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Sag doch Ja, John

Sag doch Ja, John

Titel: Sag doch Ja, John
Autoren: Marie Ferrarella
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wenn er kein Interesse hatte, dann war das sein Pech – und die Dinge würden dadurch weitaus unkomplizierter werden.
    „Das Einzige, was er von mir bekommt, ist ein Scheck“, sagte sie zu Mandy.
    Trotzdem löste Courtney den Gürtelknoten, während sie nach draußen schlenderte. Als sie John Gabriel erreichte, war ihr der Stoff auf einer Seite über die Schulter gerutscht.
    „Mr. Gabriel.“ Der Mann reagierte zunächst gar nicht, sein lautes Hämmern am Gästehaus übertönte alle anderen Geräusche. Das kleine Mädchen hatte Courtney jedoch erblickt und lief nun zu ihr herüber. Dadurch wurde auch er auf sie aufmerksam und wandte sich ihr zu.
    Seine Augen sind wirklich unglaublich grün, dachte sie. Selbst aus einigen Metern Entfernung konnte sie das gut erkennen. Zum ersten Mal seit langem fühlte sich Courtney ein kleines bisschen unsicher. „Mr. Gabriel?“ Wie ein Revolverheld, der seine Waffe wieder einsteckte, hängte er sich den Hammer in den Werkzeuggürtel. „Ja, bitte?“
    Unbewusst befeuchtete sie ihre Lippen mit der Zungenspitze, bevor sie weitersprach. Ihm entging diese Geste nicht.
    „Ich möchte Ihnen ein Angebot unterbreiten.“

2. KAPITEL
    Katie kniff die Augen zusammen, bis ihre leuchtend blauen Augen nur noch als kleine Schlitze zu sehen waren, die von langen dunklen Wimpern eingerahmt waren. Verwirrt wandte sie sich an die Person, die aus ihrer Sicht alles wusste.
    „Was heißt das, ein Angebot unterbreiten, Daddy?“ John lächelte seiner Tochter zu und legte ihr die Hand auf die Schulter. Katie will immer alles wissen und alles verstehen, dachte er. Er musste immer wieder daran denken, wie glücklich er sich schätzen konnte, dass dieses wundervolle Geschöpf in sein Leben getreten war. „Wenn man jemandem ein Angebot unterbreitet, dann macht man einen Vorschlag, von dem man glaubt, dass ihn der andere nicht ablehnen kann“, erklärte er.
    Courtney fand, dass seine Erläuterung ziemlich spöttisch klang. Er schien regelrecht empfindlich auf sie zu reagieren, und sie konnte nur vermuten, dass es mit ihrer Herkunft zu tun hatte. Einen kurzen Augenblick lang spielte Courtney mit dem Gedanken, ihr ganzes lächerliches Vorhaben einfach zu vergessen. Als sie dann allerdings über Alternativen nachdenken wollte, wurde ihr bewusst, dass sie gar keine hatte. Wenn nicht vor ihrem Geburtstag noch ein Wunder geschah, musste sie sich wohl an diesem Mann die Zähne ausbeißen. Und genau darauf würde es hinauslaufen, das merkte sie jetzt schon.
    „Dein Vater hat das ja fast richtig erklärt…“, begann Courtney und bemühte sich dann, sich an den Namen des Mädchens zu erinnern. „Katie“, fügte sie schließlich hinzu, als er ihr wieder einfiel. Sie lächelte das Kind an. „Aber eigentlich ist es eher so eine Art Geschäft, bei dem beide Personen etwas bekommen, das sie gern haben wollen.“ Courtney bezweifelte, dass Katie das wirklich verstand, aber besser konnte Courtney es momentan nicht ausdrücken.
    Sie schaute zu John Gabriel hinüber, und er erwiderte höflich ihren Blick, wirkte allerdings distanziert. Offenbar hatte sie keine Pluspunkte dadurch sammeln können, dass sie mit seiner Tochter gesprochen hatte.
    Katie hat Recht, dachte John. Es besteht wirklich eine gewisse Ähnlichkeit zwischen Diane und dieser TamberlaineLady. Und zwar nicht bloß äußerlich. Miss Tamberlaine wirkte sehr selbstsicher, schien es gewohnt zu sein, immer das zu bekommen, was sie wollte – genau wie Diane. Und er konnte sich gut an die Zeit erinnern, in der er auch tatsächlich alles für seine verstorbene Exfrau getan hätte. Bis ihm dann klar wurde, dass sie immer nur noch mehr wollte.
    „Und was genau wollen Sie haben, Miss Tamberlaine?“ griff er ihre letzten Worte auf.
    Natürlich hätte sie sich dem Thema langsam, geschickt und diplomatisch nähern können – wenn sie nur die Zeit dazu gehabt hätte. Aber die war ihr nun davongelaufen. Courtney atmete einmal tief durch und wappnete sich innerlich gegen den Sprung ins kalte Wasser. „Ich will einen Ehemann, Mr. Gabriel.“ Mit allem Möglichen hatte John gerechnet, aber darauf wäre er nicht im Entferntesten gekommen. Er ließ die Hand von Katies Schulter gleiten und starrte die Frau, die da vor ihm stand, fassungslos an. „Und nun möchten Sie, dass ich Ihnen einen zimmere?“
    „Nein, Sie selbst sollen der Ehemann sein.“
    Das Ganze war ganz offensichtlich ein Witz, aber wo blieb bloß die Pointe? John
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