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Saga von Dray Prescot 18 - Vallian-Zyklus 04 - Goldenes Scorpio

Saga von Dray Prescot 18 - Vallian-Zyklus 04 - Goldenes Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 18 - Vallian-Zyklus 04 - Goldenes Scorpio
Autoren: Alan Burt Akers
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hundert Dwaburs nordöstlich der vallianischen Hauptstadt Vondium. Die Provinzhauptstadt Forli erhebt sich am Fluß der Weißen Reenbuchten, einem östlichen Nebenfluß des Großen Flusses. Das Kovnat von Forli erstreckt sich vom Großen Fluß bis zur Ostküste gegenüber der Thirda-Passage zwischen den Inseln Arlton und Meltzer im Norden und Veliadrin im Süden. Auf unserem Weg nach Valka hatten wir einen gehörigen Umweg gemacht, um Crimahan bei MichelDen absetzen zu können.
    Er verweilte noch einen Moment neben uns, eine Hand auf die Reling gelegt, ehe er ins Gras sprang. Die Sterne funkelten. Die Jungfrau der Schleier verbreitete ein vages goldenes Licht, es war windstill.
    »Ich sage dir Remberee, Dray Prescot, Herrscher von Vallia. Ich ...« Crimahan mußte innehalten und trocken hinunterschlucken.
    Ich gebe es offen zu: Zusammen mit dem Titel des Herrschers hörte sich mein Name seltsam an. Er klang irgendwie unheildrohend. Aber Drig sollte mich holen, wenn ich diesem Burschen etwas von den Zweifeln und der Unentschlossenheit zeigte, die mich plagten! Ich nickte; mit einer energischen, knappen Handbewegung, die er hoffentlich nicht mißverstand, sagte ich: »Wenn ich der Herrscher bin, Kov Lykon, dann akzeptiere und begrüße ich gern deinen Treueeid. Gegen diese Cramphs wirst du tun, was in deinen Kräften steht. Ich melde mich bei dir.« Auf seinem Gesicht erschien ein verkniffener Ausdruck unwilligen Verstehens. Mürrisch und herablassend sprach ich weiter: »Und daß du dich nicht umbringen läßt! Möge Opaz dir beistehen. Remberee.«
    Die anderen riefen ihre Abschiedsworte, während Crimahan aus dem Flugboot sprang und gleich darauf in den Schatten verschwand.
    »Weiter!« sagte ich zu Farris. »Nach Valka.«
    Farris drückte die Hebel herab, und der Voller erhob sich in die Lüfte. »Majister, vielleicht erleidet er den Tod ...«
    »Anzunehmen ist es, Farris, anzunehmen ist es. Aber er wollte nach Hause, und ich hielt es nicht für angebracht, ihn daran zu hindern. Ich weiß, wie ihm zumute ist.«
    »Wie uns doch allen. Du brauchst mir nicht zu sagen, welche Macht mein Kovnat überrannt hat«, fuhr Farris auf seine nachdrückliche Weise fort. »Vomansoir dürfte vor der Vernichtung stehen, ebenso wie deine und Lykons Besitzungen. All jene, die dem Herrscher treu dienten, werden zu Hause Kummer erleben. Beginnt sich das Gerüst des Reiches erst knackend zu verbiegen, gelingen die ersten Streiche dagegen – dann tritt der Zusammenbruch sehr schnell ein.«
    »Im ganzen Land wird es Kämpfe und Blutvergießen geben«, sagte Delia, und ihr hübsches Gesicht war von den Schrecknissen überschattet, die wir gesehen hatten, und von den Scheußlichkeiten, die uns noch drohten.
    »Nicht immer muß es zum Schlimmsten kommen«, gab ich meiner unbeherrschten, bösartigen Natur nach. »Manchmal vermag sich ein Reich knapp zu behaupten. Ich hoffe aber, Farris, daß du mit deiner Vermutung recht hast, wenn wir in dieses Land zurückkehren.«
    Trotz dieser Worte war ich mir absolut nicht sicher, ob ich das Recht, das moralische Recht hatte, nach Vallia zurückzukehren. Doch mit meinem gewohnten unbeherrschten Nachdruck sprach ich weiter.
    »Also«, sagte ich und glaubte selbst nicht recht an meine Worte, »ehe wir etwas unternehmen können, müssen wir uns einen Stützpunkt schaffen und Ressourcen und Kämpfer finden – und da führt kein Weg an Valka vorbei.«
    Der Voller stieg den Sternen entgegen und raste ostwärts.
    »Du allerdings«, wandte ich mich an Delia, »wirst dir Didi und Velia und Tante Katri schnappen und nach Strombor weiterfliegen. Der Kontinent Segesthes ist von Vallia und unseren Sorgen weit genug entfernt. Dort werdet ihr alle in Sicherheit sein.«
    »Aber ...«
    Ich schüttelte den Kopf. Der Gedanke, Vallia zu dieser Zeit zu verlassen – und sei es nur für kurze Zeit und wegen einer so wichtigen Mission –, gefiel ihr nicht; aber sie sah den Grund ein und stimmte mir zu.
    Im funkelnden Mondschein blieb tief unter uns die Küste zurück. Unser Kurs führte uns über das Meer.
    Wir überquerten die Rojica-Passage, die Vallia von Veliadrin trennt. Dann folgten wir der Thirda-Passage in Richtung Osten, zum Norden Veliadrins hin. Land überflogen wir nicht. Weiter südlich sahen wir Brände.
    Delia umklammerte meinen Arm, und ich erriet ihre Gedanken.
    »Veliadrin wird angegriffen, wie alle unsere Länder. Zweifellos ist den Qua'voils schon wieder das Temperament durchgegangen. Aber es gibt dort
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