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Saga von Dray Prescot 19 - Jikaida-Zyklus 01 - Ein Leben für Kregen

Saga von Dray Prescot 19 - Jikaida-Zyklus 01 - Ein Leben für Kregen

Titel: Saga von Dray Prescot 19 - Jikaida-Zyklus 01 - Ein Leben für Kregen
Autoren: Alan Burt Akers
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und – bei Krun! – irgendwie schlug mein Herz auch für sie, denn sie waren Klansleute.
    Ihnen auf dem Fuße kam die Masse der Totrix-Zorcakavallerie, die von Zankov und Stromich Ranjal ins Feld geschickt wurde. Ihre Infanterie wartete in engen Formationen ab, wie der Angriff ausging. Entscheidend war in der Tat die Attacke, der Sturmangriff der Voves!
    Ich stellte mich beobachtend in den Steigbügeln auf und sah, wie die vorderste Welle den ersten Hang der Anhöhe emporschwemmte. Konnte nichts sie aufhalten? Immer weiter tobten sie, hangaufwärts dröhnend, und die Lanzen senkten sich wie auf einen unhörbaren Befehl, und Trompeten erklangen, und das Rot und Broncebraun streckte sich starr und scheinbar dünn, doch fest und wie ein Fels in einer schäumenden See.
    Die drei Phalangen waren so postiert worden, daß die Erste rechts von der Front stand, die Zweite links davon und eine Hälfte der Dritten, die Fünfte Kerchure, links von der Front. Die Sechste Kerchuri hielt sich im Hintergrund als Reserve bereit. In diesem Aufprall kulminierten für mich die Gefühle zweier Welten. Ich spürte, wie die Flanken vorstießen, wie Churgur-Infanterie und Speerkämpfer dort draußen aneinandergerieten. Ich war mir des ewigen Geschwirrs der Pfeile bewußt. Ich erfaßte die vielen Kavalleriekämpfe, die überall auf der Ebene entbrannt waren. Aber der Aufprall, der immer näher kam, nahm meine Aufmerksamkeit voll gefangen, und ich vermochte den Blick von der unvorstellbaren Kollision nicht loszureißen.
    Ein unwiderstehliches, unverrückbar feststehendes Objekt? Nein, bei Krun, nicht ganz! Denn die Phalanx war von den Klansleuten schon einmal besiegt worden, die daher die Möglichkeit einer Niederlage gar nicht in Betracht zogen. Als es schließlich zum Zusammenprall kam, stiegen ein solcher Lärm, ein solches Klirren und Scheppern, ein solcher erschütternder Schrecken auf, daß ich plötzlich salzigen Blutgeschmack auf den Lippen spürte.
    Dort hätte ich jetzt sein müssen, dort unten, in der ersten Reihe der Phalanx, bei den Faxuls, meine Lanze gegen den anstürmenden Gegner führend. Statt dessen saß ich auf meiner Nikvove und schaute zu und konnte nichts anderes tun, als den richtigen Moment abzupassen, um die Sechste Kerchuri loszuschicken und die Churgurs und Speerkämpfer in den Kampf zu ordern. Die Hakkodin hackten und stachen munter drauflos, die Front schwankte, festigte sich, schlug in berauschtem Zorn zu. Unglaublich war die Gewalt der Attacke, hervorragend, unglaublich die Festigkeit, auf die sie traf.
    Die Zweite Phalanx schwankte.
    Die Zweite Phalanx geriet ins Wogen, die Front brach zusammen.
    Ich sah gelbe und rote Flaggen niedersinken.
    Voves begannen durch eine schmale Lücke zu drängen, die schnell breiter wurde. Auf meinen sofortigen Befehl blies Volodu die Sechste Kerchuri an, doch Nath kam mir zuvor, die Sechste rückte auf, eine dichte kompakte rotbronzene Masse, die sich vorwälzte, um die Lücke zu schließen. Die Zweite erholte sich. Die Offiziere dort unten schimpften brüllend, und die Reihen formierten sich neu, die Lanzen wurden wieder zu einer geschlossenen Reihe gesenkt. Doch war die Formation ausgedünnt.
    Das Durcheinander dort unten bereitete mir körperliche Qualen. Die Voves wichen zurück und drängten erneut vor. Die Phalanx hielt dem Druck stand. Ich sah die rückwärtigen Wimpel hochgehen, das Zeichen, daß die Bratchlins die Männer zum Standhalten antrieben. Ich beobachtete das Schwanken, als sei das Meer bestrebt, sich über eine Klippenreihe zu ergießen. Die Zorcareiter kämpften mittlerweile inmitten der Voves, tänzelten auf ihren beweglichen Reittieren herum und attackierten, wo sie konnten. Dieses Hin und Her mochte sich noch eine Weile fortsetzen oder jederzeit in eine bestimmte Richtung umschlagen.
    Zankov warf seine Infanterie ins Gefecht, ehe man drüben sicher sein konnte, ob der Kampf gewonnen oder verloren war; ungeduldig jagte er die Männer los, um den Sturm zu unterstützen, um sich in die Reihen der Phalanx zu drängen. Unsere eigene Infanterie ging in Stellung, um die Flanken abzuschirmen, und leitete den Angriff in das allgemeine Gewirr ab. Die Hakkodin fanden auf diese Weise neue Ziele für ihre Äxte und Hellebarden und zweihändigen Schwerter.
    Der entscheidende Moment war gekommen.
    Auch im Nahkampf ist der Klansmann noch ein gefährlicher Gegner. Selbst wenn er nicht Teil einer vorpreschenden Attacke ist, vermag er doch wirksam zu kämpfen. Die
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