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Ruby Redfort: Gefährlicher als Gold (German Edition)

Ruby Redfort: Gefährlicher als Gold (German Edition)

Titel: Ruby Redfort: Gefährlicher als Gold (German Edition)
Autoren: Lauren Child
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Reinigung darauf spezialisiert war, Tomatenflecken aus einer Seidenjacke zu entfernen.
    BRANT : »Liebling, bring sie zu Quick Clean, die arbeiten schnell und gut.«
    SABINA : »Machst du Witze, Brant? Eine Oscar-Birdet-Jacke!? Hast du eine Ahnung, was das bedeutet? Nein, nein, ich bring sie lieber zu Grosvenors. Ich möchte kein Risiko eingehen!«
    RUBY : »Au Mann …«
    Rubys Fahrrad hatte einen Platten, und deshalb musste sie an diesem Morgen den Bus nehmen.
    Die Twinford Junior Highschool bestand aus zwei Gebäuden. Das eine war alt, herrschaftlich und recht hübsch – innen vielleicht etwas heruntergekommen, aber dennoch ganz gemütlich. Das andere Gebäude war hypermodern, stylish und steril. Ruby konnte gerade noch rechtzeitig ins Klassenzimmer flitzen, bevor Mrs Drisco, ihre Klassenlehrerin, mit der Anwesenheitsliste fertig war und Ruby aufrief. Mrs Drisco gab ihren üblichen Kommentar ab – wie immer, wenn Ruby zu spät kam –, und Ruby zog hinter ihrem Rücken die übliche Grimasse.
    Dazu muss man wissen, dass Mrs Drisco Ruby Redfort ziemlich eingebildet, äußerst eigensinnig und unterrichtsresistent fand. Ruby Redfort dagegen fand Mrs Drisco eine Nervensäge allererster Ordnung .
    Und sie hatten beide recht.
    Tatsache war, dass Mrs Drisco der Aufgabe, die intelligenteste Schülerin zu unterrichten, die es in der Geschichte der Twinford Junior High je gegeben hatte, schlichtweg nicht gewachsen war. Trotzdem war es ein Armutszeugnis für eine Lehrerin, deswegen die beleidigte Leberwurst zu spielen.
    Nachdem der kleine Schüler-Lehrer-Schlagabtausch vorbei war, setzte Ruby sich auf ihren Platz neben Clancy.
    »Und, war’s gestern Abend lustig?«, raunte Ruby ihm zu.
    »Kommt darauf an, was man unter lustig versteht – meine Schwester Nancy hat sich aus Versehen in den Nachtisch des spanischen Botschafters gesetzt«, flüsterte Clancy zurück.
    »Na, zumindest gab’s bei euch Nachtisch – ist nicht jedem vergönnt«, antwortete Ruby.
    »Hä?«, fragte Clancy nach.
    »Egal, erzähl ich dir später«, schloss Ruby die geflüsterte Unterhaltung ab.
    Es war ein ganz normaler Tag an der Twinford Junior High, ohne besondere Vorkommnisse. Ruby hatte nur das übliche Geplänkel mit ihrer Erzfeindin Vapona Begwell, das in etwa so ablief …
    VAPONA : »Hey, Ruby, kannst du mit dieser Brille überhaupt was sehen? Falls ja, schau lieber in keinen Spiegel, du würdest zu Tode erschrecken.«
    RUBY : »Warum? Weil du hinter mir stehst?«
    Die Geographiestunde war mittelmäßig interessant, es folgte eine tödlich langweilige Französischstunde (Rubys Französisch war schon so gut, dass sie nebenher Krieg und Frieden im russischen Original las). In Geschichte verkündete Mrs Schneiderman, dass sie in der kommenden Woche über den Jadebuddha von Khotan sprechen würden. »Er hat eine unglaublich faszinierende Geschichte«, sagte sie. »Ich könnte endlos darüber reden.«
    »Besuchen Sie mal meine Eltern!«, murmelte Ruby spöttisch. »Die haben dasselbe Hobby.«
    In der Mittagspause wurde Ruby wegen ihres T-Shirts von Mrs Arthur angepflaumt. Auf ihm stand: SOLLEN SIE DOCH KUCHEN ESSEN! Das soll die französische Königin Marie-Antoinette kurz vor dem Ausbruch der Revolution gesagt haben, als sie hörte, das Volk schreie nach Brot. Ruby fand den Spruch sehr passend, um damit gegen Mrs Arthurs Kuchenverbot in der Schule zu protestieren.
    MRS ARTHUR : »Kuchen enthält nur leere Kalorien, und deshalb sollten Kinder keinen essen.«
    RUBY : »Kuchen ist eines der großen Wunder des Lebens, und weshalb wollen Sie einem Kind den Zugang zu Wundern verbieten?«

    Mit Ausnahme von Denning Minkle, der eine Zuckerallergie hatte, waren alle anderen Schüler auf Rubys Seite. Trotzdem musste Ruby ihr T-Shirt auf links drehen, weil sie sonst einen Monat Nachsitzen riskiert hätte.
    Ruby verabschiedete sich von Clancy, der noch bleiben musste, um seinen Französisch-Vokabel-Test nachzuschreiben. Er war nervös: Er hasste Französisch – und Madame Loup gleich mit.
    »Wird schon schiefgehen, Clance«, sagte Ruby und schob ihm heimlich einen kleinen Zettel zu. »Schreib dir das hier auf den Arm, dann wird alles gut.«
    Auf dem Zettel standen alle richtigen Antworten, natürlich verschlüsselt – in einem Code, den sie vor einigen Jahren ausgetüftelt hatten und der für Situationen wie diese ideal war. Normale Sterbliche konnten rein gar nichts damit anfangen.
    Dann stieg Ruby in den Bus, um nach Hause zu fahren.
    Da war alles noch
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