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Sag einfah: Ja, ich will

Sag einfah: Ja, ich will

Titel: Sag einfah: Ja, ich will
Autoren: MAUREEN CHILD
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Leben gewesen. Was war hier eigentlich los? Eigentlich gab er in Verhandlungen den Ton an. Man überrumpelte ihn nicht, er war stets Herr der Lage. Und nun das!
    Der ältere Mann schien es zu genießen, Adam so durcheinandergebracht zu haben. Und das regte ihn wiederum noch mehr auf.
    „Das vergiss mal ganz schnell“, stieß Adam schließlich hervor. Mit großen Schritten ging er zum Fenster herüber, blickte kurz nach draußen und wandte sich dann wieder Sal zu, der immer noch ganz ruhig auf der Couch saß. „Was zum Teufel ist mit dir los, Sal? Bist du verrückt geworden? Töchter werden heutzutage nicht mehr gegen eine Mitgift verhökert. Das gab’s vielleicht mal im Mittelalter.“
    Sal erhob sich langsam. „Ich habe wohl weniger davon“, sagte er dann. „Ganz im Gegensatz zu dir. Du glaubst doch wohl nicht, ich würde meine Gina dem Erstbesten geben? Und du denkst doch wohl nicht, sie wäre mir egal? Ich habe mir das Ganze sehr genau überlegt.“
    „Du bist verrückt.“
    Sal lachte, aber es klang nicht fröhlich. „Du möchtest das Land unbedingt? Dann sag Ja, und es gehört dir.“
    „Das … das ist unglaublich.“ Die ganze Situation war verrückt, einfach völlig irre. Dabei hatte er Sal Torino immer gemocht. Wer hätte geahnt, dass der alte Mann den Verstand verloren hatte?
    „Was ist denn daran so unverständlich?“, fragte Sal und ging zu Adam ans Fenster. „Ist es verrückt, wenn ein Vater sich um das Wohl seiner Tochter kümmert? Und gleichzeitig um das Wohl des Sohnes eines Freundes? Du bist ein guter Kerl, Adam. Aber du bist schon zu lange allein gewesen. Hast zu viel verloren.“
    „Sal!“ In seiner Stimme schwang ein warnender Unterton mit.
    Beschwichtigend hob Sal die Hand. „Schon gut. Lass uns nicht über die Vergangenheit reden, sondern über die Zukunft.“ Er sah aus dem Fenster und ließ den Blick nachdenklich über das Land schweifen, das sich weit vor ihnen erstreckte. Dann sagte Sal: „Meine Gina braucht in ihrem Leben mehr als nur ihre geliebten Pferde. Und du brauchst mehr als deine Ranch. Ist es denn da so verrückt zu denken, dass ihr gemeinsam etwas aufbauen könntet?“
    Adam drehte sich zu ihm um. „Du willst deine Tochter an einen Mann verheiraten, der sie nicht liebt?“
    Sal zuckte mit den Schultern. „Liebe kann wachsen.“
    „Nicht bei mir.“
    „Sag niemals nie, Adam. Ein Menschenleben ist lang, und man sollte es nicht allein verbringen.“
    „Von welchem Kalenderblatt hast du das denn?“, fragte Adam spöttisch. Das weiß ich wirklich besser, dachte er. Ein Menschenleben ist nicht immer lang, und nach meiner Erfahrung sollte man es besser allein verbringen. Adam brauchte sich nur um seine Belange zu kümmern. Er lebte so, wie er es wollte, und war niemandem Rechenschaft schuldig. Daran wollte er auch nichts ändern.
    Natürlich, er wollte das verdammte Land unbedingt. Es war – das gestand er sich ein – zu einer Art Besessenheit für ihn geworden, den einstigen Besitz der Kings wieder zurückzugewinnen. Doch dieses Ziel schien jetzt wieder in weite Ferne gerückt zu sein, und das ärgerte Adam maßlos.
    „Schönen Dank, Sal. Aber … kein Interesse.“ So schon gar nicht. Er wollte das Land, dafür würde er allerdings unter keinen Umständen noch einmal heiraten. Das hatte er hinter sich. Selbst vor dem katastrophalen Ende war die Ehe nicht gut gelaufen, weder für ihn noch für seine Frau. Er war eben kein Mann für die Ehe.
    „Denk noch mal drüber nach“, bat Sal ihn ruhig und zeigte aus dem Fenster.
    Adam blickte in dieselbe Richtung und sah Gina, die mit ihrer Mutter über die Weide schlenderte. Während er dastand, ging Teresa fort. Jetzt stand ihre Tochter allein dort, umringt von ihren kleinen, kräftigen Pferden.
    Ginas langes dunkles Haar glänzte im Sonnenlicht. Plötzlich lachte sie über irgendetwas und lehnte den Kopf zurück. Ein rundum schöner Anblick. Adam presste die Lippen aufeinander.
    „Meine Gina ist eine wunderbare junge Frau. Du könntest es wirklich schlechter treffen.“
    Adam riss seinen Blick von der Frau auf der Wiese los und schüttelte den Kopf. „Nein, wirklich, Sal, das vergiss mal ganz schnell. Jetzt komm wieder zurück in die Realität, und nenne mir einen Kaufpreis, mit dem wir beide leben können.“ Er hielt es hier drinnen kaum noch aus. Wenn man Sal so ansieht, kommt man nicht auf den Gedanken, dass er der ungekrönte König des Irrsinns ist, dachte Adam. Aber er ist es. Wer verschachert heutzutage
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