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Ruby Redfort: Gefährlicher als Gold (German Edition)

Ruby Redfort: Gefährlicher als Gold (German Edition)

Titel: Ruby Redfort: Gefährlicher als Gold (German Edition)
Autoren: Lauren Child
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zurückgekehrt. Meine bisherigen Arbeitgeber, Lord und Lady Wellingford, haben überraschend beschlossen, eine Palast-Rundreise durch Indien zu machen, weshalb sie meine Dienste nicht länger brauchten.«
    »Aber sie kommen doch bestimmt in ein paar Wochen zurück, oder?«
    »Nein, in den nächsten drei Jahren nicht«, erklärte der Fremde hastig.
    »Die indischen Paläste zu besichtigen dauert drei Jahre?«, fragte Sabina ungläubig.
    »Sie reisen per Elefant.«
    Ha, der lügt doch, dachte Ruby. Jede Wette, dass er gefeuert wurde!
    »Wollen Sie meine Referenzen sehen? Sie werden nicht enttäuscht sein.« Er zwinkerte Sabina zu, und sie kicherte wie ein kleines Mädchen.
    »Das glaube ich Ihnen«, sagte sie amüsiert.
    Mann o Mann!, dachte Ruby.
    »Ich bin froh, dass Sie hier sind, Mr Hitch.«
    »Einfach nur Hitch – das genügt.«
    »Oh, ja natürlich, das ist bei Butlern ja üblich, nicht wahr? Sie nur mit dem Nachnamen anzureden.«
    »Nun ja, in meinem Fall ist es eher so, dass ich nur diesen einen Namen habe – nur meine Mutter nennt mich anders.«
    »Oh, und wie?«, fragte Sabina.
    »Darling, normalerweise.«
    »Nun, Sie können mich auch nur Sabina nennen – oder Darling … Nein, war natürlich nur ein Scherz …«
    Ruby musterte ihre Mutter. Was war mit ihr los? Warum kicherte sie wie eine Vollidiotin?
    »Doch wie dem auch sei, Hitch«, fuhr Sabina fort, »ich muss Ihnen sagen, dass wir in letzter Zeit einiges an Pech hatten, glauben Sie mir! Zuerst hat die Airline unser ganzes Gepäck verschlampt, und jetzt – Sie sehen es ja selbst – wurde unser Haus komplett leer geräumt!«
    Sabina erzählte ihm auch gleich von dem Zwischenfall mit dem Tomatensaft, und Hitch hörte aufmerksam zu. Ruby hatte das Gefühl, als sei ihre Mutter in Trance gefallen.
    Wer ist dieser Typ, eine Art Hypnotiseur?
    Sabina verstummte erst, als das Telefon schrillte. »Hurra, unser Telefon ist ja noch da!«, rief sie und freute sich, dass die Einbrecher wenigstens etwas zurückgelassen hatten. »Das muss die Fluggesellschaft sein! Gehst du bitte dran, Ruby?«
    Ruby ging zum Telefon und griff nach dem Hörer. »Chucks Spitzen-Käserei – wir bieten dies und allerlei!«
    Doch wieder meldete sich kein Mensch am anderen Ende der Leitung – nun schon zum dritten Mal! Sie legte auf und wollte gerade Clancys Nummer wählen, als das Telefon erneut läutete.
    »Hören Sie, Mister, wenn Sie nicht reden wollen, warum rufen Sie dann dauernd an?«
    »Wie bitte?«, sagte eine tiefe Frauenstimme.
    »Was soll dieses schwere Atmen und dann Auflegen? Das gilt allgemein als unhöflich , wissen Sie!«, fauchte Ruby.
    »Ich weiß nicht, was das heißen soll – ich pflege keine Leute anzurufen, denen ich nichts zu sagen habe«, entgegnete die Stimme kühl.
    Hä, wer hat dann vorhin angerufen?
    »Ich bin auf der Suche nach Ruby Redfort«, fuhr die Stimme fort.
    »Gratuliere, Sie haben sie gefunden!«, sagte Ruby schnippisch.
    »Gut, wenn ich dich gefunden habe, dann brauchst du nur noch mich zu finden!«
    »Wie bitte?«, sagte Ruby. »Was soll das? Sind Sie von Verstehen Sie Spaß? «
    »Nun, ein großer Vogel hat mir geklappert, dass du ein cleveres Mädchen bist, stimmt’s? Angeblich entgeht dir nichts – stimmt das wirklich, Ruby Rot?«
    »Ich heiße Ruby Red fort !« Ruby mochte es gar nicht, wenn ihr Name verhunzt wurde.
    »Wie ich eben sagte«, fuhr die Stimme fort, »kam mir zu Ohren, dass du eine geniale Codeknackerin bist, der selbst Kleinigkeiten auffallen, winzige Details und wie sie zusammenhängen. Ich wette, du siehst auch Pflaumen, die am falschen Platz sind, an denen andere achtlos vorbeigehen. Du siehst, wenn etwas Normales nicht ganz so normal ist, sobald man den Zusammenhang sieht. Hab ich recht?«
    »Codes knacken kann ich tatsächlich«, sagte Ruby mit wesentlich größerer Selbstsicherheit als sie verspürte.
    »Gut«, sagte die Stimme, und die Leitung war tot.
    »Und was für ein Code ist es bitte schön, Lady?«, murmelte Ruby vor sich hin. Kopfschüttelnd legte sie auf.
    Was war denn das gewesen?
    Hitch hatte sich sofort ans Werk gemacht und war gemäß seiner Jobbeschreibung schon fleißig dabei, den Haushalt der Redforts zu managen. Als Brant Redfort am späten Nachmittag zur Tür hereinspazierte, hatte Hitch bereits einige der Gartenmöbel ins Haus getragen, aus dem Nichts Campingliegen herbeigezaubert und Sushi zum Abendessen bestellt. Sabina lehnte am Küchentresen und plauderte mit ihm, als würden sie sich schon
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