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Sag doch Ja, John

Sag doch Ja, John

Titel: Sag doch Ja, John
Autoren: Marie Ferrarella
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schließlich wissen, wen ich küsse. Ich möchte wissen, wer du bist, wenn du dich nicht gerade um Katie kümmerst oder auf einer Wohltätigkeitsveranstaltung meine Ehre verteidigst.“ Als er auch darauf nicht reagierte, versuchte sie ihn mit einer ganz grundlegenden Frage zum Reden zu bringen: „Warum hast du mein Gästehaus renoviert, obwohl du eigentlich Ingenieur bist?“
    „Ich bin entlassen worden“, sagte er schließlich und hoffte, dass sie sich mit dieser Antwort zufrieden geben würde. Immerhin entsprach sie der Wahrheit. Er hatte sich damals so viele Tage frei nehmen müssen, um sich um Katie zu kümmern, dass er seine Anstellung verloren hatte. Über diese Details wollte er jetzt allerdings nicht mit Courtney reden. „Und es ist heutzutage nicht leicht, in diesem Bereich Arbeit zu finden, also musste ich mich umorientieren. Außerdem arbeite ich gern mit meinen Händen. Übrigens fühlen die sich gerade ziemlich leer an.“ Er legte ihr eine Hand auf die sanft gerundete Hüfte und zog Courtney an sich. „So ist es schon viel besser.“
    Also gut, dachte sie. Er ist jetzt ganz eindeutig nicht in der richtigen Stimmung, mir von seiner Vergangenheit zu erzählen. Aber eines Tages…
    „Und so ist es sogar noch besser.“ Sie schlang ihm die Arme um den Hals und schmiegte ihren Körper verführerisch an John. Er erhob sich und zog sie mit sich hoch.
    „Schön, dass wir uns manchmal doch so einig sind.“ Nun wollte John nicht mehr reden, er wollte sich nur noch seinen Gefühlen hingeben. Er berührte Courtneys Mund mit seinem und küsste sie leidenschaftlich.
    Sie hatten die ganze Nacht vor sich, und dennoch hatten sie es beide eilig. Zuerst fanden sich ihre Lippen, dann ihre Hände und schließlich ihre Körper. Und obwohl Courtney schon gar nicht mehr klar denken konnte, wurde ihr in diesem Moment bewusst, dass sie sich immer wieder nach diesem Gefühl sehnen würde – ihr ganzes Leben lang.
    Das Telefon klingelte laut und riss Courtney aus einem wunderbaren Traum. Sie konnte sich an den genauen Inhalt nicht mehr erinnern, bloß noch daran, dass er sehr leidenschaftlich gewesen war.
    Oder hatte sie etwa gar nicht geträumt?
    Courtney öffnete die Augen und griff automatisch nach dem Telefonhörer. Es war Morgen, der Morgen nach der alljährlichen Benefiz Veranstaltung für das Kinderkrankenhaus. Der Morgen nach einer glühenden Liebesnacht.
    Nur ganz langsam wurde sie sich einer anderen, viel wichtigeren Tatsache bewusst. Es war Morgen, und der Platz neben ihr im Bett war nicht leer. John lag immer noch dort, er war neben ihr eingeschlafen und schlief nun immer noch.
    Courtney seufzte lange und zufrieden.
    Dann widmete sie sich ihrem Anrufer. „Hallo?“ meldete sie sich verschlafen. Am liebsten hätte Courtney die ganze Welt umarmt.
    Eine angenehme Frauenstimme antwortete ihr. „Spreche ich mit Mrs. Gabriel?“ Mrs. Gabriel. Courtney ließ sich den Namen ein paar Mal genussvoll durch den Kopf gehen. Bis zu diesem Augenblick hatte sie sich selbst nicht so gesehen.
    Aber es klang wirklich sehr schön…
    Genug jetzt, dachte Courtney und zwang sich, sich umgehend wieder auf die Gegenwart zu konzentrieren. „Ja, ich bin Mrs. Gabriel“, erwiderte sie schließlich.
    „Hier spricht die chirurgische Station des Harris Memorial Hospital. Wir rufen an, um den Operationstermin Ihrer Tochter zu bestätigen.“ Auf einmal war Courtney hellwach. Was sagte diese Frau da? „Sie bestätigen Katies… was bitte?“
    „Ihren Operationstermin“, wiederholte die Frau geduldig. Sollte ihr irgendetwas an Courtneys Reaktion komisch vorgekommen sein, so ließ sie sich das nicht anmerken, während sie Courtney die Einzelheiten des bevorstehenden Eingriffs nannte, angefangen mit Datum und Zeit. „Für die Narkose ist Dr. Cunningham verantwortlich, die Operation übernimmt natürlich Dr. Benjamin, und Dr. Swan assistiert, wie immer. Sie wechseln sich gegenseitig ab, weil es eine sehr lange Operation ist, wissen Sie“, erklärte die Frau. „Und Ihre Tochter könnte gar nicht in besseren Händen sein.“ Die Frau machte eine kurze Pause, dann fuhr sie fort:

    „Da Sie ja keine Krankenversicherung haben, müssen Sie vor der Aufnahme noch einige zusätzliche Formulare unterschreiben. Kommen Sie dann bitte als Erstes zur Anmeldung.“
    „Ja, natürlich“, erwiderte Courtney tonlos. „Vielen Dank für Ihren Anruf.“ Nachdem Courtney den Hörer aufgelegt hatte, blieb sie stocksteif im Bett sitzen.
    Sie war so
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