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Rufmord

Rufmord

Titel: Rufmord
Autoren: Andre Minninger
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Franklin mit schweren Drogenproblemen zu kämpfen. Diese Tatsache wird ihr jetzt den Hals brechen.«
    »Wie stellst du dir das vor?«
    »Morgen früh wird man unsere Psychologin in einem äußerst bedauernswerten Zustand in ihrem Zimmer vorfinden. Doch sie wird leider nie mehr in der Lage sein, sich anderen gegenüber verstandesgemäß artikulieren zu können. Ein tragischer Vorfall. Eine drogenabhängige Patientin, die sich heimlich am Medizinschrank zu schaffen gemacht und sich in der Dosis vertan hat. So wird es nach außen jedenfalls aussehen.«
    »Willst du sie etwa umbringen?«
    »Ich bin doch kein Mörder!«, entgegnete Dr. Freeman entrüstet. »Selbstverständlich bleibt sie am Leben. Nur wird sie sich anschließend an nichts mehr erinnern können.«
    »Ich würde eine Menge darum geben, an diesem Ereignis teilhaben zu dürfen.«
    Dr. Freeman rieb sich die Hände. »Du kannst der Zeremonie gerne beiwohnen, Kevin. Ich könnte dich eventuell sogar dabei gebrauchen, falls unsere Psychologin wider Erwarten Schwierigkeiten machen sollte. Wann musst du denn nachher im Sender sein?«
    »Nicht vor zweiundzwanzig Uhr!«
    »Na bitte, das passt bestens in meinen Zeitplan. Ab zwanzig Uhr wird es relativ ruhig auf der Station. Dann sind die meisten Ärzte und Pfleger schon gegangen. Ich erwarte dich pünktlich um zwanzig Uhr dreißig in meinem Büro. Bis dahin werde ich alle nötigen Vorkehrungen getroffen und unsere lästige Freundin in den Keller umquartiert haben.« Er senkte die Stimme zu einem unheilvollen Flüstern. »In Zelle dreizehn ...«

In der Gummizelle
    Kevin Anderson verabschiedete sich von Dr. Freeman, verließ die psychiatrische Klinik und brauste in seinem roten Porsche davon. Wieder lauschte er dabei den Klängen der Oper.
    Justus löste sich als Erster aus der Erstarrung. »Da kommt erst mal nichts mehr.« Er drehte den Knopf der Stereoanlage herunter und stoppte die Aufnahme der Kassette. Dann warf er einen besorgten Blick auf die Uhr. »Bob, wie lange fährt man von Rocky Beach nach Pasadena?«
    »Etwa eine halbe Stunde. Im Feierabendverkehr würde ich fast eine Stunde einplanen.«
    Peter fuhr entsetzt in die Höhe. »Aus! Ende! Schluss und vorbei, Erster! Das mache ich nicht mit!«
    »Was ist denn in dich gefahren, Zweiter?«, wunderte sich Bob über den heftigen Gefühlsausbruch.
    »Du weißt genau, was ich meine! Immer wieder haben wir Justus’ Forderungen nachgegeben und aus Solidarität klein beigegeben, wenn sich unser Erster trotz aller Proteste mit uns in die Höhle des Löwen begeben wollte. Aber jetzt steige ich aus!« Peter fasste sich entgeistert an den Kopf. »Wir müssen Inspektor Cotta informieren! Das, was Kevin Anderson und dieser Dr. Freeman mit Mrs Franklin vorhaben, grenzt an Mord! Bei all deinem Mut und Gerechtigkeitssinn, Just, aber dieser Fall ist für uns um etliche Nummern zu groß!«
    Der Erste Detektiv ließ sich von Peters Zweifeln überhaupt nicht beeindrucken. »Selbstverständlich werden wir den Inspektor hinzuziehen. Doch vorher werde ich noch eine genaue Strategie entwickeln, wie wir nachher am besten vorgehen.«
    »Wie wir nachher am besten vorgehen? Ich glaube, ich höre nicht richtig! Warum kannst du den Fall nicht in Cottas Hände legen und dich bei der Verhaftung heraushalten?«
    »Ganz einfach, Peter.« Justus trat an die Landkarte heran, die innen an der Wohnwagentür befestigt war, und markierte den Ort Pasadena mit einer roten Pinnwandnadel. »Wenn Inspektor Cotta und seine Männer die ›Best Hope‹- Psychiatrie stürmen würden, wäre damit nicht das Geringste erreicht. Schließlich haben wir kaum Beweise und keinerlei Anhaltspunkt, womit Mrs Franklin die beiden unter Druck setzt. Im schlimmsten Fall müssten wir sogar davon ausgehen, dass auch die Psychologin der Polizei gegenüber alles abstreitet. Zwar haben wir die abgehörten Gespräche auf Kassette aufgenommen, aber vor Gericht gelten Tonaufzeichnungen nicht als stichhaltiger Beweis. Deshalb müssen wir erst einmal ohne die Polizei Vorarbeit leisten, Kollegen, damit unsere Falle auch zuschnappt! Inspektor Cotta darf erst im letzten Moment eingreifen.«
    Peter wischte sich die feuchten Hände an seiner Jeans ab. »Und wie wollen wir unbemerkt in die Klinik gelangen? Bobs Aussage nach unterliegt der Zutritt strengsten Sicherheitsvorkehrungen!«
    »Da brauchst du dir keine Sorgen zu machen.« Bob grinste zuversichtlich. »Normalerweise ist es ja Justus, der den rettenden Einfall liefert. Doch dieses
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