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Ruhe Sanft

Ruhe Sanft

Titel: Ruhe Sanft
Autoren: Annette Meyers
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»Dr. Pennybaker sprach über das Volk Israel in der Wüste...« Hazel lächelte, und die Falten in ihrem Gesicht und im Bettuch gingen ineinander über, wurden Teil des Lächelns. »Er sagte, die Israeliten riefen Gott an, >Peep-sie..., Peepsie..., Peepsie...<« Ihre Stimme war dünn und hoch. Ein neues Kichern rumpelte langsam durch ihren Körper und schüttelte sie. Hazel drückte Wetzons Finger fest und gab sie frei.
    Die Maschine summte gleichmäßig.
    »Nein!« rief Wetzon. »Hazel! Nein! Sie dürfen nicht sterben.« Sie stand auf und berührte Hazels weißes Gesicht.
    »Bitte gehen Sie hinaus«, sagte eine Schwester. Wetzon hatte sie gar nicht hereinkommen sehen. Ein kleiner dunkelhäutiger Mann im weißen Mantel stieß die Tür auf, und nach ihm kam noch eine Schwester.
    Silvestri zog Wetzon vom Bett fort. Tränen liefen über ihre Wangen, ohne daß sie es merkte. Ihre Nase tropfte.
    »Bitte gehen Sie«, sagte noch einmal jemand.
    Auf dem Gang vor Hazels Zimmer versuchte sie schniefend, ihr Gesicht mit den Händen abzuwischen. Wo war ihre Tasche? »Ich brauche ein Taschentuch«, murmelte sie.
    Silvestri hielt ihr mit ernstem Gesicht die Tasche hin. Zum erstenmal bemerkte sie, daß er Hazels schwarze Tasche am Arm hatte.
    Wetzon lächelte ihn an, während sie salzige Tränen schmeckte. »Du siehst albern aus mit deiner Handtasche.«
    Er sah auf die Handtasche hinunter, streifte sie vom Arm und reichte sie ihr.
    Sie setzte sich auf einen blauen Plastikstuhl, der fest verbunden mit anderen eine Reihe bildete, und ließ die Taschen auf den Sitz neben sich fallen. Vorgebeugt, die Ellbogen auf die Knie gestützt, verbarg sie ihr Gesicht in den Händen. Tiefe Trauer überwältigte sie.
    Silvestri kauerte vor ihr und zog ihre Hände vom Gesicht. Sie blickte nach unten, fort, nicht bereit, ihren Schmerz zu teilen.
    Er hielt ihr Gesicht in seinen Händen. »Warum tust du so, als wärst du allein? Du bist nicht allein, Les. Hörst du mich? Du bist nicht allein. Les?«
    Langsam hob sie den Kopf, und ihre Blicke trafen sich. Sie berührte sein Gesicht, lehnte den Kopf an sein Kinn. Sein Bart war rauh. »Ich höre dich«, sagte sie.

Annette Meyers

    Wall Street Blues

    360 Seiten

    Mitten im Broker-Milieu der Wall Street sind Smith und Wetzon als Headhunterinnen auf der Jagd nach Spitzenleuten. Eine Verabredung Wetzons jedoch mit einem smarten jungen Klienten nimmt ein eher ungewöhnliches Ende: Er wird tot in einer Telefonzelle des Hotels aufgefunden, während Wetzon im Restaurant mit seinem unerfreulichen und gefährlichen Nachlaß zurückbleibt: In seinem Aktenkoffer finden sich genügend Tabletten, um eine Apotheke zu eröffnen. Weiter enthält der Koffer noch eine besprochene Kassette, eine Waffe und einen Schlüssel, der offensichtlich zu einem Schließfach gehört. Doch zu welchem? Zusammen mit Smith versucht Wetzon diesen Fall, in den sie immer tiefer hineingerät, aufzuklären.

    Annette Meyers war Senior-Vizepräsidentin bei Michael King Ass., einer Wirtschaftsforschungs- und Management-Consulting-Firma, die sich auf Wall-Street-Geschäfte spezialisiert hat. Die frühere Assistentin des Broadway-Produktionsdirektors Hal Prince arbeitete mit ihm an Projekten wie »Cabaret«, »Follies« und »Fiddler on the Roof«. Sie lebt in Manhattan und schreibt an ihrem vierten Smith-&-Wetzon-Krimi.
    ECON Verlag . Postfach 30 03 21 . 40403 Düsseldorf

Jochen Senf

    Bruno geht zu Fuß

    232 Seiten
    Dr. Bruno Paul steckt in einer Lebenskrise. Was tut ein Anwalt Mitte Vierzig in Berlin, wenn ihn seine Freundin verläßt? Er läßt sich auf Geschäfte ein, die ihn nach London und später nach Saarbrücken verschlagen. Dort wartet die Tochter einer Kusine, auf die er aufpassen soll. Daß er schließlich einen Riesenzeitungsskandal aufdeckt und ganz nebenbei einen Mord aufklärt, war nicht vorherzusehen...

    Jochen Senf, gut bekannt als der radfahrende Kommissar Palü aus dem Saarbrücker »Tatort«, lebt als Schauspieler und freier Drehbuchautor in Berlin und Saarbrücken.

    ECON Verlag . Postfach 30 03 21 . 40403 Düsseldorf
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