Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rosen und das Leben nach dem Tod u Rosen und zwei Leben

Rosen und das Leben nach dem Tod u Rosen und zwei Leben

Titel: Rosen und das Leben nach dem Tod u Rosen und zwei Leben
Autoren: Isadorra Ewans
Vom Netzwerk:
Und Russel. Wir wussten, dass alle Frauen Erfahrungen im Bereich des SM gesammelt hatten.
    Allerdings hatten wir weder die genauen Todeszeitpunkte der Damen noch konnten wir definitiv sagen, wo diese ermordet wurden. Hinzu kam unser Trittbrettfahrer. Laut Obduktion lag die Leiche der Frau mindestens vier Tage im Wasser. Eher länger. Der Abtrieb der Themse in den letzten Tagen konnte uns bei dem Versuch, zu bestimmen, wo die Frau ins Wasser geworfen worden war, nichts Genaues sagen. So viel zu CSI im wahren Leben. Wir schätzten, dass sie ungefähr vier Kilometer von ihrem Fundort in den Fluss geworfen worden war. Aber das waren nur Vermutungen.
    Dazu mussten wir unsere Suche nun um ein Profil erweitern. Wir suchten nun nicht mehr nur nach einem – oder mehreren Männern, die aufgrund ihrer finanziellen Lage, ihrer persönlichen Situation und ihrer Stellung in der Gesellschaft zu ausgeprägten Spielen innerhalb ihrer Sexualität neigten. Nein: Wir durften nun auch noch nach einer Frau suchen, zu der wir nicht einmal den Hauch einer Andeutung etwaiger Eventualitäten über ihre Situation oder Beweggründe hatten. Natürlich ließen wir Russels Äußerung über Miss Amber nicht außer Acht. Aber das waren Mutmaßungen, die sich nicht überprüfen ließen. Oder sollten wir die Frau zum Makramee antanzen lassen?
    „Warum nicht“, fragte einer aus dem Hintergrund. Ich sah mich um und versuchte den Namen des Mannes zu erkennen. Er trat vor, reckte seine Brust und ich konnte erkennen, dass es sich hierbei um einen Kollegen namens Mason. „Ja … warum eigentlich nicht?“, fragte ich zurück. Ich gab Anweisung, dass einer die Dame holte, ein anderer Russel Bescheid gab, damit dieser die Arbeit vom Miss Amber kontrollieren konnte. Mason verschwand als Erster. Eine Kollegin mit Namen Susan – wie herrlich einfach – suchte Miss Amber. Einen Dritten – dessen Name ich nicht erkennen konnte - verdonnerte ich dazu, Ambers Daten noch einmal durch den Computer zu jagen. Russels und meine kläglichen Versuche, ein Bild der Mitglieder zu zeichnen war löblich, aber eher ein Zeichen von Hilflosigkeit.
    Ein Versuch war es wert, obwohl ich immer noch nicht glauben wollte, dass sie es war. Die Überprüfung der Mitglieder an sich, hatte weniger als nichts ergeben. Amber war vollends durch das Raster gefallen. Allerdings war sie die Einzige, die – neben Russel – das Wissen hatte, auch wenn ihr Herr – Cochran - eine Vorliebe für Bondage hatte. Dass wir alle innerlich beschlossen hatten, dass zumindest einer der Täter aus dem Umfeld des Bundes kommen musste, machte mich nicht stutzig. Wir waren alle überfordert mit dieser Materie. Ich schätzte, dass ein Mord durch oder mit einem Bondage auf der Hitliste derer, die wir vorfinden wollten, nicht auf dem Siegertreppchen stehen würde. Ein klassischer Tod hervorgeführt durch eine Kugel oder ein scharfes Messer war jedem meiner Kollegen – und auch mir – wesentlich lieber.  
    Nach einem letzten Schluck Kaffee wollte ich in den Raum hinübergehen, in dem wir zuletzt diniert hatten. Durch die geöffnete Tür konnte man bereits hören, wie die schweren Möbel verrückt wurden, damit für die Vorführung genügend freier Raum vorhanden war. Ich trat aus der Tür unseres provisorischen Büros und blieb wie angewurzelt stehen. Sobald dieser Fall vorüber war, würde ich meine Motorik untersuchen lassen müssen. Vor allem die meiner Füße. Ich hatte aufgehört mitzuzählen, wie oft ich in den letzten Tagen scheinbar mit dem Erdboden verwachsen war.
    In der Eingangshalle stand eine Frau mit rotblonden Haaren. Schmale Figur, zierliche Körpergröße. Ein Aktenkoffer stand zu ihren Füßen und auch ansonsten machte die Dame einen sehr geschäftsmäßigen Eindruck. Auf den ersten Blick meinte ich Miss Amelia erkannt zu haben; auf den zweiten schüttelte ich den Kopf. Und doch.
    Die Frau drehte sich um und mich traf erneut der Schlag. „Schön, dass Sie noch unter den Lebenden weilen“, sagte ich spitz. Sie kam auf mich zu. „DI Sinclair“, begrüßte sie mich, griff in ihre Lederhandtasche und holte ihren Ausweis heraus. „Kann ich Sie unter vier Augen sprechen?“ Ich sah auf den Ausweis. Steuerfahndung. „Sie haben also einen Zweitjob?“ Mein Sarkasmus war nicht zu überhören. Ich hätte froh sein müssen, dass die Frau noch lebte und nicht als Roulade geendet war. Doch dass uns die Kollegen der Steuerfahndung nicht darüber informierten, dass sie einen Maulwurf in der
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher