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Rywig 10 - Machst Du mit Senta

Titel: Rywig 10 - Machst Du mit Senta
Autoren: Berte Bratt
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möchte?“
    „Bestimmt!“ rief Sonja. „Sie passen ja zu allen Farben, man kann sie zu jedem Kleidungsstück tragen! Wenn Sie wollen, können wir
    Ihnen ja beim Aussuchen helfen, wir sind ja schließlich zwei Frauen.“
    Herr Tesmans Schicksal war nun besiegelt. Was sollte er auch machen? Wenn Sonja sagte: „Denken Sie sich bloß diese Brosche an dem schönen grünen Kleid Ihrer Gattin“, oder als ich einen Ring aufsteckte und ihm klarmachte, daß gerade diese Fassung an der schmalen Hand seiner Frau reizend aussehen würde?
    Er verließ das Geschäft mit Brosche, Ring und Armband. Nur gegen die Ohrringe hatte er sich gewehrt. „So was trägt meine Frau doch nicht!“ behauptete er.
    „Werden Sie nun nicht schwach, Herr Tesman!“ lächelte Sonja.
    „Wieso schwach?“
    „Oh, ich denke an unseren Vater. Er hatte einmal unserer Mutter eine reizende Goldkette zu Weihnachten gekauft, und dann schaffte er es nicht, so lange zu warten, sondern hängte ihr schon im November die Kette um den Hals!“
    „Männer sind eben wie große Jungen“, stellte ich fest. Herr Tesman lächelte ein bißchen, bedankte sich für die Hilfe und ging. Sonja blickte ihm nach.
    „So“, sagte sie. „Jetzt habe ich das meine getan. Hoffentlich geht er schnurstracks zum Hotel und steckt seiner Frau die ganze Bescherung in die Hand!“
    Wir fanden ein paar nette Kleinigkeiten für Papa und die Geschwister, dann hatten wir keinen Cent mehr übrig.
    Im Hotel fanden wir unsere Ehemänner. Sie hockten zusammen in Rolfs und meinem Zimmer.
    „Briefe für euch!“ verkündete Heiko und reichte uns je ein Kuvert. Meins hatte norwegische Marken, Sonjas englische.
    Mein liebes Sentachen,
    schnell einen Gruß, bevor ihr die Heimreise antretet. Bei uns geht alles gut. Dein Sohn hat versucht, in die Waschmaschine reinzukriechen, gottlob war die Öffnung zu klein. Es interessierte ihn ungeheuer, daß unsere Waschmaschine ein rundes Fenster hat und nicht nur einen Deckel so wie Mamis. Übrigens kann ich ihn verstehen, er sah nach einem Vormittag im Sandkasten so aus, daß er eigentlich in die Waschmaschine gehörte. Sonst hat er keinen groben Unfug getrieben. Ich übersehe natürlich, daß er aus dem neuen Fernsehprogramm alle Bilder ausgeschnitten hat, ohne Rücksicht auf das, was auf der anderen Seite gedruckt war. Wir lassen uns jetzt beim Fernsehen überraschen, wir ahnen nicht, was uns geboten wird. Daß sein blauer Pulli mit Teerflecken übersät und jetzt mülleimerreif geworden ist, erwähne ich nur nebenbei. Sonst ist er zum Fressen süß und sehr brav und lieb. Ach, Sentalein, falls es möglich ist, bringst Du ein Stück Alaska-Räucherlachs mit? Du weißt, wie gern Papa das ißt. Wir sahen gestern einen Fernsehfilm über die lachsfangenden Kodi-akbären in Alaska. Nachher behauptete Annettchen, daß Alaska ein Druckfehler sein muß. Sie verkündet jetzt weit und breit, daß ihre großen Schwestern in Alaksa sind!
    Nun grüße meine beiden Schwiegersöhne herzlichst, umarme Sonnie inniglich, und laß Dich selbst umarmen von Papa, den Geschwistern und
    Deine Mutti
    Ich reichte Sonja den Brief und sie gab mir den ihren. Er war von Xenia, die von dem Gedeihen und dem Wohlbefinden der Zwillinge erzählte.
    „Abgesehen davon, daß Beate die Puppe von Helene restlos kaputtgemacht hat, und daß Helenchen sich im Hundekörbchen schlafen legte, so daß der arme Hasso auf dem nackten Fußboden schlafen mußte, geht alles wunderbar! Hasso sehnt sich furchtbar nach Euch, er guckt immer ganz aufgeregt raus, wenn er ein Auto hört. Die Zwillinge scheinen offen gesagt weder schlaf- noch appetitlos vor Sehnsucht zu sein! Mylady grüßt Euch vielmals, sie freut sich auf Eure Rückkehr! - Mir geht es wunderbar, Bill besucht mich mindestens dreimal in der Woche! Alles Gute, Dir und Heiko die herzlichsten Grüße von Euren Töchtern und Eurer Xenia.“
    „Wie haben wir es gut“, sagte Heiko, als er und Rolf auch die Briefe gelesen hatten. „Daß wir unsere Kinder so gut aufgehoben wissen! Ich habe übrigens Xenia ein Mitbringsel gekauft, was sagt ihr zu diesem hier?“
    „Dies“ war ein Stück ungeschliffene Jade, an einer Kordel montiert. Ich hatte solche in unserem Geschäft gesehen und sehnsuchtsvolle Blicke daraufgeworfen. Aber mein Geld war ja, wie gesagt, alle.
    „Ich bin neidisch“, gab ich zu. „Es ist entzückend!“
    „Und ganz wunderbar zu Xenias roten Haaren!“ rief Sonja. „Das hast du fein gemacht, Heiko. Aber nun komm, wir müssen
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