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Rolf Torring 125 - Der Unheimliche

Rolf Torring 125 - Der Unheimliche

Titel: Rolf Torring 125 - Der Unheimliche
Autoren: Hans Warren
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handelte nach Rolfs Plan.  
      Während sich Rolf und der Professor um das Essen kümmerten, ging ich noch einmal in die Hütte, in der die beiden Chinesen gewohnt hatten und fand dort eine kleine Goldfigur, um die so eifrig gefeilscht worden war. Ich nahm die Figur mit zu meinen Gefährten hinüber. Pongo war bald zurückgekehrt und durchstreifte die Insel.  
      „Haben die Polizisten die Figur doch vergessen?!" rief Rolf. „Was fangen wir damit an?"  
      Die Figur, die einen chinesischen Gott darstellte, war aus reinem Golde, wie der Professor sofort feststellte.  
      „Wir nehmen sie mit nach Kirin, sie ist sicher irgend jemandem geraubt worden."  
      Während der weiteren Untersuchung stellte Kennt fest, daß sich die Figur aufschrauben ließ. Innen war ein Hohlraum, aus dem der Professor mit zwei Fingern einen Zettel herausholte, den er entfaltete: der Zettel war nicht mit Schriftzeichen, sondern mit ein paar Zeichnungen aus Kinderhand bedeckt.  
      „Sicher eine Bilderschrift," meinte Rolf. „Wenn wir hier alles erledigt haben, werden wir uns einmal mit dem Entziffern befassen."  
      Er übergab Rolf den Zettel, den dieser in seiner Brieftasche verwahrte.  
      Den Nachmittag verschliefen wir. Nach dem Abendbrot wollte ich die Hütte verlassen und war schon aufgestanden, als ich hinter mir den Ruf „Hände hoch!" hörte. Unwillkürlich nahmen wir alle die Arme in die Höhe, während wir uns umdrehten. In der Tür stand — Ho Jung.  
      „Behalten Sie ja die Arme oben, meine Herren, ich spaße diesmal nicht," sagte er streng. Er wunderte sich wahrscheinlich, wie wir auf die Insel kamen.  
      „Hören Sie mit der Spielerei auf, Ho Jung," antwortete Rolf. „Ganz Kirin weiß schon, daß Sie den ,Unheimlichen' gespielt haben; die Polizei wird gleich hier sein."  
      Unwillkürlich drehte sich der Mandschure ein kleines Stück um. In dem Augenblick hatte der Professor die Arme sinken lassen, die Pistolen aus dem Gürtel gerissen und zwei Schüsse abgegeben, die so gut saßen, daß Ho Jung beide Pistolen aus den Händen geschossen wurden. Schnell war Rolf vorgesprungen und boxte Ho Jung mit einem Kinnhaken nieder, so daß wir ihn leicht fesseln konnten.  
      Ich war inzwischen hinaus geeilt und suchte nach Pongo. Unsern schwarzen Freund und Maha fand ich am Tunneleingang zur Grotte. Beide waren gelähmt. Das konnte nur Ho Jung getan haben! Zusammen mit dem Professor holte ich Pongo in die Hütte.  
      Ho Jung war inzwischen wieder zu sich gekommen und schlug uns einen ehrlichen Zweikampf mit kurzen chinesischen Schwertern, der Reihe nach mit uns allen, vor, um uns zu beweisen, daß er keine Furcht kenne. Den ersten Gegner solle unser schwarzer Gefährte machen.  
      Nach kurzer Beratung erklärten wir uns mit Ho Jungs Vorschlag einverstanden.  
      „Pongo konnte sich noch nicht rühren, aber deutlich verstehen, worum es ging. Seine Lähmung würde erst in einiger Zeit verschwinden, wir wußten ja, daß der Zustand rund zwei Stunden dauerte.  
      Als Pongo sich endlich wieder bewegen und wieder sprechen konnte, teilte er uns leise mit, daß Ho Jung nicht allein in dem Kahn gekommen sei, sondern zwei Menschen mitgebracht habe.  
      Wie erkannten die Gefahr und eilten mitsammen hinaus, zunächst zu Maha, der inzwischen auch seine Lähmung überwunden hatte. Wie kamen gerade zurecht, als der Gepard einen Menschen in der Dunkelheit ansprang. Pongo eilte zu Maha und konnte den von unserem Geparden Niedergeworfenen bald fesseln. Minuten später schon hatte Maha auch den zweiten Chinesen gestellt, den unser schwarzer Freund ebenfalls kunstgerecht band. Um die beiden Gefangenen Ho Jung nicht zu zeigen, trugen wir sie zur Blockhütte, in der die Chinesen mit der alten Frau gewohnt hatten.  
      Rolf versuchte, die beiden auszufragen, aber sie antworteten zunächst nicht. Margolos Ring, half uns zum zweiten Male. Auch die beiden Chinesen waren Anhänger des „Fürsten der Berge". Sie berichteten, daß sie immer in Ho Jungs Bergkuppenversteck gelebt hätten und sich nie hätten zeigen dürfen.  
      Mein Freund machte ihnen den Vorschlag, sich einen Zweikampf mit Schwertern zwischen Ho Jung und Pongo anzusehen. Dann sollten sie, da sie Augenzeugen werden würden, wir sie aber nicht mehr brauchten, frei sein und am Morgen ungehindert verschwinden dürfen.  
      Am anderen Morgen transportierten wir Ho Jung, noch gefesselt, im Kahn über den See. Rolf hatte die beiden kurzen Schwerter
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