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Saga von Dray Prescot 19 - Jikaida-Zyklus 01 - Ein Leben für Kregen

Saga von Dray Prescot 19 - Jikaida-Zyklus 01 - Ein Leben für Kregen

Titel: Saga von Dray Prescot 19 - Jikaida-Zyklus 01 - Ein Leben für Kregen
Autoren: Alan Burt Akers
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Schlacht im einzelnen hatte begonnen.
    In diesem Augenblick stob links von mir eine Gruppe Zorcareiter den Hang herauf, und ich sah, daß es sich um Mädchen handelte, Jikai-Vuvushis.
    Einige Männer der Schwertwache des Herrschers ritten den Mädchen entgegen, um sie von unbedachten Taten abzuhalten; dann aber erblickte ich die gebeugt im Sattel sitzende Anführerin, die einen Pfeil in der Schulter hatte.
    »Laßt sie durch!« brüllte ich.
    Jilian zügelte ihre schweißbedeckte Zorca vor mir. Ihr Gesicht war so bleich, daß ich das Gefühl hatte, sie könne überhaupt kein Blut mehr im Körper haben – wider besseres Wissen, denn rings um den häßlichen Pfeilschaft, der in ihrer Schulter steckte quoll es rot hervor. Sie versuchte zu lächeln, doch der Schmerz ergriff von ihr Besitz.
    »Es tut mir leid, dich in einem solchen Zustand zu sehen, Jilian«, sagte ich zornig. »Ich hatte dich in der Reserve vermutet, wohin ...«
    »Wohin du meine Mädchen geschickt hattest, aye, Jak, ich weiß Bescheid. Aber ich hatte einen anderen Zhantil zu satteln. Mein Regiment steht in Reserve und wird mit dem Sieg hervortreten.« Sie begann zu schwanken, und ich beugte mich von meiner Nikvove zur Seite und faßte ihr stützend unter den Arm. »Aber dazu ist keine Zeit. Du mußt losfliegen ...« Ihr Blick richtete sich auf den Flutduin-Reservetrupp, der nahebei neben Karidges Brigade auf seinen Einsatz wartete. Dort verharrten auch ihre Mädchen, bunt aufgeputzt und aufgeregt redend, den Blick starr auf den titanischen Kampf gerichtet, der sich auf dem Hang der Anhöhe abspielte. Auch ich behielt diese Szene im Auge, nach Veränderungen Ausschau haltend, doch der Nahkampf ging weiter, und die Phalanx hatte sich nicht von der Stelle gerührt, und die Klansleute waren nicht zurückgewichen. Männer starben dort unten zu Hunderten.
    »Die Herrscherin ...« Jilian schwankte erneut, und ich sprang von der Nikvove, zerrte sie von ihrer Zorca und starrte auf sie nieder, und mein Gesicht mußte fest und hart gewesen sein wie ein Felsen.
    »Was ist mit der Herrscherin?«
    Jilian kam zu Atem. Erst jetzt fiel mir auf, daß sie an der Flanke eine Axtwunde erlitten hatte, einen scheußlich klaffenden Schnitt, der rosaweiße Rippen freilegte.
    »Das ist nichts, Jak. Die Herrscherin braucht Hilfe – an den Sakkora-Steinen ...«
    »Ich weiß, wo das ist.« Ich ließ sie zu Boden gleiten, sehr sanft, denn sie hatte Herz und Mut, und wandte mich brüllend meiner Horde herausgeputzter Adjutanten zu. »Laßt Seg Segutorio, den Kov von Falinur, holen, der die Vaward befehligt! Meine Empfehlung. Ab sofort hat er das Oberkommando.« Und schon lief ich auf die Flutduins zu, und die riesigen Vögel sträubten die Federn, als wollte jeder mich auffordern, ihn zu wählen. »Sagt dem Kov, er soll die Reserve in dem Moment losschicken, da die Front ins Wanken gerät. Nicht früher nicht später. Er wird es schon richtig machen.«
    Im nächsten Moment zerrte ich einen erstaunten Flutduin-Jiktar aus dem Sattel und stieg selbst auf den Rücken des Vogels, wobei ich den Clerketer offen ließ. Meine Offiziere brüllten auf. Rufe des Erstaunens kamen auch von der Schwertwache des Herrschers. Die Angehörigen der Flutduin-Einheit hatten die Münder aufgerissen. Ich gab dem Vogel das Zeichen, und wir stiegen mit ausgebreiteten Flügeln kraftvoll empor. Gemeinsam erhoben wir uns in die Luft.
    Unter uns tobte eine ungeheure Schlacht. Tausende von Männern standen im Zweikampf auf engstem Raum. Doch kaum gewahrte ich das blutige Schrecknis, kaum noch vernahm ich das schreckliche Tosen und Gebrüll.
    Über all den Lärm, über das Blut, über die Pein und den Tod flog ich dahin: Ich ließ die Schlacht im entscheidenden Augenblick von Sieg und Niederlage im Stich. Starr auf eine Sache konzentriert, konzentriert auf eine einzige Person in ganz Kregen, flog ich wie ein Wahnsinniger über das Schlachtfeld vom Kochwold.
    Delia ...

21
     
     
    Desertion. Ungehöriges Betragen. Feigheit im Angesicht des Feindes. Mangelndes Urteilsvermögen über die relative Wichtigkeit zweier verschiedener Dinge. Das alles war unwichtig. Vallia war unwichtig, ganz Kregen scherte mich nicht.
    Mir ging es allein um Delia.
    Ich kannte die Sakkora-Steine.
    Wie die Kharoi-Steine auf meiner Insel Hyr Khor im fernen Djanduin waren sie vom Sonnenuntergangs-Volk errichtet worden, das auf Kregen gelebt hatte, bevor die Herren der Sterne Diffs auf diesen wunderschönen Planeten brachten und ihn zu der
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