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Runen

Runen

Titel: Runen
Autoren: Elias Snæland Jònsson
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jedoch Zweifel an ihrer Aussage erkennen, als Taucher der Küstenwache bei Sandey nirgends einen Eingang in die Höhle fanden. Auch dass Bill und Jake still und heimlich aus Island verschwanden, bevor die Polizei mit ihnen Kontakt aufnehmen konnte, machte die Sache nicht besser. |388| Die Sprecher von Brownwater International Security gaben zu Protokoll, ihre Leute hätten sich lediglich zum Angeln am Þingvallavatn aufgehalten.
    Professor Houston zeigte ihr eine Meldung, die tags zuvor in der Zeitung
Edmonton Journal
im kanadischen Alberta erschienen war:
     
    VERSCHWÖRUNG GEGEN ROOSEVELT?
     
     
    Zwei enge Mitarbeiter des deutschen Naziobersten Heinrich Himmler, der die Mordbanden der SS befehligte, wurden im Spätherbst 1944 nach Amerika geschickt, um ein Attentat auf Präsident Franklin D. Roosevelt und seine engsten Berater auszuführen. Das geht aus deutschsprachigen Dokumenten hervor, die Mitte Juli an der Leiche eines alten Mannes im Park des Wohngebietes Argyll in Edmonton aufgefunden wurden, wie verlässliche Quellen berichteten.
    Seit dem Leichenfund unterlag die Angelegenheit einer ungewöhnlichen Geheimhaltung. Bilder, die Passanten von dem Verstorbenen machten, sind auf YouTube und anderen Webseiten zugänglich. Es soll sich um die Leiche des deutschen SS-Angehörigen Gerhard von Ramstein handeln, der wegen Kriegsverbrechen im Zweiten Weltkrieg auf die Fahndungsliste gesetzt wurde. Unseren Informationen zufolge erlag der Mann einem Herzanfall. Genauere Informationen zu der Todesursache oder den Umständen waren jedoch nicht zu bekommen. Im Gespräch mit der Zeitung wollte der Polizeipräsident von Edmonton die kursierenden Behauptungen zum Namen des Mannes |389| und seiner Todesursache weder bestätigen noch dementieren. Er verwies darauf, dass die Untersuchung des Falles ganz bei der Zentrale der Royal Canadian Mounted Police in Ottawa liege. Trotz mehrmaliger Nachfragen unsererseits hatte sie ein Interview ebenfalls abgelehnt.
    Auf einigen Internetseiten kursiert die Behauptung, die abgebildete Leiche ähnele einem gewissen Gerry R. Stoner, einem über achtzigjährigen kanadischen Staatsbürger österreichischer Abstammung. Angeblich hatte er seit den fünfziger Jahren in Edmonton gelebt. Bestätigt wurde jedoch, dass Gerry R. Stoner jahrelang als Chef der Sicherheitsabteilung für Melville Global Industries tätig war. Nachbarn, die ihn seit einigen Wochen nicht mehr zu Hause gesehen haben wollen, beschreiben ihn als Einzelgänger, der seine Zeit in den letzten Jahren hauptsächlich mit Golfspielen zugebracht hat. Versuche unsererseits, mit Gerry R. Stoner Kontakt aufzunehmen oder sichere Informationen zu seinem Leben und zu Angehörigen zu erhalten, blieben bisher erfolglos.
    Unter den Dokumenten, die bei der Leiche gefunden wurden, soll ein schriftlicher Befehl an die SS-Leute Gerhard von Ramstein und Rudolf von Trittenheim gewesen sein, der in deutscher Sprache auf Briefpapier mit Himmlers Insignien abgefasst ist. Darauf sei auch der Plan von »Einsatz Rheingold« beschrieben, dessen Ziel es war, Roosevelt und einige seiner engsten Mitarbeiter zu beseitigen. Auf diese Weise, so hoffte man, würden sich die neuen Machthaber in Washington auf einseitige Friedensverhandlungen mit Deutschland |390| einlassen, bevor die sowjetischen Truppen in deutsche Gebiete eindringen konnten. Einer der beiden SS-Angehörigen, der Banker Rudolf von Trittenheim, sollte das Attentat mit einer halben Tonne Gold finanzieren, die er mit sich führte. Von Ramsteins Aufgabe war die Organisation und Ausführung in Zusammenarbeit mit einflussreichen amerikanischen Verschwörern, die schon lange Roosevelts Sturz planten. Außerdem sollten italienische Killer der Cosa Nostra beteiligt werden, die seit dem Sturz Benito Mussolinis schwer unter der Demütigung ihrer Landsleute litten. Professor Robert M. Houston, der ein bekanntes Buch über Himmler verfasst hat, gab der Zeitung gegenüber an, vor kurzem Dokumente gesehen zu haben, die beweisen, dass der Reichsführer-SS diese beiden Stabsangehörigen mit dem deutschen U-Boot U-703 im Herbst des Jahres 1944 nach Amerika geschickt hat. Das U-Boot verschwand spurlos.
    »In der letzten Zeit habe ich im Licht dieser neuen Informationen und auf verschiedene andere Weisen versucht zu ergründen, was die damalige amerikanische Administration über die Reise dieser Männer wusste. Ich werde meine Untersuchung die nächsten Wochen und Monate weiterführen«, gab der Professor an. Er
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