Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rolf Torring 117 - Kapitän Farrow

Rolf Torring 117 - Kapitän Farrow

Titel: Rolf Torring 117 - Kapitän Farrow
Autoren: Hans Warren
Vom Netzwerk:
sich gegangen. Jörn strahlte, ich sah es im Schein der Taschenlampe, die ich anknipste, um Rolf zu leuchten, der mit den dünnen, aber festen Stricken, die wir immer bei uns trugen, den Mann sofort zu fesseln und zu knebeln begann. Gemeinsam trugen Rolf und ich ihn an Deck. Hier übergaben wir ihn zwei Matrosen, die ihn bewachen sollten.  
      Jörn war unten im Gang geblieben.  
      Rolf schlug Kapitän Farrow, der uns mit Pistolen und Taschenlampen ausgestattet hatte, vor, in die Kajüte des Kapitäns einzudringen und ihn mit vorgehaltener Waffe zur Übergabe zu zwingen. Farrow war einverstanden. Wir gingen nach unten.  
      Mit einem Ruck zog Rolf die Tür der Kajüte auf und trat ein. Seine Pistole war genau auf den Kopf des Kapitäns gerichtet.  
      Erschrocken sprang der Mann, ein Weißer übrigens, von seinem Sessel auf, aber Rolf winkte energisch, so daß er sich sofort zurückfallen ließ, zumal er jetzt auch Jörn und mich sah.  
      „Bewegen Sie sich nicht" sagte Rolf leise, aber fest. „Sie kennen uns sicher noch, da Sie uns vor kurzem erst auf dem Meere einem ungewissen Schicksal überließen. Wir wollen unsere Jacht zurückholen, die gegen Mitternacht hier eintreffen wird."  
      „Verraten!" knirschte der Käptn zwischen den Zähnen hervor. „Aber Sie haben mich noch lange nicht. Meine Leute werden mich gleich befreien."  
      „Wenn sie nicht schon selbst alle gefangen wären!" überrumpelte Rolf den Käptn. „Hans, binde den Mann ordentlich fest. Du verstehst dich ausgezeichnet darauf."  
      Der Käptn wollte sich zunächst der Fesselung widersetzen, unterließ aber schließlich jeden Widerstand, da die Pistolenmündungen ihm wohl zu bedrohlich schienen. Er ließ sich sogar einen Knebel in den Mund schieben.  
      Aus Gründen der Vorsicht untersuchten wir zunächst noch alle anderen Räume; sie waren leer. Dann schickten wir die beiden Matrosen, die Tom bewachten, in die Kajüte des Kapitäns hinunter; Tom mußten sie mitnehmen und die Gefangenen unten weiter bewachen.  
      Die Hauptarbeit hatten wir bereits geleistet. Jetzt kam es darauf an, auch die Besatzung möglichst kampflos zu überwältigen.  
      An Deck hatte sich nichts geändert. Hein hatte die „Spielerei" mit dem Scheinwerfer auf Farrows Anweisung hin eingestellt. Am Ufer standen immer noch die Leute des Seglers in lebhafter Unterhaltung herum. Der Kapitän wollte nicht tatenlos warten, bis unsere Jacht in die Bucht einlaufen würde, da es dann unweigerlich zu einem offenen Kampfe kommen mußte.  
      Hein, der das Ufer mehrfach sorgfältig mit dem Scheinwerfer abgeleuchtet hatte, meldete, daß seiner Zählung nach fünfzehn Leute „drüben" seien. Farrow schlug vor, sie mit den ein harmloses, vierundzwanzig Stunden wirkendes Betäubungsgas enthaltenden Handgranaten kampfunfähig zu machen. Schnell wurden, da Rolf mit dem Vorschlag einverstanden war, die Gashandgranaten, die Ingenieur Hagen in Zusammenarbeit mit Doktor Bertram und dem indischen Fürsten Ghasna konstruiert hatte, aus dem U-Boot geholt. Hein und Jörn, die besten Werfer, sollten sie schleudern. Die Piraten standen alle auf engem Raum zusammen, so daß man nur wenige Granaten brauchte. Der Wind war für die Ausführung des Unternehmens günstig.  
      Erschrocken wollten die Männer am Ufer auseinander stieben, als für sie völlig überraschend zwei Wurfgeschosse in ihre Reihen sausten, aber ehe sie dazu kamen, sanken sie schon betäubt um. Sie würden nun einen ganzen Tag schlafen. Nachteilige Folgen hatten sie nicht zu befürchten.  
      „Eine famose Erfindung, die Gashandgranaten," lobte Rolf die Wurfgeschosse.  
      Kapitän Farrow wollte jetzt eine Abordnung ans Ufer schicken, die sich überzeugen sollte, daß nicht noch irgendwo Männer der Besatzung des Seglers „herumschwirrten", die durch die Gashandgranaten nicht erwischt worden waren. Außerdem meinte er, könnten wir den Käptn und Tom auch noch betäuben, dann ersparten wir uns ihre Bewachung.  
      Wir stimmten ihm bei. Jetzt mußten wir allerdings noch warten, bis wir das Ufer betreten konnten, denn erst in einer halben Stunde würde sich das Gas so weit verzogen haben, daß wir hinübergehen konnten, ohne selbst gefährdet zu sein.  
      Jörn ging inzwischen hinunter in die Kapitänskajüte, schickte die beiden Matrosen nach oben und brachte im Räume des Kapitäns eine Gashandgranate zur Explosion. Dann schloß er rasch und fest die Tür. Hier mußten wir aber eine gute
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher