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Saga von Dray Prescot 27 - Pandahem-Zyklus 01 - Die Labyrinthe von Scorpio

Saga von Dray Prescot 27 - Pandahem-Zyklus 01 - Die Labyrinthe von Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 27 - Pandahem-Zyklus 01 - Die Labyrinthe von Scorpio
Autoren: Alan Burt Akers
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nachlässig nennen kann, enthielt lediglich das riesige Steinstandbild eines vielgliedrigen Untiers. Es stand in der Mitte auf einem Bein und schien mit seinem tentakelähnlichen Rüssel eine Obsttraube erreichen zu wollen. Es war ein grotesker Anblick. Wir hasteten vorüber.
    Der nächste Raum badete im Licht kristallener Kronleuchter.
    Staunend blickte ich um mich. Es sah so aus, als würden uns die Gebilde jeden Augenblick auf den Kopf fallen.
    Ein riesiges Bett, groß genug für ein Regiment, nahm die Mitte der Bodenfläche ein, verhüllt von Damastvorhängen. Angenehme Düfte hingen in der Luft. Auf Tischen stapelten sich Obst und andere Leckereien, die für den Abend geeignet waren. Amphoren mit Wein erwarteten unsere Aufmerksamkeit.
    Die Königin klatschte in die Hände.
    »Rast für alle!«
    Sofort ließen sich die Mitglieder unserer Gruppe auf die Kissen und Teppiche fallen, die überall am Boden lagen. Ich schaute mich um.
    »Und wer steht Wache?« fragte ich. »Majestrix?«
    »Ach, Wachen! Natürlich. Anglar – stell Wachen auf.«
    Er verneigte sich tief, und seine schwarzgrüne Robe flatterte. Er schwenkte einen Elfenbeinstab und deutete damit auf einen massigen Chulik, dessen Hauer mit Diamanten besetzt waren.
    »Nath der Kaktu! Stell Wachen auf wie befohlen. Bratch!«
    Nath der Kaktu, der einen ausgesprochen ungezähmten Eindruck machte, bratchte und brüllte seine Männer an. Diese gehorchten und stellten sich lässig an den Höhlenzugängen auf. Ich nahm mir vor, meinerseits aufzupassen und beim Schlafen die Hand nicht vom Schwertgriff zu nehmen.
    Es kommt vor, daß sich Angehörige drei- oder vierarmiger kregischer Rassen als Apims verkleiden, indem sie ihre zusätzlichen Hände verstecken. So wandern sie über Bazare und Märkte, nach außen hin unschuldig, und benutzen ihre verborgenen Finger, um Nahrungsmittel und andere Waren zu stehlen und unter der weiten Kleidung verschwinden zu lassen. Man muß überall nach solchen Gaunern Ausschau halten.
    Mein Blick fiel auf einen Wächter, der mit seinen schlechten Zähnen und ungebändigten Haaren wie ein Apim aussah. Er stand Wache an der Tür gegenüber dem Kopfende des Bettes und zupfte unter der Rüstung an seiner Tunika herum. Die Bewegung fiel mir auf. Im gleichen Augenblick rief mich Königin Mab mit heiserer Stimme zu sich.
    Um sie nicht unnötig zu kränken, ging ich sofort auf das riesige Bett zu und vergaß zunächst den Wächter.
    Ein gutaussehender junger Mann wandte sich von den Vorhängen ab, die das Bett halb verdeckten. Er hatte eine klare Bronzehaut und welliges Haar und einen Rosenmund, den er mürrisch zusammenpreßte. Hitzige Ablehnung funkelte in dem Blick, den er mir im Vorbeigehen zuwarf. Ich beachtete ihn nicht.
    Am Fußende des Bettes hatte sich eine Gruppe Sklavinnen mit Instrumenten versammelt und begann zu spielen und zu singen. Die Sklaven hatten sich mit zahlreichen Schachteln und Ballen abgeschleppt, in denen genug Platz war für die Instrumente und die umfangreiche Garderobe der Königin. Wenn ich sage, daß ich die Musik als angenehm empfand, können Sie sich vorstellen, in welchem Zustand ich mich befand – ein Zustand, der mir damals nicht bewußt war.
    Delia spielt die Harfe wie ein Engel. Oft hielten wir in Esser Rarioch Musikabende ab, und Jilian Süßzahn spielte ihre Flöte, und Delias Freunde kamen zusammen und spielten und sangen und bereiteten sich und uns eine schöne Zeit. Diese Art Musik unterschied sich natürlich sehr von meinen Tavernen-Gesangsabenden mit den Swods, aber ich lachte darüber nicht. Aimee verstand sich auf den Umgang mit einem Instrument, das einer Zither glich, und erzeugte Harmonien, mit denen sich eine Vogelschar hätte erweichen lassen. Wenn ich bisher noch nicht von Aimee gesprochen habe, so liegt das daran, daß sie erst später eine wichtigere Rolle spielen wird.
    So saß ich auf der Bettkante und hörte Musik und hatte Freude daran, obwohl das elende hamalische Lied ›Schwarz ist der Fluß, und schwarz war ihr Haar‹ vorgetragen wurde. Dieses Lied bereitete mir beinahe körperliche Pein.
    Das Bett wies erstaunliche Dimensionen auf. Die Bettdecke schimmerte seidig, die Kissen waren prall, auf den Vorhängen schimmerten amouröse Szenen. Als die Musik zu Ende ging, wies die Königin ihr Gefolge an, das Bett zu verlassen, das praktisch ein Raum für sich war. Der letzte Vorhang fiel herab, und wir waren im gedämpften Lampenschein allein.
    Nun ja, sie sah prächtig aus, wie ein
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