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Sternenschweif 25 - Freundschaftszauber

Sternenschweif 25 - Freundschaftszauber

Titel: Sternenschweif 25 - Freundschaftszauber
Autoren: Linda Chapman
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    Schweigend ritt Laura zwischen ihren beiden Freundinnen Mel Cassidy und Jessica Parker an gelbbraunen Stoppelfeldern vorbei. Ja, der Spätsommer war nun endgültig vorüber – und die Herbstferien, die zu Beginn endlos erschienen waren, leider auch. Laura stopfte den Schal etwas fester in den Ausschnitt ihres Wollpullis und streichelte gedankenverloren ihrem kleinen grauen Pony über den Kopf. Genau wie sie genoss auch Sternenschweif diesen Ritt durchdie letzten goldenen Strahlen der Herbstsonne. Laura blickte nach links und nach rechts. Mel hatte genießerisch das Gesicht der Sonne zugewandt und ritt mit geschlossenen Augen auf ihrem Apfelschimmel Silver. Jessica hingegen starrte mit leerem Blick auf den Hals ihrerPalominostute Sandy, doch hatte Laura den Eindruck, als wäre ihre Freundin ganz bei sich.

    Eine Weile schon hing eine jede ihren eigenen Gedanken nach. Laura lächelte. So war das eben mit besten Freundinnen: Man musste nicht ständig reden. Gerade die Stille verband die drei auf besondere Weise, so kam es Laura vor.
    Auch mit Sternenschweif musste sie nicht ständig reden, um genau zu wissen, was er dachte und fühlte. Keiner war wie Sternenschweif! Laura fuhr ihm glücklich durch die Mähne.
    Mel und Jessica waren zweifelsohne ihre allerbesten Freundinnen. So viele schöne Stunden hatten sie schon gemeinsam mit ihren Pferden verbracht. Mit ihnen konnte sie einfach alles teilen.
    Aber mit ihrem kleinen Pony war es doch etwas anderes. Etwas Zauberhaftes verband sie. Laura war sich sicher, dass es niemanden auf der Welt gab, der sie besser kannte als Sternenschweif, nicht einmal ihre Eltern, die sie über alles liebte. Aber Sternenschweif … war eben Sternenschweif. Ihm vertraute sie jedes Geheimnis an. Und sie teilten ein Geheimnis, von dem niemand sonst wusste: Sternenschweif war ein Einhorn! Ein ganz echtes! Nur tagsüber tarnte er sein wahres Wesen und tat so, als sei er nichts anderes als ein unscheinbares Pony. Doch wenn Laura nachts einen bestimmten Zauberspruch aufsagte, dann verwandelte sich Sternenschweif in ein schneeweiß strahlendes Einhorn. Gemeinsam flogen sie dann durch die Lüfte undvertrauten einander alles an, was sie bewegte. Denn als Einhorn konnte Sternenschweif auch sprechen!
    Laura durchfuhr ein freudiger Schauer. Sie konnte ihr Glück, Sternenschweifs Einhornfreundin zu sein, auch nach all der gemeinsam verbrachten Zeit immer noch nicht ganz fassen. Sternenschweif spürte ihre Freude und wieherte fröhlich.
    „Wunderbar, nicht?“, raunte da Mel.
    Laura zuckte zusammen. Sie musste so aufpassen, sich und Sternenschweif und ihr streng gehütetes Geheimnis nicht zu verraten – und ihren besten Freundinnen gegenüber fiel ihr das zunehmend schwer.
    „Zusammen mit euch sind die Ausritte einfach am tollsten“, fuhr Mel fort. „Ich könnte stundenlang so weiterreiten.“
    Laura lächelte erleichtert und seufzte wohlig. „Ja, das geht mir auch so“, sagte sie.
    „Dann passt nur auf, dass ihr nicht am Sattel festfriert“, meinte Jessica düster. „In einer halben Stunde ist die Sonne nämlich weg und dann wird’s richtig kalt!“
    „Deswegen genießen wir ja auch diese letzte halbe Stunde in vollen Zügen“, gab Mel zurück.
    „Wir sollten aber vielleicht wirklich umkehren“, gab Laura zu bedenken. „Jessica hat recht. Wenn die Sonne untergegangen ist, wird es kalt. Und dunkel. Wir sollten nicht riskieren, dass Sandy, Silver oder Sternenschweif aus Versehen in ein Erdloch treten und sich den Knöchel verknacksen.“
    „Das sollten wir wohl nicht, aber …“, Melstöhnte, „zu Hause warten doch nur Berge von Hausaufgaben auf uns!“
    Die Mädchen wendeten ihre Ponys und ließen sie gemächlich über den Feldweg trotten, zurück in Richtung des Farmhauses von Jessicas Eltern.
    „Tja, Ferien müsste man haben“, sagte Jessica trübsinnig.
    „Oh ja, und zwar genau solche wie die letzten Herbstferien!“, rief Mel übermütig und kicherte. „Erinnert ihr euch noch an den Ausritt mit dem Ponyclub?“
    „Wie könnte ich den vergessen?“, fragte Jessica zurück. „Erst ist mir der Sattelgurt gerissen und ich bin von Sandy gerutscht wie ein Mehlsack. Und dann hab ich mir noch die Finger verbrannt, als wir über dem Feuer Marshmellows geschmolzen haben.“
    „Hm, lecker, Marshmellows!“, jauchzte Mel beglückt.
    Und Laura lachte auf. „Nimm es nicht so schwer, Jessica“, tröstete sie ihre Freundin. „Dafür habe ich bei der Mitternachtsparty meine Pyjamahose
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