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Rufmord

Rufmord

Titel: Rufmord
Autoren: Andre Minninger
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warum sprichst du nicht weiter?«
    Für einige Sekunden herrschte in dem Zimmer eine gespenstische Stille. Außer dem Ticken einer Wanduhr war nicht das Geringste zu hören.
    »Willst du mir nicht endlich sagen, was los ist? Was liest du da überhaupt? Und weshalb wirst du plötzlich so blass? Percy!«
    »Mir ... mir kommt da gerade ein Verdacht, Kevin. Eine Ahnung, die so abwegig und an den Haaren herbeigezogen erscheint, dass jeder Lektor eines Krimi-Autoren verzweifelt die Hände über dem Kopf zusammenschlagen und zu einer plausibleren Erklärung raten würde.«
    »Würdest du dir deine Sprüche bitte für später aufheben und mir endlich sagen, was überhaupt Sache ist?«
    Statt eine Antwort zu geben, sprang Dr. Freeman vom Stuhl auf. »Komm mit!«
    Die drei Detektive blickten sich fragend an.
    »Was geht denn nun ab?«, murmelte der Zweite Detektiv.
    »Still, Peter!«, zischte Justus und legte warnend den Finger an die Lippen.
    Aus den Lautsprechern waren Schritte zu hören. Die beiden Männer verließen das Zimmer und traten auf den Flur hinaus.
    »Wohin gehen wir?«, versuchte Mr Anderson in Erfahrung zu bringen.
    Dr. Freeman und der Moderator setzten sich mit schnellen Schritten in Bewegung. Aus der Ferne erklang ein eigenartiges Quietschen, das lauter wurde, je mehr sich die beiden Männer der Geräuschquelle näherten.
    Bob erinnerte sich. »Das wird der Paternoster sein, der Aufzug in der Klinik. Offenbar älteste Bauart.«
    »Ein Paternoster?«, flüsterte Peter. »Was war das noch?«
    »Ein Fahrstuhl aus offenen Kabinen, die ohne anzuhalten auf der einen Seite hoch- und auf der anderen Seite wieder runterfahren«, erläutete Bob seinem Freund.
    »Pssstt«, zischte Justus.
    »Kannst du mich nicht aufklären, Percy?«, drängte Anderson ungeduldig.
    »Wenn mich mein Verdacht nicht trügt, Kevin, statten wir beide ›Mystery‹ jetzt einen kleinen Besuch ab!«

Machtspiele
    Die beiden Männer traten in eine Paternosterkabine. Leider war es für die drei ??? nicht auszumachen, ob die Männer nach oben oder nach unten fuhren.
    »Wer ist es, Percy?«, drängte Kevin Anderson beharrlich. »Wer ist es?«
    Nach einigen Sekunden Stille erklangen wieder die Schritte. Die Männer hatten das gewünschte Stockwerk erreicht. Sie verließen die Kabine und eilten wieder einen langen Flur entlang. Nach kurzer Zeit blieben sie stehen. Ohne anzuklopfen wurde eine Klinke gedrückt. Kurz darauf hörte man ein lautes Hämmern. Es erfolgte keine Reaktion.
    »Öffnen Sie umgehend die Tür!«
    Noch immer regte sich nichts. Justus, Peter und Bob konnten deutlich hören, wie ein Schlüsselbund hervorgezogen wurde, mit dem sich die beiden Zutritt in ein Zimmer verschafften.
    »Ausgeflogen«, stellte Dr. Freeman fest. »Ich kann mir auch schon denken, wohin. Unten im Speisesaal gibt es gerade Kaffee und Kuchen. Eine günstige Gelegenheit. Setz dich auf den Stuhl da, Kevin. Ich sehe mich hier mal etwas um.«
    »Wonach suchst du denn?«
    »Nach einem Hinweis, der mir beweist, dass ich mit meinem Verdacht richtig liege.«
    Die folgenden Minuten verstrichen damit, dass das gesamte Zimmer buchstäblich auf den Kopf gestellt wurde. Dr. Freeman schien alle Schränke zu öffnen und die Bücher im Regal durchzublättern. Immer wieder hörten die drei ??? sein leises Fluchen. Den Geräuschen der Wasserspülung zufolge befand sich Freeman jetzt wohl im Badezimmer. Kurz darauf ließ er sich auf die Matratze des Klinikbettes sinken, sodass die Federn des Bettgestells quietschten. »Ich hatte gehofft, dass wir etwas finden würden.«
    Plötzlich näherten sich vom Flur her Schritte. Die Tür wurde mit einem Krachen aufgestoßen.
    »Was fällt Ihnen ein? Was haben Sie in meinem Zimmer zu suchen?«
    »Mrs Franklin!«, entwich es Bob impulsiv.
    Auch jetzt ermahnte Justus seine Detektivkollegen zu absoluter Ruhe.
    »Halten Sie Ihren Mund und setzen Sie sich auf den Stuhl da!«, ordnete Dr. Freeman in scharfem Ton an.
    »Ich denke nicht daran«, entgegnete die Psychologin selbstbewusst. »Vorher erklären Sie mir klipp und klar, was Sie hier zu finden gehofft haben. Oder welchen Grund gibt es, so einen Saustall aus meinem Zimmer zu machen?«
    »Sie verfügen über einen messerscharfen Verstand. Äußerst beachtlich. Und nun schließen Sie die Tür. Es muss ja nicht jeder mitkriegen, was wir hier zu besprechen haben.«
    »Was haben Sie vor, Dr. Freeman?« Plötzlich klang Mrs Franklins Stimme misstrauisch.
    »Schließen Sie die Tür!«, wiederholte er
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