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Rywig 10 - Machst Du mit Senta

Titel: Rywig 10 - Machst Du mit Senta
Autoren: Berte Bratt
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anderen Seite des Erdballs sich dafür interessierte!
    Gesegnet sei Sonja, daß sie ihren Reiseprospekt hier liegen gelassen hatte.
    Jetzt machte ich buchstäblich Striche in den Kalender! Ich freute mich so, daß ich kaum schlafen konnte! Eine solche Reise zu machen, mit meinem geliebten Mann und meiner sehr lieben Schwester und allerbesten Freundin!
    Was war ich doch für ein Glückspilz!

„Du mußt meine Frau sein!
    „Ach Kinder, wie schön, euch wiederzusehen! Wie reizend, daß ihr über Kiel gefahren seid! Kommt schnell, mein Wagen mit Bicky drin steht da drüben. Nein, Bicky wird so nervös vom Verkehr hier auf dem Kai, ich lasse sie lieber im Auto warten. Nein, Senta, es nützt nichts, nach meinem Miniwagen Ausschau zu halten. Ich habe jetzt einen, der eine Nummer größer ist, so daß ich euch und euer Gepäck vernünftig unterbringen kann. So, hier wären wir - ja, Bickylein, gleich kommt Tante Senta zu dir!“
    Es war ein sonniger Morgen auf dem Oslokai in Kiel, und der Willkommensgruß kam von Tante Christiane.
    Rolf verstaute das Gepäck, während ich im Auto ein stürmisches Wiedersehen mit der Pudelmischung Bicky feierte. Sie war alt geworden, die kleine Bicky. Ihr schwarzes Fell hatte viele graue Haare bekommen, und ihre schönen braunen Augen hatten den bläulichen Schimmer, den man manchmal auch bei alten Menschen sieht.
    „Ja, sie ist eine Dame reiferen Alters“, sagte Tante Christiane. „Aber sie ist in sehr guter Verfassung, und ich bete und hoffe, daß ich sie noch ein paar Jahre behalten darf! So, Bickylein, geh ans Fenster, damit Tante Senta auch Platz hat. Du mußt bei Bicky bleiben, Sentachen, Rolf kommt nach vorne zu mir.“
    Ich kannte Tante Christianes Haus noch nicht. Als ich bei ihr Haustochter war, hatte sie eine Mietwohnung. Seit anderthalb Jahren hatte sie nun ihr eigenes Haus, das ich nur aus den Beschreibungen von Beatemuttis Schwester Heidi kannte. Heidi studierte in Kiel und wohnte sagenhaft billig bei Tante Christiane. Aber jetzt war sie mit ihrem Verlobten auf Urlaub in Norwegen.
    Es war wirklich ein ulkiges Haus, von außen und von innen. Es sah aus, als wäre es aus großen und kleinen Würfeln zusammengebastelt, als ob man immer neue Würfel angeklebt hätte, wenn man mehr Raum brauchte!
    Drinnen war das Haus urgemütlich. Rolf und ich bekamen ein nettes, sonniges Zimmer in der ersten Etage - wir waren herzlich zum Übernachten eingeladen worden.
    In einer reizenden Eßecke in der großen Küche war ein einladender Frühstückstisch gedeckt. Wir mußten alles mögliche erzählen, aus unserem täglichen Leben, aus der Praxis, und natürlich vor allem von Gerry.
    „Ich glaube, ich muß eine Norwegenreise in Erwägung ziehen“, sagte Tante Christiane. „Mein Zahnarzt ist leider gestorben. So könnte ich einen Norwegenurlaub mit Zahnbehandlung bei Ihnen kombinieren, Rolf!“
    „Sie sind willkommen“, lächelte Rolf. „Ich mache Füllungen und baue Brücken oder mache Vollprothesen, alles nach Wunsch!“
    „Um Gottes willen!“ rief Tante Christiane. „Weder Brücken noch Prothese, so weit ist es noch nicht mit mir! Aber fühlen Sie sich nicht zu sicher, vielleicht wird es ernst! Bicky kommt zu meinem Sohn, und ich fahre los!“
    „Sie kriegen Gerrys Zimmer“, versprach Rolf. „Und Senta kocht all Ihre Lieblingsgerichte! Aber wie dem auch sei, darf ich mich vorerst verabschieden? Mein ehemaliger Doktorvater erwartet mich in gut einer halben Stunde! Wo ist die Bushaltestelle?“
    „Nehmen Sie doch meinen Wagen, ich brauche ihn heute vormittag nicht! Hier sind Schlüssel und Papiere.“
    Glücklich zog Rolf los, und dann verbrachten Tante Christiane und ich einen herrlichen, friedlichen Vormittag zusammen. Ich mußte ihr erzählen, wie es zu dieser Reise gekommen war. Sie lachte laut, als ich erklärte, Sonja sei ahnungslos, und würde uns erst morgen nachmittag in der Wartehalle in London entdecken.
    „Na, das wird vielleicht ein Wiedersehen geben! Nein, wie freue ich mich für euch beide - für euch alle vier! Wie ist es mit euren Ehemännern, sie verstehen sich doch gut?“
    „Bestens!“ versicherte ich. „Sie sind ganz dicke Freunde!“ Gegen Mittag kam Rolf zurück, strahlend und aufgekratzt, mit einem wunderbaren Empfehlungsschreiben von seinem Doktorvater.
    „Zwei Arten Freude kämpfen um den ersten Platz im Herzen meines Göttergatten“, sagte ich. „Wenn er sich von der dentalen Freude ein bißchen ausruhen wird, kommt gleich die Ferienfreude und
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