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Rolf Torring 128 - Old Mutton

Rolf Torring 128 - Old Mutton

Titel: Rolf Torring 128 - Old Mutton
Autoren: Hans Warren
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Weiße und vier Indianer hatten hier gelagert.  
      Rolf schritt durch den Busch, hinter dem er stand, hindurch in das Lager hinein. Alle mußten sich auf den Boden setzen, durften aber die Arme nicht herunternehmen. Sie saßen so, daß sie sich deutlich im hellen Schein des Lagerfeuers befanden, das Old Fool noch einmal zum hohen Auflodern gebracht hatte.  
      Dann sammelte der Prärieläufer die Waffen der „Weiß-" und der „Rotfüchse" ein und warf sie auf einen Haufen. Als das geschehen war, trat er an Rolf heran und meinte in seiner trockenen Art:  
      „Ich möchte nicht verantwortlich dafür sein, daß den Männern das Blut aus den Adern heraus läuft und sich in der Herzgegend staut. Ihre Männer werden wachsam sein, Herr Colonel, und aufpassen, daß keiner das Hasenpanier ergreift. Wollen Sie sich Mister Dolber vorknöpfen, oder überlassen Sie es mir?"  
      „Sprechen Sie, Old Fool, ich werde inzwischen meinen Leuten Bescheid sagen, wie sie sich zu verhalten haben."  
      „All right, Herr Colonel! Ich stelle derweil hier die Bedingungen."  
      Rolf kam zu mir. Ich lag nicht mehr im Busch, sondern stand gut gedeckt hinter einem Baum. Um die Täuschung vollkommen zu machen, sagte Rolf laut zu mir:  
      „Sie haften mir dafür, Herr Leutnant, daß niemand einen Fluchtversuch macht. Leute, scharf aufpassen!"  
      „Zu Befehl, Herr Colonel!" antwortete ich.  
      Unsere Gefangenen hatten die Arme sinken lassen. Old Fool baute sich mit gezogener Pistole vor ihnen auf und sagte:  
      „Malhobo, Häuptling der Upsarokas, du hast vor ein paar Tagen einen weißen Mann gefangengenommen, Old Mutton. Wo ist er?"  
      »Malhobo nicht wissen, wo weißer Mann ist. Malhobo wohl weißen Mann gefangengenommen, aber ihn Mister Dolber übergeben, der ihn verborgen hält."  
      „Gut, Malhobo, ich frage den weißen Mann, Also, Mister Dolber, wo steckt Old Mutton?"  
      Dolber lachte auf.  
      „Mein lieber Old Fool, lassen Sie sich doch von einer Rothaut keine Ammenmärchen erzählen! Ich weiß nichts von einem Old Mutton, meine Männer auch nicht."  
      »Auch gut gesprochen, Mister Dolber!" lobte Old Fool. „Jetzt werde ich gut sprechen und den Colonel bitten, Sie am nächsten Baume aufzuknüpfen! Machen Sie keine Geschichten! Ich frage zum letzten Male: wo haben Sie Old Mutton?"  
      „Ich weiß es wirklich nicht, Old Fool. Ich habe ihn gar nicht gesehen."  
      Die Angst stand Dolber deutlich im Gesicht, während er diese Worte sagte.  
      „Herr Colonel, einen Augenblick bitte!" rief Old Fool in den Wald hinein.  
      Rolf trat langsam wieder in den Schein des Lagerfeuers. Daraufhin fuhr der Prärieläufer fort:  
      „Herr Colonel, Sie wissen so gut wie ich, daß Old Mutton von den Leuten hier überfallen worden ist. Mister Dolber hält ihn versteckt. Er bestreitet aber, von Old Mutton etwas zu wissen. Was machen wir mit ihm?"  
      Rolf sah in die Höhe und musterte die Äste der umliegenden Bäume. Dann sagte er seelenruhig:  
      „Das da scheint mir ein passender Ast für Mister Dolber!"  
      Old Fool stieß einen Pfiff aus, als wolle er damit ein paar Polizisten auf die kleine Lichtung rufen. In dem Augenblick schrie Dolber auf und sagte:  
      „Ich werde die Wahrheit sagen, Old Fool. Ich habe Old Mutton versteckt und werde euch zu dem Verstecke führen. Es ist nicht weit, eine Tagesreise. Wenn Sie mich aufhängen lassen, ist Old Mutton verloren, denn ohne mich finden Sie das Versteck nicht."  
      „O.k., Mister Dolber! Reiten wir zu Old Mutton! Ihre Pferde werden nicht weit von hier grasen. Außer Ihnen kommt der Häuptling mit, als Geisel, das ist eine sichere Sache. Ihre Kameraden und die Rothäute sollen frei sein, wenn sie versprechen, nichts mehr gegen uns zu unternehmen. Wenn sie es heimlich tun oder auch nur versuchen, stirbt Häuptling Malhobo. Old Fool hat gesprochen."  
      Der Prärieläufer hieß den Häuptling aufstehen und fesselte ihm die Hände kunstgerecht auf dem Rücken. Der Indianer ließ es geschehen, ohne Widerstand zu leisten. Als Old Fool auch Dolber fesseln wollte, versuchte der, Widerstand zu leisten. Da rief Rolf laut in den Wald hinein:  
      „Drei Mann hierher! An den Ast mit ihm! Ich bin zu Scherzen heute nicht aufgelegt, Mister Dolber."  
      Da erst ließ auch der "Boß" der Weißen sich die Hände auf dem Rücken zusammenschnüren. Wir legten ihm eine Augenbinde um, damit er die Anzahl unserer "Polizisten", unsere
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