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Rolf Torring 125 - Der Unheimliche

Rolf Torring 125 - Der Unheimliche

Titel: Rolf Torring 125 - Der Unheimliche
Autoren: Hans Warren
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wirklich leid, auf das Tier zu schießen, da ich in meiner Jugendzeit viele zahme Tanzbären in meiner Heimat gesehen hatte. Aber wir durften hier wirklich nicht zaudern, denn immer näher kam der Bär und war schließlich nur noch drei Meter von uns entfernt.  
      „Schieß ins Herz!" rief mir Rolf schnell zu.  
      Dann krachten auch schon unsere Pistolen. Der Bär erhielt einen Ruck und — — schritt langsam weiter auf uns zu. Träge breitete er schon seine mächtigen Pranken aus, als wir schnell wieder je zwei Kugeln abgaben. Der Bär blieb wie verwundert stehen, knickte plötzlich mit seinen Hinterbeinen ein und sackte dann ganz zusammen. Unsere Kugeln hatten ihre Schuldigkeit getan.  
      „So, Hans, diese Gefahr wäre vorbei. Jetzt weiß ich auch, weshalb uns der ,Unheimliche' die Waffen gelassen hat, er scheint gar nicht so blutdürstig zu sein. Vielleicht sollten wir uns gegen die Bären, die anscheinend im alten Bergwerk hausen, verteidigen."  
      Mit vereinten Kräften zogen wir den Bären aus der Wandöffnung heraus, da sie der einzige Ausgang war, durch den wir den Raum verlassen konnten. Allerdings wußten wir nicht, ob sich noch Geheimtüren hier befanden, aber Rolf wollte danach jetzt nicht forschen.  
      So krochen wir denn durch die nun freigemachte Öffnung, durch einen niedrigen Gang, der nur etwa einen Meter hoch war. Zum Glück war er nicht lang  
      und endete---im Freien, etwa zwei Meter über  
      dem Ufer. Ganz bequem konnten wir hinabsteigen und sahen uns suchend nach allen Seiten um.  
      „Hier vorn muß der Höhleneingang sein, den wir zuerst fanden," meinte Rolf zu mir. „Wir wollen ihn nicht wieder betreten, sonst geraten wir wieder in die Irrgänge. Ich habe einen Einfall. Wir müssen ein gutes Versteck für unsere Rucksäcke und Gewehre suchen, damit wir uns freier bewegen können. Dann schleichen wir zur Bergkuppe hinauf und schauen nach, ob der ,Unheimliche' wieder dort oben steht.  
      Vielleicht haben wir Glück und können ihn abfangen. Wir können nämlich das Bergwerk nicht nach unseren Begleitern absuchen, wir würden dazu, wenn wir kein Glück haben, unter Umständen Wochen gebrauchen."  
      Emsig suchten wir nach einer kleinen Höhle, die wir endlich auch in drei Meter Höhe entdeckten. Gewandt turnten wir uns hinauf, brachten unsere Sachen dort unter und hielten von hier erst einmal Umschau. Weit konnten wir ja nicht sehen, da der Nebel, obwohl er jetzt in der Nacht nicht so dick war, uns jegliche Fernsicht nahm.  
      Wir stiegen deshalb wieder hinab und schlichen den Pfad zur Höhe, der nach der Bergkuppe führte, hinauf. Wir achteten darauf, daß wir kein Geräusch unterwegs verursachten, denn wenn erst dieser „Unheimliche" gewarnt war, würden wir ihn bestimmt nicht so schnell finden.  
      Als wir die Höhe erreicht hatten und zur Kuppe hinaufschauten, hätte ich beinahe einen Freudenruf ausgestoßen, denn dort oben stand, mit seinem Fernglas bewaffnet, der „Unheimliche" und musterte wieder die Umgebung.  
      „Wir müssen ihn bekommen," raunte mir Rolf zu. „Es gibt nur diesen einen Weg zur Kuppe, die zum Glück nur zehn Meter hoch ist. Wenn wir langsam mit der größten Vorsicht hinauf schleichen, kriegen wir ihn bestimmt."  
      Ich nickte ihm nur zu, ich war augenblicklich zu aufgeregt und wollte sofort nach oben eilen. Aber Rolf hatte recht, nur äußerste Vorsicht konnte zum Gelingen führen.  
      So schlichen wir langsam Schritt für Schritt weiter, vermieden es, auf irgendeinen losen Stein zu treten, und behielten dabei die unheimliche Gestalt immer im Auge. Fast hatten wir sie erreicht, als ich doch in meiner Erregung an einen Stein stieß, der ins Rollen kam. Nur noch drei Meter trennten uns von der Gestalt, die sich jetzt mit einem Ruck umdrehte, uns erkannte und blitzschnell hinter einem Felsvorsprung verschwand.  
      Rolf wollte in langen Sätzen voreilen, aber da kam auch schon ein schwerer Stein geflogen, der Rolf am Kopf traf. Er taumelte und sank dann bewusstlos zu Boden. Ich konnte mich jetzt nicht um ihn bekümmern, ich mußte voreilen, ehe ein zweiter Stein geflogen kam. Mit gezogener Pistole rannte ich in meinem Eifer um den Felsvorsprung herum, erhielt jedoch im gleichen Augenblick einen Schlag auf meinen Arm, der diesen fast lähmte. Schlaff hing er einige Sekunden an meinem Körper herab, so daß ich nicht die Pistole heben konnte.  
      Da wurde ich auch schon mit unheimlicher Kraft vorn am Sporthemd
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