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Saga von Dray Prescot 19 - Jikaida-Zyklus 01 - Ein Leben für Kregen

Saga von Dray Prescot 19 - Jikaida-Zyklus 01 - Ein Leben für Kregen

Titel: Saga von Dray Prescot 19 - Jikaida-Zyklus 01 - Ein Leben für Kregen
Autoren: Alan Burt Akers
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und fuhr herum. Sie hatte zu zittern begonnen.
    »Aye, meine Tochter. Dieser Mann, der sich Zankov nennt, ist der Sohn Nankwi Wellens, des Hohen Kov von Sakwara. Und Kov Nankwi hat dem Herrscher von Vallia Treue geschworen ...«
    »Sohn!« kreischte Zankov. »Aye, Sohn. Ein illegitimer Sohn!«
    »Du versuchst dich also emporzuarbeiten, indem du alle tötest ...«
    »So sind die Hawkwas nun mal!«
    »Und wenn du mich vor den Augen meiner Tochter ermordest, so wie du andere ermordet hast, besonders ihren ...«
    »Alles Unsinn! Genug davon!« brüllte Zankov, und ich erkannte, daß er so zornig brüllte, weil Dayra nicht wußte, daß er ihren Großvater getötet hatte. »Du wirst die Worte aussprechen, die erforderlich sind, um Ros – Dayra – in meine Obhut zu geben. Du wirst sie aussprechen, Majestrix, denn notfalls ...« Aber dann hielt er inne und richtete den Blick auf Dayra, die angespannt neben ihm stand, ein hübsches Wesen.
    »Am besten läßt du uns ein Weilchen allein, Ros. Ich muß mit deiner Mutter Einzelheiten des Bokkertu besprechen.«
    So sollte es also sein. Die Zustimmung der Mutter, ihr Anerkenntnis des Bokkertu mußte eingeholt werden. Selbst in diesem Punkt sollte das Volk von Vallia nicht getäuscht werden. Delias Leben war also noch eine ganze Zeitlang sicher.
    Diese Erkenntnis führte allerdings nicht dazu, daß ich die Spitze meines lohischen Pfeils auch nur einen Zoll senkte. Nun wurde ich mir allerdings der Gegenwart anderer Leute in der teilweise abgeschirmten Kammer zwischen den Steinen bewußt. Sie standen unter einem strohgedeckten Dach auf krummen Holzpfählen, in einem überschatteten Winkel, und sie beobachteten Zankov und sein Treiben mit der blutrünstigen Gier einer Zuschauermenge beim Todessport in der Jikhorkdun-Arena. Während ich sie noch musterte, schwankte und wogte die ganze bunt gekleidete Gruppe, als sei mein Blick durch Alkohol getrübt und durch einen gespenstischen Wasserfall. Ich blinzelte. Das Bild wurde allmählich wieder scharf, und ich hob eine Hand an den Nacken dicht über dem Kax und spürte dort tatsächlich einen Pfeil, der sich in mein Fleisch gebohrt hatte, ohne daß ich es merkte. Ich mußte mir diesen Treffer bei meinem Flutduin-Flug eingefangen haben.
    Energisch brach in den Pfeilschaft ab.
    Für langes Zögern blieb nun keine Zeit mehr; doch verriet mir mein Kriegerinstinkt, warum ich nicht sofort in den kleinen Raum gestürmt war. Die Cramphs, die die Szene interessiert verfolgten, waren sicher keine leichten Gegner. Aber ich mußte gegen sie antreten, denn nun verließ Dayra das Gemach und warf noch einen letzten sehnlichen Blick auf Zankov. Ich wußte, was meine Delia erwartete.
    »Bleib nicht lange, meine Liebe«, sagte sie.
    »Nicht so lange wie die Zeit zwischen einer Axtklinge und dem Tod.«
    Eine Faust schien sich mir um das Herz zu legen, doch schon hob Dayra, über die Schulter schauend, angespannt die gefährliche Stahlklaue. »Ich werde tun, was du von mir verlangst, und meine Jikai-Vuvushies rufen. Aber Zankov, bei deiner Liebe zu mir, ich möchte mit meiner Mutter reden, wenn ich zurückkomme.«
    Sein Lachen klang schrill und brüchig, ich fand es gekünstelt. Aber natürlich konnte ich mich irren. »Selbstverständlich, Ros. Schließlich ist sie deine Mutter, die du liebst. Es ist nicht dein Vater, von dem wir in Erfüllung aller Formalitäten das Bokkertu erbitten.«
    »Ach, der!« rief Dayra verächtlich. »Dieser verräterische Rast – ich wünschte, er stünde jetzt hier. Ich würde ihn mit meiner Klaue niederschlagen.«
    Wieder verschwamm das Bild vor meinen Augen. Einen verzweifelten Moment lang stiegen gespenstische, quälerische Bilder jener Zeit in mir auf, da ich meine Tochter Velia gesucht hatte. Ich kniff heftig die Augen zusammen und versuchte mich zu fangen. Als ich wieder etwas wahrnehmen konnte, war Dayra verschwunden. Unter dem kurzen Dach machte ich nun Kampffrauen aus, die mit Lestenlederschnüren gefesselt waren. In der vorderen Reihe standen vier Katakis, hochmütige, arrogante Männer, die drohend ihre klingenbewehrten Peitschenschwänze hoben. Sie mußten zuerst fallen, dann ...
    Dann die beiden Klansleute. Es handelte sich um Zorcander. Zweifellos waren sie Zeugen für das Bokkertu, während die Vovedeers draußen auf dem Schlachtfeld kämpften. Daß Katakis an dieser vallianischen Zeremonie teilnahmen, war ein beredter Hinweis darauf, wie Vallia geführt werden würde, wenn Zankov sich durchsetzen
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