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Ruf des Blutes 5 - Erbin der Nacht (German Edition)

Ruf des Blutes 5 - Erbin der Nacht (German Edition)

Titel: Ruf des Blutes 5 - Erbin der Nacht (German Edition)
Autoren: Tanya Carpenter
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zweites Mal schreien, doch mir blieb keine Zeit, darüber nachzudenken. Ich sah das Projektil auf meine Stirn zufliegen und wichim letzten Moment durch einen Seitensprung aus. Kaliste zischte wie eine wütende Kobra. Gleich darauf flog sie auf mich zu. Ihre Fäuste trafen meine Brust, brachen den Knochen.
    Ich war noch nicht wieder richtig auf den Beinen, da ließ die nächste Attacke nicht lange auf sich warten. Diesmal schnitten ihre Nägel mein Shirt entzwei und brachten mir zwei tiefe Risse auf der Schulter ein. Ich musste schneller reagieren. Erst recht, als sie ein weiteres Mal auf mich anlegte. Der Schuss verfehlte mich wiederum nur knapp, indem ich mich zu Boden fallen ließ.
    Aus den Augenwinkeln sah ich ihren Stiefel auf mich niedersausen und warf mich zur Seite. Ihr Fuß zermalmte den Stein zu Staub, wo mein Kopf gelegen hatte. Ich nutzte die Chance, zog ein Bein an und trat mit Wucht gegen ihr Knie. Es gab nach, Kaliste sank mit einem Aufheulen zu Boden. Doch als ich nach ihrer Kehle greifen wollte, kam sie mir zuvor. Es half nichts, ihr meine Krallen in die Arme zu schlagen, sie drückte unerbittlich zu, bis ich schwarze Punkte vor den Augen tanzen sah.
    Mit dem Knie stieß ich in ihre Seite, der Griff lockerte sich kurz und es gelang mir, mich zu entwinden. Keuchend und hustend versuchte ich, meine Luftröhre wieder freizubekommen, rieb über meine Kehle. Doch immerhin wurde mein Hirn wieder mit Blut versorgt. Mir blieb keine Zeit, mich darüber zu freuen, denn schon hatte sie mich wieder gepackt. Unsere Hände verschränkten sich ineinander. Wir rangen, gingen aufeinander los und setzten erstmals auch unsere übersinnlichen Kräfte ein. Sie Eis und Blitz, ich Feuer und Sturm.
    Das Licht der Fackeln und Kerzen warf unsere Schatten grotesk und bizarr an die Wände. Zwei Furien aus dunklen Legenden, die miteinander kämpften. Auf dem Weg zum Höllenschlund. Ich schaffte es, ihren Blitzen auszuweichen und sie mittels eines kleinen Tornados durch die Luft zu wirbeln, bis sie mit dem Rücken gegen den Felsen schlug.
    „Bei allen Teufeln“, keuchte Kaliste, „was hat dich so stark gemacht?“
    „Das Blut von vielen, meine Königin“, gab ich zurück und näherte mich wieder lauernd, formte einen Feuerball mit meinen Händen, den sie mit einer Eiswand aufhielt. Eine Pfütze am Boden war das einzige Resultat.
    „Du wirst diesen Ort trotzdem nicht lebend verlassen.“
    Das war ein Versprechen. Ich fürchtete den Tod nicht, doch ich hatte nicht die Absicht, es ihr leicht zu machen. Und sollte es tatsächlich mein Schicksal sein, hier mein Leben zu lassen, so würde ich wenn möglich, sie mit mir in die Hölle nehmen.
    Es war ein aussichtsloser Kampf. Ich ermüdete schneller als sie. Die Zeit spielte ihr zu.
    Nach einer Folge von Schlägen und Blitzattacken war ich nicht mehr in der Lage, auch nur ein Lüftchen herbeizurufen. Ich konnte Kalistes Angriffe nicht mehr abwehren, war zu langsam, um ihrem dritten Schuss auszuweichen. Die Kugel bohrte sich zwischen meine Rippen, trieb mir jedes Luftmolekül aus den Lungen und fraß sich brennend in meine Eingeweide. Meine Knie gaben nach und ich sank zu Boden, fühlte, wie das Elektrum sich rasend schnell in meinen Adern ausbreitete, mich lähmte.
    Kaliste lachte triumphierend. Sie beugte sich zu mir herab und schloss die Finger ihrer rechten Hand fest um meine Kehle.
    „Zeit, zu sterben, Schicksalskriegerin. Sag deinem erbärmlichen Leben Lebewohl. Und sei versichert, um Armand und deine anderen Freunde kümmere ich mich auch noch.“
    Tränen schossen mir in die Augen. Weniger um meiner selbst willen, als aus Sorge um jene, die mir am Herzen lagen. Mein Herz schlug immer langsamer. Es schien zu Ende. Sie hatte mich fest in ihrem Klauengriff, lächelte siegessicher, weil ich kaum mehr genug Kraft hatte, mich auf den Füßen zu halten. Sie brauchte nur abzuwarten, bis das Elektrum sein Werk tat, und mir beim Sterben zusehen. Ihre Macht durchdrang mich bis in den hintersten Winkel meiner Seele, zerrte an meiner Lebensenergie.
    „Niemand wird meine Pläne durchkreuzen. Schon gar nicht eine kleine Vampirprinzessin, die für meinen Bruder zur Hure wurde.“
    Sie war so selbstgefällig in ihrer Siegesgewissheit. Gierte danach, mich zu verhöhnen. Dabei war sie feige. Wenn Armand in den Kampf hätte eingreifen können, wäre sie nicht so mutig gewesen. Vor ihm fürchtete sie sich. Aber er war nun mal nicht Teil der Prophezeiung.
    Hatte Blue recht? War es wirklich nur
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