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Rosen und das Leben nach dem Tod u Rosen und zwei Leben

Rosen und das Leben nach dem Tod u Rosen und zwei Leben

Titel: Rosen und das Leben nach dem Tod u Rosen und zwei Leben
Autoren: Isadorra Ewans
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sicherlich genießen wird – und sie dann abzuführen.“ Ich grinste breit und auch Susan konnte sich ein böses Lächeln nicht verkneifen. „Dazu haben Sie kein Recht“, polterte die Steuertante los.
    „Ich … habe im Gegensatz zu Ihnen alles Recht der Welt. Noch befinden wir uns im Prior A . Was dies bezüglich Ihrer kleinen Persönlichkeitsrechte heißt, muss ich Ihnen wohl nicht erklären. Aber ich tue es trotzdem: Sie haben keine. Außerdem haben Sie die Arbeit des Yards boykottiert und es wird mir ein ganz besonderes Vergnügen sein, weitere Personen aus Ihrem Laden an den Eiern zu kriegen. Susan … bitte führen Sie die Dame ab.“
    Langsam ging ich zum Herd zurück und ließ das Wasser noch einmal aufkochen. Gerade als es brodelte und ich es in die Kanne geben wollte, legte sich eine Hand auf meine. Russels Hand. „Die Temperatur muss etwas abgeklungen sein, sonst schmeckt der Tee verbrannt“, sagte er, nahm mir den Kessel aus der Hand und lächelte mich an. „Ms. Amelia ist also eine Steuerprüferin. Passt zu ihr.“
    Ich lachte leise und schüttelte den Kopf. „Neuigkeiten machen hier schnell die Runde.“ Er nickte affektiert. „Wenigstens etwas worüber wir uns keine Gedanken mehr machen müssen.“
    Es stimmte. Aber die Erleichterung darüber wollte sich nicht einstellen. Wir hatten immer noch fünf Leichen und zwei Mörder zu viel auf unserer Liste. Russel bereitete den Tee zu, stellte den Kessel weg und wieder einmal bemerkte ich, wie erotisch seine Bewegungen dabei wirkten. Er schien die Kanne zu streicheln, die Teeblätter vorsichtig einzeln zu pflücken. Ich verkniff mir ein sehnsüchtiges Seufzen. Hätte der Kerl nicht wenigstens den Anstand besitzen können, wie ein dreckiger Bahnhofspenner durch die Gegend zu laufen? Aber ich befürchtete, dass er selbst in dieser Gestalt, diese erotisierende Wirkung eines Duftes oder einer verbotenen Süßigkeit auf mich haben würde. Russel schenkte uns Tee ein, reichte mir eine Tasse und nachträglich ließ er ein Stück Kandis hineinfallen. „Wie fühlst du dich?“, fragte er leise. Ich sah ihn an. Dieses Gesicht, das ich gestern noch zum Teufel jagen wollte, war jetzt mein Rettungsring. Ich sah ihn an und fühlte mich nicht mehr ganz so verloren. Sein dunkles Haar, der ebenso dunkle Kinnbart und die freundlichen Augen in diesem Gesicht, sagten mir, dass ich nicht alleine war. „Müde“, gab ich zu. Er nickte, legte mir eine Hand in den Nacken, zog mich an sich und küsste mich so sanft, dass ich kaum glauben konnte, dass unsere Lippen sich berührten. „Ich bin da“, sagte er. Unmerklich nickte ich. „Ja.“ Mehr brauchte es nicht.
    Wir hätten meinetwegen noch Stunden so stehen können, weil die Welt mir in diesem Moment weit weniger grausam erschien, aber leider wurden wir durch Mason gestört, dem es sichtlich peinlich war. „Wir wären so weit“, sagte er kleinlaut. Ich schenkte mir noch einmal Tee ein und folgte Russel hinüber in den Showroom, den wir kurzzeitig aus dem Salon gemacht hatten. Noch während ich den Saal betrat, reichte mir Nr. 3 – wie ich ihn innerlich nannte – ein Dossier über Miss Amber. Ich überflog es, stöhnte innerlich und bedankte mich für die Informationen.
    Der Saal hatte nichts mehr von seinem ursprünglichen Charakter. Überall standen Beamte herum, die sich das Schauspiel nicht entgehen lassen wollten. Die Mitglieder des Bunds, die ebenfalls Kenntnis von Miss Amelias kleinem Verrat bekommen hatten, standen abseits und diskutierten angeregt miteinander. Auffällig war dabei jedoch, dass Solveig sehr still war. Sein Blick wirkte leer und sein ganzer Körper irgendwie abwesend. Cochran hingegen, gestikulierte wie wild und es waren Wortfetzen wie „glatte Lüge“ oder „die werden mich kennenlernen“ zu vernehmen. Russel ging an mir vorbei, grinste bedauernd und stellte sich zu seinen Mitstreitern. Er sagte etwas, dass die Anderen augenscheinlich erstaunte und verstummen ließ. Leider konnte ich es von meinem Platz aus nicht verstehen. Aber egal: Sie waren ruhig und das war es, was jetzt zählte.
    Susan führte Miss Amber in den Raum, die verständnislos von einem zum anderen blickte, und sich dann hilfesuchend an ihren Herrn wendete. Doch der war viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt, als dass er sie überhaupt wahrnahm. „Miss Amber“, begann ich und ich versuchte meiner Stimme einen wohlwollenden Ton zu geben, „wir möchten Sie bitten uns eine Kostprobe Ihres Könnens zu geben.“ Sie
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