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Rufmord

Rufmord

Titel: Rufmord
Autoren: Andre Minninger
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...«
    »... ein harmloses Leitungswasser injiziert, das ich vorsorglich gegen das Gift ausgetauscht habe«, kam ihm der Erste Detektiv zuvor.
    Mrs Franklin baute sich vor dem Moderator und dem Doktor auf. »Ihnen war es egal, was Sie der ›Nachtigall‹ antaten. Sie nahmen auch seinen Tod in Kauf. Ihr Bruder hat Ihnen zu großem Ruhm verholfen, Mr Anderson, und Sie zu einem reichen Mann gemacht. Mit diesem Geld haben Sie Dr. Freeman bestochen, ihm das Gift auch weiterhin zu verabreichen.« Sie atmete tief aus. »Steven war ahnungslos. Ihn trifft keine Schuld. Er fühlt sich in dieser Klinik zu Hause. Solange er seine Droge bekam und schreiben konnte, war er zufrieden. Mehr wollte er nicht. Er benötigt dringend Hilfe. Ich hingegen schäme mich in Grund und Boden. Ich habe versucht, mit einer Erpressung Kapital aus dieser Geschichte für mich herauszuschlagen.«
    »Tja, damit wäre wohl alles geklärt.« Inspektor Cotta fasste Justus kameradschaftlich an die Schulter. »Übrigens kannst du dein Handy in der Hemdtasche wieder ausschalten. Die Verständigung hat hervorragend geklappt! Ich habe alles deutlich mitverfolgen können! Und über die anfallenden Telefongebühren braucht ihr euch keine Sorgen zu machen, die werden selbstverständlich von meinem Revier übernommen!«

Mrs Brighton hat noch Fragen
    »American Vegetable«, das neu eröffnete Restaurant in Rocky Beach, in dem ausschließlich vegetarische Kost angeboten wurde, war der Treffpunkt, an dem sich die drei ??? mit Mrs Brighton am nächsten Nachmittag verabredet hatten.
    Die ältere Dame war sichtlich erleichtert. Mit einem dankbaren Lächeln reichte sie Justus, Peter und Bob die Speisekarte. »Sucht euch nur aus, was ihr wollt, und esst, so viel in eure Bäuche passt. Ihr seid selbstverständlich eingeladen!«
    Das ließen sich die Jungs nicht zweimal sagen. Der Erste Detektiv wählte die Gemüsefrikadellen mit einer herzhaften Knoblauchsoße, der Zweite Detektiv einen großen Salat mit Käsestreifen und Bob einen Falaffel-Teller mit Sesampaste. Mrs Brighton hingegen begnügte sich mit einem Glas Tomatensaft. Erst nachdem alle ihre Bestellung beim Kellner aufgegeben hatten, atmete die korpulente Dame tief aus und lehnte sich entspannt zurück.
    »Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, welcher Stein mir von der Seele gefallen ist, als heute Morgen mein Chef anrief und mich nach tausend Entschuldigungen bat, gleich heute Abend meinen Platz im Sender wieder einzunehmen. Kevin Anderson sitzt zwar im Gefängnis, aber ein Nachwuchs-Moderator übernimmt die ›Prime-Time‹ und wird heute Abend pünktlich um dreiundzwanzig Uhr zehn die Late-Night-Show moderieren. Man darf also gespannt sein.«
    »The show must go on!«, triumphierte Peter lauthals. »Das hat sich dieser Verbrecher selbst zuzuschreiben. Nichts ist so vergänglich wie Erfolg!«
    »Ganz recht.« Mrs Brighton rieb sich die Hände. »Ich halte zwar nichts von Schadenfreude, aber ich glaube, im Falle von Mr Anderson kann man getrost eine Ausnahme machen. Mit seiner Rufmord-Aktion hat er meine bescheidene Existenz sehr in Gefahr gebracht. In meinem Alter findet man nicht so schnell einen neuen Job. Ich sah mich schon auf der Straße.«
    Der Erste Detektiv winkte gelassen ab. »Im Grunde genommen müssen wir Mr Anderson für den miesen Trick mit der untergeschobenen Armbanduhr sogar dankbar sein.«
    »Bist du jetzt von allen guten Geistern verlassen, Just?«, wetterte Bob entrüstet. »Wie meinst du denn das?«
    »Überlegt doch mal, Kollegen. Wenn Kevin Anderson nicht versucht hätte, Mrs Brighton auf diese hinterhältige Weise aus dem Sender zu befördern, hätte sie uns doch niemals den Auftrag gegeben, Licht in diese dunkle Angelegenheit zu bringen. Letztendlich hat er sich durch diese Rufmord-Aktion selbst ein Bein gestellt.«
    »Von Inspektor Cotta wissen wir, dass sich Anderson beim Verhör ständig wie ein Aal gewunden hat und nur auf Umwegen zu einem Geständnis bereit war«, unterrichte Bob die erstaunte Dame. »Dass er Ihnen die Armbanduhr des Chefs heimlich in Ihre Handtasche geschmuggelt hat, wollte er nur ungern zugeben. Doch schließlich kam er nicht drum herum, es zu gestehen.«
    »Und wie hat er es angestellt?«, erkundigte sie sich interessiert.
    »Dazu musste er sich nicht sonderlich bemühen, Madam.« Justus hielt dabei ungeduldig Ausschau nach dem Kellner, denn langsam wurde er hungrig. »Anderson passte einfach den Moment ab, als Sie auf die Toilette gingen. Dann schlich er
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