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Rolf Torring 128 - Old Mutton

Rolf Torring 128 - Old Mutton

Titel: Rolf Torring 128 - Old Mutton
Autoren: Hans Warren
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falsches Spiel mit uns! Wenn wir dann gleich nach der Höhle aufbrechen und in einen Hinterhalt geraten, den Sie kennen, aber uns nicht mitgeteilt haben, garantiere ich Ihnen — so wahr ich Old Fool bin —, daß die Verbindung zwischen Kopf und Rumpf bei Ihnen stark gefährdet ist. Verstehen Sie die Sprache der Prärieläufer?"  
      „Wollen Sie mich nicht zur Höhle mitnehmen?" fragte Dolber. „Es könnte ja sein, daß der Posten mit meinen Anordnungen nicht einverstanden ist, wenn er sie nur aus Ihrem Munde hört, und Ihnen Widerstand leistet."  
      „Ich traue einem alten Fuchs nicht," erwiderte Old Fool. „Aber ich traue Ihnen zu, daß Sie uns ganz woandershin schicken, in eine Gefahr, die wir hier nicht vorausahnen können."  
      „Nehmen Sie mich mit, Old Fool! Sonst finden Sie vielleicht die richtige Höhle gar nicht und geraten in eine falsche!"  
      „Sie haben uns das Versteck Old Muttons so genau beschreiben, daß wir es nicht verfehlen können, wenn Sie nicht geflunkert haben."  
      Der Indianerhäuptling hatte das Gespräch mitangehört. Er gab Rolf heimlich ein Zeichen, daß er ihn sprechen möchte. Old Fool war nicht schlecht erstaunt, als Rolf dem Häuptling plötzlich die Fußfesseln durchschnitt und ihn aufforderte, ihm zu folgen. Da Pongo als Wache bei Dolber zurückblieb, folgten wir Rolf. Als wir so weit von unserem Lager entfernt waren, daß Dolber uns nicht mehr hören konnte, befreite Rolf den Häuptling auch noch von den Handfesseln und sagte:  
      „Mir ist längst klar geworden, Malhobo, daß du dich von Dolber hast übers Ohr hauen lassen. Was hat er dir versprochen, wenn du ihm hilfst?"  
      „Viele gute und schöne Sachen, die er mir aus der Stadt mitbringen wollte. Er sagte, er müsse Blutrache an Old Mutton üben und ich solle ihm nur helfen, den Mann zu fangen. Ich bin von ihm überlistet worden, aber ich werde dafür sorgen, daß Old Mutton wieder frei wird. Geht nicht allein zu der Höhle! Ich warne euch! Es könnte euer Tod sein!"  
      „Hast du die Höhle schon einmal betreten?" fragte Old Fool.  
      „Nein, ich war noch nie hier," antwortete Malhobo. „Aber die Begleiter Dolbers sprachen davon, daß der Eingang stark gesichert sei. Dolber will von Old Mutton etwas ganz Besonderes."  
      „Das stimmt, Malhobo," sagte Rolf. „Old Mutton hat eine Goldader entdeckt, das hat Dolber erfahren. Er versuchte, ihm sein Geheimnis zu entreißen. Wenn du uns versprichst, nichts mehr gegen uns zu unternehmen, lassen wir dich frei; du kannst in dem Falle zu deinen Kriegern zurückkehren."  
      „Malhobo dankt den weißen Brüdern und wird ihnen gern helfen. Der weiße Mann, der sich Dolber nennt, hat mich belogen. Dafür wird ihn Malhobo bestrafen, wenn er frei ist. Aber Malhobo warnt seine weißen Brüder nochmals, die Höhle zu betreten."  
      Nach dem Gespräch mit Malhobo, das sich noch etwas hinzog, brach bald die Nacht herein. Wir kehrten zu unserem Lagerplatz zurück, als es schon fast ganz dunkel war, und wollten mit Dolber noch einmal vernünftig und in aller Ruhe sprechen. Old Fool hatte bestimmt, daß kein Lagerfeuer angezündet werden sollte, denn wir waren der Höhle so nahe, daß wir von ihr aus leicht beobachtet werden konnten.  
      Als wir den Lagerplatz erreichten, blieb Malhobo plötzlich stehen und stieß einen lauten Warnruf aus. Daran eilte er vor und beugte sich über eine Gestalt, die reglos am Boden lag. Es war Pongo — unser schwarzer Freund war hier niedergeschlagen worden. Dolber war fort, war verschwunden.  
      Während wir uns um Pongo bemühten, untersuchte der Indianerhäuptling die Spuren ringsum im Grase.  
      „Dolbers Leute sind uns heimlich gefolgt," berichtete Malhobo nach einer Weile. „Sie haben bei Einbruch der Nacht das Lager beschlichen, den schwarzen Freund meiner weißen Brüder niedergeschlagen und Dolber befreit."  
      Rolf, Old Fool und Malhobo entfernten sich, um die Umgebung abzusuchen, denn wir vermuteten, daß Dolber mit seinen Leuten noch in der Nähe war. Ich kümmerte mich weiter um Pongo, und es gelang mir schließlich, ihn zur Besinnung zu bringen.  
      „Masser Warren," erklärte Pongo den Überfall, „Dolber sehr laut zu mir gesprochen, Pongo nicht hören können dadurch, wie andere weiße Männer kamen. Pongo mit Kolben von Pistole niedergeschlagen."  
      Ich tröstete Pongo, der recht traurig war, daß er sich hatte überlisten lassen. Der schwarze Riese hatte sich erhoben und
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