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Sachiko - Blutige Tränen (German Edition)

Sachiko - Blutige Tränen (German Edition)

Titel: Sachiko - Blutige Tränen (German Edition)
Autoren: C.C. Masen , Doris Lösel
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die richtige Wahl getroffen zu haben.“
    Sachiko hörte Lea und Nell seufzen, während Aiden ihr ein leises „Jepp“ ins Ohr hauchte.
    Die Herren Spade und Baker waren natürlich sofort Feuer und Flamme für Direktor Panflows Vorschlag, sich Sachiko sozusagen in voller Aktion anzusehen. Also begab sich die Gruppe ins Schulgebäude.
    Vor dem Direktorat befahl Peter Baker den Kameraleuten und Miss Whitehall, Pause zu machen. Eigentlich hatte er auch vor, Mia Langston davon zu überzeugen, dass man sie nicht unbedingt benötigen würde, aber natürlich waren seine Bemühungen diesbezüglich nicht wirklich von Erfolg gekrönt.
    Ebenso wenig ließ Aiden sich davon abhalten, Sachiko in der Rolle von wem oder was auch immer zu sehen. Schließlich, so versuchte er sich selbst zu belügen, musste er ja wissen, inwieweit er seine Filmpartnerin mit seiner eigenen Erfahrung unterstützen musste … durfte … was auch immer.
    So quetschten sich letztlich Direktor Panflow, Peter Baker, John Spade, Mia Langston, Aiden Burnett und Sachiko in das kleine Büro des Direktors, in dem Mrs. Bloomberry, die Schulsekretärin, bereits damit beschäftigt war, eine Kassette, die Videoaufnahmen der letzten Theateraufführungen enthielt, in den altertümlichen Videorekorder einzulegen.
    Direktor Panflow holte inzwischen einen dicken Ordner hervor, in dem die Zeitungsberichte, ordentlich in Folie verschweißt, abgeheftet waren.
    Die drei Herren besahen sich aufmerksam, in welchen Rollen Sachiko bereits geglänzt hatte.
    „Johanna vor Orleans … hmm … Raub der Sabinerinnen … oh ja, und natürlich die Julia …“
    John Spade schien begeistert und Peter Baker rief erfreut „Oh, und die Geisha … selbstverständlich!“
    Sachiko wurde immer unbehaglicher zumute, doch bevor Aiden irgendetwas Beruhigendes sagen konnte, wurde seine Aufmerksamkeit von dem Fernsehschirm angezogen, auf dem eben Sachiko in dem Musical „Mamma mia“ zu sehen und zu hören war.
    „ Du lieber Himmel“, entfuhr es ihm, „bist das wirklich du, die da singt oder habt ihr irgendwelche Playbacks laufen lassen?“
    Wieder einmal kam Sachiko nicht dazu, selbst zu antworten.
    „Selbstverständlich ist das Sachikos eigene Stimme“, antwortete Direktor Panflow mit stolz geschwellter Brust, als wäre es sein eigenes Vermögen, „Sie sollten sie erst mal hören, wenn sie Nessun dorma singt!“
    John Spade, Peter Baker und Mia Langston drehten sich wie auf Kommando gleichzeitig zu Sachiko um – Spade und Baker mit ehrlich bewunderndem Blick. Mia Langston mit dem sprichwörtlichen Messer zwischen ihren perfekt gebleichten Zähnen.
    Aiden wusste nicht, warum es ihn so unglaublich stolz machte, dass Sachiko das reinste Wunderkind zu sein schien. Schließlich war er ja nicht der Direktor, der die ganze Zeit über so tat, als sei Sachikos Talent ihm selbst zu verdanken.
Schlussendlich beschloss er, dass es ihm völlig egal war.
    Im Augenblick sah alles danach aus, dass Sachiko die weibliche Hauptrolle neben ihm übernehmen würde … alles andere wäre Blasphemie.
    „Ähm“, ließ sich Sachiko jetzt vernehmen, „entschuldigen Sie bitte, aber, hat eigentlich irgendjemand vor, MICH einmal danach zu fragen, ob ich überhaupt die Rolle in diesem Film spielen möchte?“
    Aiden hielt entsetzt die Luft an.
    „Tu mir das nicht an, Kleines!“ Seine Augen bettelten Sachiko geradezu an, die angesichts dieses Welpenblicks sofort ein schlechtes Gewissen bekam.
    Und nicht nur Aidens Blick sorgte für Sachikos schlechtes Gewissen.
    Sie hörte Aidens ungesagte Worte mehr als deutlich in ihrem Kopf.
    John Spade und Peter Baker beachteten Mia Langston nicht, die sich natürlich sofort auf Sachikos Seite schlug und interessiert eine Antwort abwartete, sondern drehten sich, noch immer in den Filmaufnahmen gefangen, zu Sachiko um.
    „Nein!“, kam es zweistimmig, was zu einer gewissen Erheiterung führte.
    „ Was ist Ihr Problem, Miss Fellow?“, fragte John Spade dann, als ihm endlich aufzufallen schien, wie unwohl Sachiko sich fühlte. „Sie sind eine überaus fähige Schauspielerin, soweit ich dies lesen und auch sehen kann. Und sollten Sie Angst davor haben, einen Vampir zu spielen, so seien Sie gewiss, auch das werden Sie mit einiger Übung auf die Reihe kriegen.“
    Das beinahe hysterische Kichern von Sachiko, das den Worten des Regisseurs folgte, klang noch lange in Aidens Kopf nach …
     

 
    9)
     
    „ S ie wollen … was?“
    Amaya Fellows zauberhaftes Lachen klang durch
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