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Ruby Redfort: Gefährlicher als Gold (German Edition)

Ruby Redfort: Gefährlicher als Gold (German Edition)

Titel: Ruby Redfort: Gefährlicher als Gold (German Edition)
Autoren: Lauren Child
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normal. Erst als sie im Cedarwood Drive eintraf, begriff sie, dass etwas nicht stimmte.
    Als sie die Gartentür aufmachte, sah sie, dass die Haustür sperrangelweit offen stand und ein Polizeiauto in der Einfahrt parkte. Und gleich auf der Treppe hörte sie die Stimme von Sheriff Bridges.
    Hey, was hat der hier zu suchen?
    Es sollte nicht lange dauern, bis Ruby es erfuhr. Als sie das Wohnzimmer betrat, bekam sie vor Staunen den Mund nicht mehr zu.
    Es war ratzeleer. Alles war weg. Okay, fast alles. Das Telefon stand noch auf dem Fußboden und war auch noch eingestöpselt. Doch abgesehen davon war das Haus so leer, wie es ein Haus nur sein konnte. Sogar die Staubflöckchen waren verschwunden. Jeder, selbst Leute, die noch nie zuvor bei den Redforts waren, hätten auf den ersten Blick gemerkt, dass sie ausgeraubt worden waren.
    »O ja«, sagte ihre Mutter, die ahnte, was ihrer Tochter durch den Kopf ging. »Das ganze Haus ist voll mit nichts.«

5. Kapitel
    Noch mehr Nichts
    Ruby machte auf dem Absatz kehrt und rannte nach oben in ihr Zimmer. Auch hier war alles verschwunden, und sie begann hektisch, die Fußbodenbretter anzuheben. Hurra – ihre gelben Notizhefte waren noch da, alle 621!
    Dem Himmel sei Dank, bei ihr schien alles in Ordnung zu sein. Als Nächstes überprüfte sie den Hohlraum neben dem Türpfosten – auch ihr 622. Notizheft war noch da. Nachdem sie auch in ihren anderen elf Verstecken nachgeschaut hatte, stieß sie einen tiefen Seufzer der Erleichterung aus.
    Ruby wollte ihr Zimmer gerade wieder verlassen, als sie ihr Donut-Telefon unter dem leeren Einbaubücherregal liegen sah. Von ihrer großen Sammlung war nur dieses da, und es war der einzige sichtbare Gegenstand in ihrem Zimmer. Sie hob es auf und wählte Clancys Nummer. Weil er nicht abnahm, hinterließ sie ihm eine Nachricht. »Ruf mich an, okay?« Dann ging sie wieder nach unten. Bevor sie die Küche betrat, setzte sie schnell eine traurige Miene auf.
    »Es tut mir schrecklich leid, Schatz«, sagte ihre Mutter mitfühlend.
    »Keine Angst, Ruby, wir werden diese Kerle finden«, sagte der Polizist und klopfte ihr tröstend auf die Schulter. »Machen Sie sich keine Mühe, Mrs R, ich finde selbst hinaus.«
    »Wiedersehen, Nat!«, rief Sabina ihm nach.
    Zwei Minuten später läutete es an der Tür.
    »Oh, Ruby-Schatz, würdest du aufmachen?«, sagte ihre Mutter. »Es ist sicher Nat; er hat seinen Notizblock vergessen.«
    Doch als Ruby die Haustür öffnete, stand sie zu ihrer Überraschung einem auffallend gutaussehenden, großgewachsenen und elegant gekleideten Herrn gegenüber. Er war weder jung noch alt – genau genommen war es unmöglich, ihn altersmäßig irgendwie einzuschätzen.
    »Du bist verkehrt herum«, sagte der Mann und streckte ihr die Hand entgegen.
    »Hä?«, fragte Ruby.
    »Lass mich raten! Einer sogenannten Autoritätsperson haben deine stummen Forderungen nicht gefallen, richtig?« Der Fremde deutete auf ihr T-Shirt, das sie tatsächlich immer noch mit der Innenseite nach außen trug, damit man den Aufdruck SOLLEN SIE DOCH KUCHEN ESSEN! nicht sehen konnte.
    »Ach so«, sagte sie, »so ähnlich …«
    Woher weiß der Typ von meiner Protestaktion für Kuchen in der Schule?, fragte sie sich.
    Wer ist er?
    Inzwischen war auch ihre Mutter die Treppe heruntergekommen. »Sie wünschen?«, fragte sie zögernd.
    »Hitch«, sagte der Mann und spähte an Ruby vorbei ins Haus. »Wie ich sehe, wohnen Sie recht minimalistisch.«
    »Wie bitte? Ach so, ja, verstehe, was Sie meinen. Bei uns wurde eingebrochen«, stammelte Sabina. »Ich fürchte, es gibt nichts mehr zu fotografieren.«
    »Wie gut, dass ich meine Kamera gar nicht dabeihabe.«
    »Wie das?«, sagte Sabina und schüttelte seine Hand – Ruby bemerkte, dass der Mann zusammenzuckte, als ob der Händedruck schmerzhaft gewesen wäre.
    »Weil ich schreckliche Fotos mache – dauernd hab ich den Daumen vor der Linse.«
    Sabina stutzte. »Sind Sie nicht der Fotograf vom Living-Luxury-Magazin ?«
    »Ich bin Haushaltsmanager – von der Firma Zen Home Management. Haben Sie nicht heute früh bei uns angerufen?«
    »Oh!«, sagte Sabina erfreut. »Sie sind der Butler?«
    »Ich persönlich ziehe den Ausdruck Haushaltsmanager vor, aber wenn Ihnen Butler lieber ist …?«
    »Erstaunlich. Ich habe erst vor ein paar Stunden bei Ihrer Agentur angerufen, und mir wurde gesagt, dass sie für Wochen ausgebucht sind, wie kommt es dann …?«
    »Ich bin vor zwei Stunden völlig unerwartet aus London
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