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Rosen und das Leben nach dem Tod u Rosen und zwei Leben

Rosen und das Leben nach dem Tod u Rosen und zwei Leben

Titel: Rosen und das Leben nach dem Tod u Rosen und zwei Leben
Autoren: Isadorra Ewans
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Gruppe hatten, machte mich sauer. Wir wussten, dass Flemming Solveig und David Cochran diverse Probleme mit ihren Steuererklärungen hatten. Deshalb hatten wir bei der entsprechenden Stelle nachgefragt; aber bisher keine Antwort erhalten. Der Grund für dieses Schweigen stand nun vor mir.
    Etwas verlegen schob sich Amelia Campbell ihre rote Haarpracht hinter die Ohren. Diese Frau war so verdammt hübsch und ich fragte mich, was es sie wohl für eine Überwindung gekostet haben musste, sich selbst zum Mauerblümchen zu degradieren. Die Frau, die nun vor mir stand, hatte mit Miss Amelia nicht viel gemeinsam. War die Frau, die ich unter diesem Namen kennengelernt hatte, schüchtern und zurückhaltend, ja beinahe duckmäuserisch, so trug die jetzige Miss Campbell eine ganz andere Körpersprache zur Schau.
    Mason rief nach mir, blieb wie angewurzelt stehen, als er unser Objekt intensivster Suche lebend vor sich stehen sah. „Ich sag den Anderen Bescheid, dass sie aufhören können.“ Auch in seiner Stimme fehlte der Unterton von Zufriedenheit. Eher meinte ich so etwas wie latente Wut darüber herauszuhören, dass man uns tierisch aufs Korn genommen hatte. „Kommen Sie“, sagte ich zu Ms. Campbell und sie folgte mir in die Küche, die ohne Mr. Smith ziemlich kahl wirkte.
    „Dann erzählen Sie doch mal, was eine ganze Behörde dazu veranlassen könnte, eine andere dermaßen vor die Wand laufen zu lassen“, forderte ich sie auf. Mittlerweile spürte ich ebenfalls Wut in mir aufsteigen und ich hatte nicht geringe Lust, der Frau die Handschellen anzulegen. Ein amtlicher Grund würde mir dazu bestimmt später einfallen. Ms. Campbell räusperte sich. Die Situation war ihr sichtlich unangenehm. Wenigstens etwas, dachte ich. Um meine Hände davon abzuhalten, das Vorhaben mit den Handschellen durchzuführen, begann ich Tee zuzubereiten. Das Wasser rauschte in den Kessel und dieser klirrte metallisch, als ich ihn auf den Herd stellte. Diese Geräusche schienen ein magisches Zeichen für Mr. Smith zu sein. Er steckte seinen Kopf zur Gartentür herein, sah meinen Gesichtsausdruck und zog sich zurück. „Also?“, fragte ich, während ich die Teekanne vorbereitete. Ms. Campbell stellte ihren Koffer auf die Anrichte, öffnete diesen sehr langsam und schürte meine Wut nur noch mehr. Gut: Wir mussten nun nicht mehr nach ihrer Leiche suchen. Das gab ihr aber nicht das Recht unsere Zeit zu verschwenden.
    Und dass es sich hierbei um Verschwendung wertvoller Ressourcen handelte; davon war ich mittlerweile überzeugt. Sie holte eine gelbe Pappkladde heraus und legte sie auf die Ablage. Ich zog die Mappe zu mir, öffnete sie und warf einen Blick hinein. Böhmische Dörfer empfingen mich. Steuern waren nicht gerade mein Metier. „Beim Verkauf der Firmen, für die Mr. Solveig sich als alleiniger Eigentümer verantwortlich zeigte“, begann sie in einem Ton, der mich rasend machte, „flossen Gelder, die a) nicht versteuert wurden … womit wir ins Spiel kamen, und b) in eine Richtung, die der Unterstützung krimineller Ströme zugute kamen. Sagt Ihnen „bitcoin“ etwas?“ Ich schüttelte wahrheitsgemäß den Kopf. „Eine Internetwährung“, klärte sie mich auf. „Eigentlich harmlos. Allerdings sind wir da einer Firma auf der Spur, die da nicht ganz so korrekt arbeitet. Hier in die Details zu gehen, wäre jetzt etwas überengagiert und wäre definitiv nicht für Ihre Ermittlungen zutragend. Nur so viel: Die Zentrale, dieser mafiösen Vereinigung, liegt auf den Kaymans.“ Der arrogante Ton in ihrer Stimme und wie sie meinte, mich als Idiotin hinstellen zu müssen, machte mich rasend. Noch konnte ich meine Wut mit einem gezielten Griff an die Teekanne aus zartem Porzellan im Zaum halten. Ob das Porzellan dies aber aushalten würde, wagte ich zu bezweifeln. „Sie sehen also, dass nicht nur wir Briten in dieser Sache ermitteln. Die Untersuchungen bezüglich der Geldwäsche gehen über mehrere Staaten, da konnten wir die Erfolge nicht dahingehend gefährden, dass Sie mit Ihrer kleinen Mordermittlung die Angelegenheit torpedieren.“
    Ich wusste genug und ich hatte genug gehört. Der Wasserkessel pfiff vor sich hin und ich stellte die Flamme darunter aus. Dann ging ich zur Tür und rief nach Susan. Diese kam und auch sie hatte diesen seltsamen Blick des wütenden Erkennens in den Augen. „Susan, wären Sie bitte so nett, Ms. Campbell ihre Rechte vorzulesen, ihr dann ein paar hübsche Handschellen anzulegen – etwas, das sie
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