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Sag einfah: Ja, ich will

Sag einfah: Ja, ich will

Titel: Sag einfah: Ja, ich will
Autoren: MAUREEN CHILD
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vor über hundertfünfzig Jahren, zum ursprünglichen King-Besitz gezählt hatte.
    Ihre Vorfahren waren schon vor dem Goldrausch in Kalifornien sesshaft geworden. Sie waren Bergleute gewesen, Rancher, Farmer, Schiffsbauer. Mit den Jahren hatte die Familie andere Geschäftszweige erschlossen, sie waren nie hinter ihrer Zeit zurückgeblieben. Generationen hatten daran gearbeitet, den Reichtum der Familie zu vergrößern. Immer aufbauend auf dem, was die vorherigen Generationen geschaffen hatten. Mit einer Ausnahme.
    Urgroßvater Simon King war in gewissem Sinne aus der Art geschlagen – er war ein Spieler gewesen. Um Schulden zu begleichen, hatte er immer wieder Teile seines Erbes verkauft. Seine Nachkommen hingegen hatten sich auf die Familientradition zurückbesonnen.
    Adam wusste nicht, ob er seinen Brüdern das begreiflich machen konnte – ob er es überhaupt ernsthaft versuchen sollte. Eines stand fest: In den vergangenen Jahren hatte er Grundstücke wie Puzzleteile gekauft, um die Ranch wieder zu dem zu machen, was sie einmal gewesen war. Und er würde nicht aufhören, bis er seine Aufgabe beendet hatte.
    „Na gut“, sagte Jackson. „Wenn es dir so wichtig ist, dann mach eben weiter.“ „Ich brauche deine Erlaubnis nicht“, entgegnete Adam. „Aber trotzdem danke.“
    Jackson lächelte. Der jüngste der King-Brüder ließ sich nicht so leicht aus der Ruhe bringen. „Dann viel Glück bei den Torinos“, meinte er und trank einen Schluck Whisky. „Was der alte Torino in den Klauen hat, gibt er so schnell nicht her.“ Amüsiert musterte er Adam. „Da ist er wie du, großer Bruder. Sal wird dir das Land nicht einfach so verkaufen.“
    Adam erwiderte das Lächeln seines Bruders und hob das Brandyglas, wie um den anderen zuzuprosten. „Wie sagte Dad doch immer so schön?“
    „ Jeder hat seinen Preis“, verkündete Travis und hielt sein Glas vor sich. Dann vollendete er das Zitat: „ Du musst den Preis nur herausfinden.“
    Jackson schüttelte zwar den Kopf, weigerte sich aber nicht und trank einen Schluck. „Salvatore Torino könnte die Ausnahme von der Regel sein. Ich glaube nicht, dass er käuflich ist.“
    „Du irrst dich“, widersprach Adam. Bald würde er den Sieg feiern, auf den er all die Jahre hingearbeitet hatte. Von einem einzigen starrköpfigen Nachbarn ließ Adam sich mit Sicherheit nichts verderben. „Auch Sal wird verkaufen. Fragt sich nur noch, was er als Gegenleistung erwartet.“
    Gina Torino lehnte sich an den verwitterten Holzzaun und blickte auf die Pferdeweide. Die Sonne schien angenehm warm vom Himmel, das Gras war saftig und grün. Das junge Fohlen bemühte sich unsicher staksend, mit seiner Mutter Schritt zu halten.
    „Siehst du, Shadow?“, sagte Gina und klopfte der Stute auf den Hals. „Ich habe dir ja gesagt, dass mit ihm alles gut gehen wird.“
    In der vergangenen Nacht war sie sich allerdings nicht so sicher gewesen. Nachdem sie die Stute selbst großgezogen hatte, war Gina auch bei der Geburt des Fohlens dabei gewesen – und hatte mächtig Angst gehabt. Aber es war nichts schiefgelaufen, und jetzt fühlte Gina sich entspannt und glücklich.
    Lächelnd beobachtete sie die Tinker-Stute. Für Gina waren die Tinker die schönsten Pferde der Welt. Mit den breiten Schultern, dem stolzen Hals und den langen Haaren am Fesselgelenk, dem sogenannten Kötenbehang, sahen sie sehr prachtvoll aus. Wer sich nur ein bisschen mit Pferderassen auskannte, verwechselte sie oft und hielt sie für klein gewachsene Clydesdale-Pferde. Aber in Wahrheit waren die Tinker etwas ganz anderes.
    Tinker, klein, aber kräftig, waren zunächst vom fahrenden Volk gezüchtet worden; sie waren kräftig genug, um Karren und Wagen zu ziehen, und dabei doch so sanftmütig, dass sie zumeist als Familienmitglieder betrachtet wurden. Diese Pferde verstanden sich gut mit Kindern und waren den Menschen, die sie liebten, stets treu.
    Und Gina bedeuteten sie mehr als Tiere, die man bloß züchtete und dann verkaufte. Für Gina gehörten sie zur Familie.
    „Du verhätschelst sie wie Babys.“ Ginas Mutter trat hinter sie.
    Jetzt kam wieder die alte Geschichte – die Vorwürfe, dass Gina zu viel Zeit mit den Pferden verbrachte, statt sich nach einem passenden Ehemann umzusehen. „Na und? Das schadet doch keinem.“
    „Du brauchst ein eigenes Baby.“
    Gina verdrehte die Augen und war froh, dass ihre Mutter es nicht sah. Teresa Torino scherte sich nicht darum, ob ihre Kinder längst erwachsen waren. Eine
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