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Sag doch Ja, John

Sag doch Ja, John

Titel: Sag doch Ja, John
Autoren: Marie Ferrarella
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einen Faustschlag verpasst hatte.
    In diesem Moment setzte die Musik aus, und alle Anwesenden sahen zu ihnen herüber.
    Schnell stellte Mandy sich vor Andrew und winkte von dort aus den Schaulustigen zu. „Das war nun also der Bodenteil der heutigen Veranstaltung“, verkündete sie.
    „Und jetzt machen Sie bitte alle weiter mit dem, was Sie bis eben noch getan haben. Die nächste Vorstellung findet dann in einer Stunde statt, auf dem Programm stehen Jongleure und eine Pantomime.“ Mandy grinste spitzbübisch.
    „Aber ich verspreche, dass ich den Leuten absage, wenn Sie alle noch einmal ordentlich spenden.“
    Anschließend wandte sie sich Courtney und John zu, um sie in Richtung Ausgang zu schieben. „Nun macht, dass ihr wegkommt, solange es noch geht“, drängte sie die beiden und blinzelte John dabei zu.

    Der fasste Courtney am Arm und ging mit ihr zur Tür. Trotz allem musste er lachen. „Mandy ist wirklich jeder Situation gewachsen, was?“ bemerkte er.
    Courtney griff nach seiner rechten Hand und betrachtete sie. Die Fingerknöchel sahen ganz wund aus. „Tut es weh?“
    Es brannte höllisch. „Im Kino sieht das immer so einfach aus.“ John warf einen Blick zurück in den Saal. „Das war der erste Mensch, dem ich mit der Faust ins Gesicht geschlagen habe.“

13. KAPITEL
    Zu Hause angekommen, griff Courtney nach Johns Hand, um sich seine verletzten Fingerknöchel anzuschauen. „Lass mich mal sehen.“ Es gefiel ihm nicht, dass sie so viel Aufhebens um ihn machte. Jedenfalls nicht, wenn es um etwas so Belangloses ging. Sehr viel bedeutender war das, was ihm heute Abend klar geworden war, als dieser Idiot im Smoking Courtney gegenüber aufdringlich geworden war. Da nämlich war John klar geworden, wie viel sie ihm in Wahrheit bedeutete, und das nach so kurzer Zeit. Courtney hatte die Mauer durchdrungen, die er um seine und Katies Welt errichtet hatte, um sie beide vor der Welt dort draußen zu schützen. Nun war auch Courtney ein Teil seiner Welt, und er wusste gar nicht, ob er das gut oder schlecht finden sollte.
    Abrupt zog John ihr die Hand weg. „Das ist nicht gerade das Schönste an mir.“ Courtney ließ sich nicht abwimmeln und ergriff die Hand erneut. Diesmal hielt sie sie ganz fest und betrachtete sie dann sorgfältig. Dabei erblickte Courtney eine, nein zwei offene Wunden direkt über den Fingerknöcheln. Diese Verletzungen mussten jetzt erst mal versorgt werden.
    Courtney hielt Johns Hand ganz fest und zog ihn nach nebenan, ins Badezimmer.
    „Nein, das Schönste an dir ist dein sonniges Gemüt“, erwiderte sie.
    Er lachte und setzte sich auf den geschlossenen Deckel der Toilette. „Wer selbst im Glashaus sitzt, soll nicht mit Steinen werfen.“
    Courtney holte eine kleine Flasche Jod aus der Hausapotheke, dann suchte sie unter dem Waschbecken nach den Wattebäuschchen. Schließlich durchtränkte sie eines davon und betupfte damit ganz vorsichtig seine Wunden. Er zuckte zusammen, sagte aber nichts weiter. Damit hatte sie auch nicht gerechnet.
    „Na, und du hast dich also noch nie mit jemandem geprügelt?“ Sie musterte ihn von oben bis unten. Selbst der Smoking konnte nicht verbergen, was für ein kräftiger Körper darunter steckte. „Die Leute haben wohl gleich das Weite gesucht, als sie deine Muskeln gesehen haben, was?“
    „Die Muskeln habe ich nicht immer gehabt.“
    Courtney nahm die Watte von seinen Knöcheln und führte seine Hand an ihre Lippen. „Das musst du mir genauer erzählen“, forderte sie ihn auf. „Du hast mir überhaupt noch nie von deiner Kindheit erzählt.“
    John hasste nichts mehr, als über sich selbst zu reden. „Dazu gibt es nicht viel zu sagen“, erwiderte er und zuckte mit den Schultern. „Ich wurde geboren, bin langsam immer älter geworden, und jetzt bin ich derjenige, der gerade vor dir steht.“
    Courtney kniete sich vor ihm hin und sah ihm direkt in die Augen, als wollte sie dort nach den Antworten suchen, die er ihr nicht geben mochte. „Ich glaube einfach nicht, dass es dazu nicht mehr zu sagen gibt“, meinte sie.
    Die Pailletten an Courtneys Abendkleid reflektierten die Badezimmerbeleuchtung und ließen kleine Lichtpunkte über Johns Haut tanzen. Sein Verlangen nach Courtney wuchs, den ganzen Abend schon hatte er sich immer wieder danach gesehnt, ihr nah zu sein. „Willst du etwa die ganze Nacht lang reden?“
    „Zumindest ein paar Stunden“, erwiderte Courtney. Es gab so vieles, was sie gern erfahren hätte. „Ich möchte
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