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Sag doch Ja, John

Sag doch Ja, John

Titel: Sag doch Ja, John
Autoren: Marie Ferrarella
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die Herzüberwachungsstation gebracht, dort muss sie noch ein paar Tage bleiben. Die Station ist am Ende des Ganges, Sie brauchen nur den Schildern zu folgen. Es dauert aber noch eine Weile, bis dort alles aufgebaut ist.“
    Der Arzt legte John eine Hand auf die Schulter und spürte dabei, wie die Anspannung von Katies Vater abfiel. „Sie und ich wissen ja schon, wie zäh Katie ist. Ich wette, dass sie bald wieder ganz auf den Beinen sein wird.“ Dr. Benjamin blickte an seiner Operationskleidung herunter. „Und jetzt muss ich mich erst mal umziehen und einen Kaffee trinken, wenn Sie mich entschuldigen. Ich komme dann später noch mal vorbei, um nach ihr zu sehen“, versprach er, als er ging.
    „Vielen Dank, Dr. Benjamin“, rief Courtney hinter ihm her.
    Im Türrahmen blieb er stehen. „Wissen Sie, ich freue mich genauso sehr wie Sie.“ Dann schaute er die beiden an. „Na ja, fast so sehr.“ John nahm Courtney in die Arme. Lange Zeit hielten sie sich einfach nur umschlungen und waren viel zu erleichtert und viel zu glücklich, um noch etwas zu sagen. Das brauchten sie auch gar nicht.
    „Weißt du was?“ sagte John plötzlich. „Auf einmal kriege ich richtigen Hunger.“ Courtney sah auf den Rest des Sandwichs herab, das sie ihm vor einigen Stunden mitgebracht hatte. Irgendwann hatte sie selbst aus Nervosität davon gegessen, so dass jetzt nicht mehr viel übrig war.
    John schob sich das letzte Stück in den Mund. „Dr. Benjamin meinte ja eben, es dauert noch einige Minuten, bis wir zu Katie können. Dann hole ich uns vorher noch schnell etwas zu essen, okay?“
    „Ist gut, ich warte dann hier“, erwiderte Courtney.
    „Bin sofort wieder da“, versprach John und lief den Korridor hinunter zu den Fahrstühlen.
    Als John zurück ins Wartezimmer kam, war Courtney nicht mehr da. Ratlos sah er auf das Tablett hinunter, das er in der Hand trug. Darauf befanden sich zwei weitere Becher Kaffee sowie zwei weitere Sandwichs. Er kam sich ein bisschen verloren damit vor. Wo war Courtney bloß?
    Da stellte er fest, dass sie Katies Stoffhasen Mr. Softy mitgenommen hatte, und ihm ging ein Licht auf. Mit Hilfe der Schilder, die an jeder Abzweigung des Korridors hingen, fand er schnell den Weg zur Herzüberwachungsstation.
    Die Krankenschwester, die im Eingangsbereich an einem Tisch saß, schenkte ihm ein freundliches Lächeln. Als sie jedoch das Tablett in seiner Hand erblickte, schüttelte sie den Kopf. „Das können Sie aber nicht mit reinnehmen, Sir.“
    „Ja, ich weiß.“ Er stellte das Tablett auf ihrem Tisch ab. Von ihm aus konnte sie alles aufessen und austrinken, ihm war das egal. Er fühlte sich so beflügelt, dass er sogar das ganze Krankenhauspersonal zum Essen eingeladen hätte. „Mein Name ist John Gabriel. Meine Tochter…“
    Die Krankenschwester erinnerte sich noch gut an den Namen, sie hatte ihn eben schon einmal gehört. „Sie ist gerade hereingebracht worden, Ihre Frau ist schon bei ihr. Aber nicht länger als zehn Minuten, bitte“, ermahnte sie ihn. „Sie liegt in der ersten Kabine links.“
    John bedankte sich und betrat den kleinen Raum.
    Ihre Frau ist schon bei ihr.
    Schön hatte das geklungen. So beruhigend. Das erste Mal in seinem Leben fühlte John sich wirklich geborgen und wohl in seiner Haut.
    Dann erblickte er sie. Courtney. Sie stand an Katies Bett und hielt die Hand des schlafenden Kindes, den Hasen Mr. Softy hatte sie neben Katie unter die Decke geschoben. Courtney strich der Kleinen sanft über den Kopf und sprach leise mit ihr. John fürchtete fast, er könnte stören. Gleichzeitig fühlte er sich geradezu magisch angezogen.
    Courtney schien sich seiner Anwesenheit gar nicht bewusst zu sein. „Weißt du, ich würde alles für dich tun, meine Süße. Du hast mir schon so viel gegeben.“ Vorsichtig beugte sich Courtney nun über die zahlreichen Schläuche, die an verschiedene Geräte angeschlossen waren, und küsste das Kind sanft auf die Stirn.
    „Ich liebe dich, Katie. Ich weiß, dass ich dir das noch nicht gesagt habe, aber es ist wahr. Ich liebe dich von ganzem Herzen. Und deinen Vater auch. Selbst wenn er sich manchmal so aufführt, als wäre er dumm wie Toastbrot.“
    „Dumm wie Toastbrot?“ raunte John ihr zu und stellte sich neben sie. „Wo hast du denn solche Ausdrücke her?“
    Courtney war viel zu überwältigt von ihren Gefühlen, um sich darüber zu empören, dass er sich in diesem intimen Moment so einfach hereingeschlichen hatte. Stattdessen sagte sie nur:
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