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Rolf Torring 125 - Der Unheimliche

Rolf Torring 125 - Der Unheimliche

Titel: Rolf Torring 125 - Der Unheimliche
Autoren: Hans Warren
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Wände ganz glatt waren. Auch sie bestanden aus Kalkstein, und wir waren überzeugt, daß diese Insel mit dem Bergwerk am Ufer irgendwie in Verbindung stehen mußte.  
      „Hier seitwärts führt ein Gang weiter," rief ich Rolf zu, der den schmalen Schacht nach oben absuchte.  
      Sofort richtete auch er seine Taschenlampe auf die dunkle Öffnung, und wir sahen nun, daß tatsächlich ein schräger Gang von hier abging, der sicher drüben im Bergwerk enden würde.  
      Die Fallklappe, durch die wir gestürzt waren, hatte sich wieder über uns geschlossen. Rolf war der Ansicht, daß sie mit der Tür des Schrankes in irgendeiner Verbindung stehe, da wir erst nach dem öffnen in die Tiefe stürzten.  
      Uns blieb nun nichts weiter übrig, als durch diesen Gang zu flüchten, denn der Inhaber der Blockhütte würde ja sofort den geöffneten Schrank sehen und dann nach uns forschen.  
      „Da haben wir wieder Pech gehabt, Hans," tröstete mich Rolf, „komm, wir wollen uns beeilen, vielleicht finden wir auf die Weise unsere Begleiter schneller. Dieser 'Unheimliche' scheint ein sehr vorsichtiger Mensch zu sein."  
      „Ich wäre gern auf der Insel geblieben, Rolf." erwiderte ich, „vielleicht hätten wir die Gesellschaft doch unschädlich machen können. Am meisten ärgere ich mich ja, daß wir so auf diesen Fu Jung hereingefallen sind."  
      „Na, vorwärts, Hans, wir haben keine Zeit, uns hier im Gang lange aufzuhalten. Wir gehen sehr wahrscheinlich jetzt durch einen Tunnel unter Wasser und wollen hoffen, daß wir das andere Ufer heil erreichen. Wenn dieser 'Unheimliche' merkt, daß wir im Gang sind, kann er ihn vielleicht vollaufen lassen und uns ertränken."  
      Jetzt hatte ich plötzlich selbst große Eile, durch diesen Gang zu kommen. Rolf hatte recht, und der Gedanke, hier unten elendiglich umzukommen, beflügelte meinen Fuß.  
      Zum Glück geschah unterwegs nichts. Langsam stieg der Gang wieder an, und plötzlich standen wir vor einer Wand. Sollte sich hier kein Durchlass befinden?  
      Aber so sehr wir auch die Wand ableuchteten, konnten wir eine geheime Kalksteintür nicht entdecken, die Wand schien massiv zu sein. Ratlos standen wir da und schauten uns an. Zurück konnten wir auf keinen Fall, aber was sollten wir hier vor dieser Wand anfangen?  
      „Ich wundere mich nur, daß der Schacht, in den wir gestürzt sind, diesen Ausgang hatte," meinte ich zu Rolf. „Wenn der 'Unheimliche' ihn zu dem Zweck angelegt hat, Räuber zu fangen, dann hätte er doch ein Entkommen verhindern können."  
      „Du hast ganz übersehen, Hans, daß dieser Gang hier im Schacht ebenfalls durch eine Kalksteintür verschlossen werden konnte. Der Mensch, der dies hier alles eingerichtet hat, muß ein Meister in seinem Fach gewesen sein. Hallo, jetzt habe ich auch den Ausgang von hier gefunden, Hans, schau dir nur den Boden an, dann weißt du, was ich meine."  
      Sofort richtete auch ich meine Taschenlampe zum Boden. Ja, deutlich konnten wir dort die Umrandung einer Kalksteinklappe erkennen, die fast so breit war wie der Gang selbst. Es war eine viereckige Platte, die sicher von hier aus nach unten geöffnet werden konnte.  
      „Wir wollen zurücktreten, Hans, dann werde ich probieren, sie zu öffnen," meinte Rolf zu mir.  
      Wir legten uns beide lang auf den Boden und fuhren mit unseren Messerklingen in die Ritzen der „Tür". Ich hörte ein leises Knacken, die Platte vor uns klappte nach unten, aber gleichzeitig auch die, auf der wir lagen. Kopfüber sausten wir abermals in die Tiefe. Auch hier fielen wir nur etwa drei Meter tief und kamen mit dem Schrecken davon. Die Birne meiner Taschenlampe war zerbrochen, aber Rolf hatte seine retten können. Ich wollte sofort aus meinem Rucksack eine neue hervor nehmen, als Rolf mich heftig anschrie und auf eine Öffnung des Raumes wies.  
      Langsam kam von dort unser alter Bekannter, der Bär, an getrottet, der wie verwundert in Rolfs Taschenlampe starrte. Schon hofften wir, er würde abermals kehrtmachen und verschwinden, als er sich plötzlich hoch aufrichtete und auf uns zukam.  
      Der Raum hier unten hatte nur einen Durchmesser von etwa acht Metern, und wir hatten keine Gelegenheit, unsere Gewehre vom Rücken zu nehmen und in Anschlag zu bringen. Inzwischen hätte uns der Bär erreicht, und Rolf und ich verzichteten gern auf dessen Umarmung.  
      Schnell rissen wir deshalb die Pistolen heraus und richteten sie auf das Tier. Es tat mir
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