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Romana Exklusiv 0197

Romana Exklusiv 0197

Titel: Romana Exklusiv 0197
Autoren: Emma Darcy , Jessica Steele , Sue Swift
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erhofft, aber der Preis, den man ihm dafür abverlangte, war zu hoch.
    Als er sich auf die Suche nach seiner Frau machte, hörte er Schritte im Garten. Ja, das musste Cami sein. Als er sich gerade bemerkbar machen wollte, hörte er eine altbekannte Stimme, die nach ihr rief.
    „Junge Frau, ich habe mit Ihnen zu reden!“
    Onkel Hamid sprach allein mit seiner Frau, ohne einen Aufpasser? Rayhan ballte die Hände zur Faust. Einem Mullah waren die Regeln bestens bekannt.
    „Entschuldigung?“ Cami schien etwas verwirrt.
    „Es wäre das Beste für alle, wenn Sie nach Amerika zurückkehren. Prinzessin al-Qamra ist seit langem als Gattin für Prinz Rayhan vorgesehen.“
    „Das sollten Sie besser mit Prinz Rayhan besprechen“, schlug Cami mit ruhiger Stimme vor.
    „Der Stamm der al-Qamra ist sehr wichtig in Adnan.“
    „Kann schon sein.“
    „Wollen Sie nicht einen Handel mit mir abschließen? Ich biete Ihnen zehntausend Dinar, wenn Sie Prinz Rayhans Ring zurückgeben.“
    „Zehntausend Dinar?“ Für jeden außer Rayhan würde Camis Stimme so klingen, als denke sie ernsthaft über das Angebot nach. „Zehntausend Dinar? Ich bin zwar nicht besonders gut in Mathematik, aber das müssten etwa achthundert amerikanische Dollar sein, oder?“
    Rayhan hätte am liebsten laut aufgelacht. Für sein Hochzeitsgeschenk hatte Cami vermutlich mehr Geld ausgegeben. Er kannte seine Frau. Die Höhe des Angebots spielte keine Rolle. Selbst wenn man ihr zehn Millionen bot und sie so arm wie eine Kirchenmaus wäre, würde sie ablehnen, auch wenn sie Zweifel in Bezug auf ihre Ehe hatte. Cami konnte man nicht kaufen, sie liebte ihn.
    Er kannte seine Ehefrau, aber was wusste sie von ihm? Rayhan sah zum ersten Mal die Situation aus ihrer Sicht.
    „Ist das nicht genug? Sie sind eine geldgierige Person, selbst für eine Amerikanerin. Also gut, zwanzigtausend.“
    „Aber er ist ein Prinz. Was ist, wenn ich Wert darauf lege, Prinzessin zu sein?“
    „Auch ich gehöre der Herrscherfamilie an. Ich gebe Ihnen meinen Sohn. Er ist ein guter Junge. Fünfundzwanzigtausend.“
    Cami brach in lautes Lachen aus. Rayhan hörte ihre Absätze über die Fliesen klappern, während sie sich von dem alten Mullah entfernte.
    Sie lief Rayhan direkt in die Arme. „Hast du das gehört?“, kicherte sie los. „Der alte Narr hat versucht, mich zu bestechen!“
    „Ja, ich habe es mitbekommen.“
    „Und regt dich das nicht auf? Du bist nicht einmal zweitausend Dollar wert!“
    „Du vergisst, dass er dir auch seinen Sohn angeboten hat.“
    „Oh, genau, stimmt ja.“ Mit glänzenden Augen wandte sie sich Rayhan zu. „Vielleicht sollte ich ihn mir einmal anschauen. Man weiß ja nie …“
    „Du solltest dir aber auch bewusst machen, dass du es dann mit dem alten Narren ebenfalls aushalten müsstest.“ Ray stimmte in ihr Lachen ein und zog sie hinter sich her zum Büfett.
    Cami atmete die verführerischen Düfte ein, Safran, Kreuzkümmel und Zimt. Es waren allerlei einheimische Köstlichkeiten aufgebaut, aber auch amerikanische und europäische Spezialitäten. Schließlich entschied Cami sich für Couscous mit Lamm und verschiedenen Gemüsearten.
    Ray führte sie zu einem Tisch, an dem bereits der König, sein Bruder Sharif und Zedda Platz genommen hatten. Zedda hielt Sadira auf ihren Knien und fütterte sie. Cami nahm neben ihr Platz.
    Es herrschte eine sehr familiäre Atmosphäre, so gar nicht förmlich, wie Cami sich das bei einer Königsfamilie vorgestellt hatte.
    Auch wenn sie und Ray sich gerade gemeinsam über Onkel Hamid amüsiert hatten, so wusste Cami, dass sich nichts geändert hatte. Wenn Ray sie nicht so liebte, wie sie ihn, war eine gemeinsame Zukunft unmöglich.
    „Herzlich willkommen zu unserem bescheidenen Mahl, meine Schwester“, begrüßte der König Cami.
    „Guten Abend.“ Sie lächelte ihn an. Es war wichtig, ihn sich zum Verbündeten zu machen. Falls der König wollte, dass Ray eine andere Frau heiratete, würde er ihr vielleicht helfen, so schnell wie möglich nach Hause zurückzukehren.
    Sadira rutschte von Zeddas Schoß und kam zu Cami.
    „Aha, du bist also heute der Liebling.“ Zedda lachte belustigt.
    Cami knuddelte Sadira. Sie freute sich, dass das Mädchen sie als Teil der Familie akzeptiert hatte. Und der König hatte sie Schwester genannt. Dies war ihr letzter Abend in Adnan, und sie beschloss, ihn zu genießen.
    „Hast du Hunger?“, erkundigte sich Cami bei Sadira, ehe sie sie mit kleinen Fleischstückchen und Gemüse
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