber wir würden freikommen, da war ich überzeugt.
    Wie gesagt, dabei vergaß ich die grundsätzlichste aller Fragen.
    Als Entschuldigung kann ich nur vorbringen, daß dieser schreckliche Ort auf mich eingewirkt haben mußte, daß mir das Schicksal Segs und Milsis und der anderen zu schaffen machte, daß ich müde war ... nun ja, müde zu sein ist eine Sünde, und das will ich mir nicht vorwerfen lassen.
    »Ich hatte eine Karte«, fuhr sie fort. »Darauf war ein sicherer Weg durch den Coup Blag eingezeichnet. Leider ging das Papier verloren.«
    Noch immer meldete sich keine Alarmglocke in meinem blöden alten Voskschädel. Königin Mab wußte offensichtlich, was sie wollte; sie war es gewöhnt, Macht auszuüben, und ich verspürte einen ersten Hauch von Überraschung, daß sich eine so starke Gruppe hatte gefangennehmen lassen. Zumindest war meine Expedition noch frei ... wenigstens hoffte ich das inständig.
    »Ich glaube«, sagte sie, »ich glaube, es wird mir in deiner Begleitung gefallen.«
    Galant schwenkte ich den Kelch und sagte: »Und mir in deiner, Majestrix.«
    So setzten wir den Weg schließlich fort. Die Korridore und Räume, die wir passierten, zeichneten sich dadurch aus, daß sie keine Fallen aufwiesen. In diesem Sinne äußerte ich mich gegenüber der Königin. Zwei Räume später rastete ein Bodenstein aus, ruckte auf Federn empor und zerquetschte drei Wächter an der Decke. Königin Mab warf einen kurzen Blick auf die Szene, schnalzte mit der Zunge und ging auf der anderen Seite vorbei.
    Sie sprach offen und lebhaft, und eine feine Röte zog sich über ihre Wangen. Den Schrecknissen des Labyrinths begegnete sie mit königlicher Gleichgültigkeit. Wir schritten nebeneinander her und unterhielten uns, und was ich sagte, weiß ich heute nicht mehr genau – es werden wohl allerlei Lügen über die Romantik und Aufregung meines Abenteurer- und Paktun-Lebens gewesen sein. Sie sagte nur immer wieder: »Genau« und: »Ich verstehe« und neigte anmutig wissend den Kopf.
    Die Sklavinnen in ihren verzierten Seidengewändern wirkten ziemlich erschöpft. Als mir dies auffiel, bemerkte ich, daß wir alle müde seien und ich lange nicht geschlafen hätte. Augenblicklich hob Mab die Hände und schaute auf ihre Bediensteten. Dann blieb sie stehen und wandte sich halb zu mir um. Wir wanderten gerade durch eine von schwachem grünen Licht durchzogene Felskammer mit Stapeln von Särgen, aus denen Stoffetzen und vertrocknete Gliedmaßen ragten.
    »Müde? Ach, natürlich sind sie das.« In einer hilflosen Bewegung senkte sie die Hände. »Die Armen!«
    »Nach einer Rast kämen wir viel schneller voran, Majestrix.«
    »Da hast du bestimmt recht. Aber suchen wir vor uns einen passenderen Raum.«
    Der Korridor, kaum staubig, vollführte eine Biegung und senkte sich. Der nächste Raum, der von den Wächtern auf eine Art und Weise abgetastet wurde, die ich nur
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