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Sag doch Ja, John

Sag doch Ja, John

Titel: Sag doch Ja, John
Autoren: Marie Ferrarella
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Wohltätigkeitseinrichtungen gespendet wird, wenn Sie bis zu Ihrem dreißigsten Geburtstag noch nicht mit einem hart arbeitenden Mann verheiratet sind? Und Sie dann sozusagen nur einen recht großzügig bemessenen Unterhalt ausgezahlt bekommen?“
    Im Geiste knirschte Courtney mit den Zähnen. „Ja, genau das meinte ich.“
    „Dann kann ich Ihnen versichern, dass ich mich fest an diese Klausel halten werde.“
    Nun war Courtney sich ganz sicher, dass der Anwalt über sie lächelte.
    Wahrscheinlich grinste er sogar! Sie bemühte sich darum, so Ehrfurcht gebietend wie möglich zu klingen, als sie ihn erneut ansprach: „Mr. Parsons…“ Leider hatte es nicht den Anschein, dass er sich von ihrem Tonfall einschüchtern ließ, so wie ihr das bei anderen Leuten meist gelang. „Es geht hier nicht um mein Testament, Miss Tamberlaine, sondern um das Testament Ihres Vaters, und als sein Anwalt ist es meine Pflicht, mich um die Vollstreckung zu kümmern.“ Aber es muss doch eine Möglichkeit geben, diese eine Klausel zu umgehen, dachte Courtney. „Wenn ich nur noch etwas mehr Zeit bekommen könnte…“ Einige Sekunden lang hörte sie nur das Rascheln von Papier. Es klang ganz so, als würde Mr. Parsons das Testament durchgehen, um noch einmal ganz genau alles nachzulesen. Als ob er es nicht ohnehin schon in und auswendig kannte, genau wie jedes andere Dokument, an dessen Niederschrift er mitgewirkt hatte.
    Schließlich meldete sich der Anwalt wieder zu Wort: „Hier steht nichts von einer möglichen Verlängerung.“
    Eigentlich hatte Courtney gehofft, er würde ihr ein bisschen entgegenkommen, statt sie zu bevormunden. Sie wagte noch einen weiteren Versuch und appellierte dabei an seinen Gerechtigkeitssinn: „Nun kommen Sie schon, Sie werden doch wohl nicht von mir erwarten, dass ich losgehe und einfach den ersten Arbeiter heirate, der mir über den Wegläuft!“
    Als sie zu Mandy hinübersah, grinste die sie an und deutete auf die gläserne Terrassentür. Schnell wandte Courtney der Freundin den Rücken zu.
    „Ich habe gar nicht das Recht, irgendetwas von Ihnen zu erwarten, Miss Tamberlaine“, erwiderte Parsons vorsichtig. „Aber Ihr Vater, der Sie vor seinem Tod mit den Bedingungen in seinem Testament vertraut gemacht hat, hatte sehr wohl das Recht, von Ihnen zu erwarten, dass Sie mittlerweile jemanden gefunden haben. Schließlich kommt das für Sie ja nicht ganz aus heiterem Himmel.“ Dieser aufgeblasene Schnösel! Courtney musste sich Mühe geben, um ihre Empörung für sich zu behalten. „Nein, aber ich hatte eigentlich angenommen, dass ich mit Ihnen vernünftig reden könnte.“
    „Miss Tamberlaine, ich bin sozusagen die Vernunft selbst. Und trotzdem steht hier immer noch schwarz auf weiß…“
    Courtney wusste nur zu gut, was in dem Testament stand, sie musste es sich nicht noch ein weiteres Mal vorlesen lassen. „Also gut, ich habe verstanden.“ Ungewohnt temperamentvoll schmetterte sie den Hörer auf die Gabel.
    Und jetzt?
    „Na, kein Glück gehabt?“ amüsierte sich Mandy. Nur widerwillig löste sie sich von dem Anblick, der sich ihr im Garten bot.
    „Ach, das ist ein knallhartes altes Miststück“, klagte Courtney. Was hätte es dem alten Erbsenzähler schon geschadet, wenn er ihr noch eine Gnadenfrist gegönnt hätte? Mandy lehnte sich in die Sofakissen zurück. „Er befolgt doch bloß die Wünsche deines Vaters.“
    „Du bist mir auch keine große Hilfe“, murrte Courtney. „Wie soll ich denn bitte in achtundzwanzig Tagen die Liebe meines Lebens finden? Wo soll ich mit dem Suchen anfangen? In den Gelben Seiten unter dem Buchstaben L etwa?“ Mandy lächelte plötzlich. „Warum nicht vor der eigenen Tür? Um genauer zu sein: im Garten.“
    Na wunderbar. Da steckte Courtney in einer Krise, und Mandy schmachtete immer noch ihrem Hilfsarbeiter hinterher! Courtney seufzte. „Er heißt übrigens John Gage oder John Gabriel oder so. Möchtest du dich mit ihm verabreden?“ Mandy wollte noch einen letzten Blick auf den Mann werfen, doch der war schon wieder außer Sichtweite. „Schön war’s. Aber ich hatte da eher an dich gedacht.“ Courtney war die ganze Zeit nervös auf und ab gegangen. Nun blieb sie abrupt stehen und sah ihre Freundin an. „Wie meinst du das, an mich?“ fragte sie langsam.
    Aufgeregt erhob Mandy sich vom Sofa. „Da hast du doch deinen Arbeiter.“ Sie umfasste Courtneys Arme und schob die Freundin zur Verandatür. „Das ist genau der Typ Mann, den dein Vater in seinem
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