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Romana Exklusiv 0197

Romana Exklusiv 0197

Titel: Romana Exklusiv 0197
Autoren: Emma Darcy , Jessica Steele , Sue Swift
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Politik einstieg?
    „Du hast das übrigens gut gemeistert“, bedankte Ray sich.
    „Die Königsfamilie ist immer sehr zurückhaltend, was Ver
    lautbarungen der Presse gegenüber betrifft.“
    „Vielleicht bin ich in solchen Dingen gar nicht so schlecht.“
    „Du bist sogar perfekt“, lobte er sie.
    Cami genoss dieses Kompliment. Gut gelaunt verbrachte sie den Nachmittag mit ihrem Ehemann. Erst am Spätnachmittag kehrten sie in den Palast zurück.
    Cami machte noch ein kleines Nickerchen vor dem Abendessen. Für das Dinner wählte sie einen Hosenanzug, am Revers mit Perlen bestickt. Das Haar steckte sie hoch und verzierte es mit strassbestückten Kämmen.
    Sie drehte sich vor dem Spiegel in Rays Schlafzimmer. Der neue Hosenanzug stand ihr wirklich gut. Er war aus fließender beiger Seide mit goldenen und grünen Verzierungen.
    „Du siehst aus wie eine Prinzessin aus Tausendundeiner Nacht“, meldete sich Ray hinter ihr zu Wort.
    „Ich glaube, wir sehen eher wie Zwillinge aus, was unsere Kleidung anbetrifft“, lachte sie. Ray trug einen beige-grün gestreiften Kaftan.
    „Dann sind wir ja hoffentlich gewappnet für den heutigen Besuch.“
    „Wer ist außer deiner Familie noch da?“
    „Vermutlich wichtige politische Freunde. Wir haben oft Gäste.“
    „Sind alle deine Brüder anwesend?“
    „Ich glaube schon, obwohl Tariq natürlich viel unterwegs ist, um die Truppen zu besuchen. Und Habiba, die Königin, ist ja, wie du weißt, im neunten Monat schwanger und speist häufig in ihren Räumen. Kadar leistet ihr dann meist Gesellschaft.“
    „Ich habe sie noch gar nicht kennengelernt“, stellte Cami fest.
    „Sie ist ein wunderbarer Mensch, aber wir fürchten um ihr Leben. Sie ist – wie würdest du sagen? – keine ideale Gebärerin.“
    „Wie viele Kinder hat sie mit Kadar?“
    „Sie haben noch gar keine. Sie hatte leider einige Fehlgeburten. Bis jetzt gibt es noch keinen Kronprinzen.“
    „Das ist nicht gut für Adnan.“
    „Das Gesetz erlaubt es Kadar, sich eine zweite Frau zu nehmen, um die Nachkommenschaft zu sichern.“
    „Darf er zwei Frauen gleichzeitig haben?“
    „Alle Männer der Königsfamilie können das. Das ist so, damit die Erbfolge gesichert ist.“ Rays Stimme klang neutral, verriet nichts von den Kämpfen hinter den Kulissen.
    Cami musste schlucken. Was war, wenn Ray beschloss, sich eine andere Frau zu suchen? „Möchtest du das?“, fragte sie geradeheraus.
    Er zögerte. „Meine Brüder üben einen ziemlich großen Druck auf mich aus, aus politischen Gründen die Tochter von Scheich al-Qamra zu heiraten.“
    Cami wurde wütend. Seine Brüder wagten es tatsächlich, sie in Ölgeschäften um Rat zu fragen, während sie gleichzeitig ihre Beziehung zu Ray sabotierten. Das war einfach unglaublich.
    „Du brauchst nicht zu denken, dass ich unter diesen Umständen gewillt bin hierzubleiben“, fauchte sie ihn an.
    „Wie bitte?“
    „Damit du es weißt, ich fliege morgen nach Hause!“ Aufgebracht öffnete sie die Tür und eilte hinaus. Sie war jetzt nicht in der Lage, den anderen Familienmitgliedern gegenüberzutreten.
    Der Duft der Blumen und das Plätschern des Springbrunnens im Innenhof ließen sie ruhiger werden.
    Am anderen Ende sah sie eine Weile später Ray und seine Brüder auftauchen. Man schien ein großes Büfett aufgebaut zu haben, an dem sich jeder selbst bedienen konnte. An einem der Tische entdeckte sie Zedda, die ein kleines Mädchen fütterte.
    Sie brachte es nicht über sich, sich zu den anderen zu gesellen. Außerdem war sie nicht hungrig. Und so spazierte sie leise durch den Garten, immer darauf bedacht, dass man sie nicht entdeckte. Ihren Entschluss, nach Texas zurückzukehren, würde sie nicht mehr rückgängig machen. Selbst wenn sie Ray aus ganzem Herzen liebte, würde sie niemals eine andere Frau neben sich dulden.

12. KAPITEL
    Als er seine Gemächer verließ, überlegte Rayhan, was der Abend wohl bringen würde. Bis er genau das Falsche gesagt hatte, schien ein kleiner Hoffnungsschimmer sichtbar geworden zu sein, dass seine Ehe sich wieder einrenken würde.
    Mit ihren Vorstellungen von Moral würde Cami niemals eine Zweitfrau akzeptieren, selbst wenn diese Ehe nur aus rein politischen Gründen geschlossen würde. Aber es war sehr wichtig für Adnan, dass ein Mitglied der al-Qamra in die königliche Familie einheiratete.
    Doch warum sollte ausgerechnet er das Opferlamm sein, fragte Rayhan sich. Natürlich hatte er sich eine Führungsrolle in der Regierung
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