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Rolf Torring 117 - Kapitän Farrow

Rolf Torring 117 - Kapitän Farrow

Titel: Rolf Torring 117 - Kapitän Farrow
Autoren: Hans Warren
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Herr Torring! Sollten die Engländer auf den Vorschlag nicht eingehen, müssen wir versuchen, Pongo mit List wiederzubekommen. Das können wir aber nur nachts machen. Da könnte sich Pongo heimlich ins Wasser werfen, wenn wir nahe an den Zerstörer herankommen können. Auffischen würden wir ihn schon!"  
      „Da müßten wir aber auch Pongo Bescheid zukommen lassen können! Wie wir das machen sollten, wüßte ich nicht. Ich nehme aber an, daß die Engländer auf den für sie nur vorteilhaften Tausch eingehen."  
      Farrow hatte das U-Boot mit voller Kraft fahren lassen. Das Sehrohr hatte er einziehen lassen. Erst nach einer halben Stunde, nachdem er nochmal einen Haken geschlagen hatte, ließ er sein Boot auftauchen.  
      Als wir die Luke öffneten, war der Zerstörer nicht mehr zu sehen. Nur eine Rauchfahne weit hinten am Horizont zeigte seinen Standort an. Farrow gab sofort den vereinbarten Funkspruch auf und wartete auf Antwort. Endlich traf sie ein.  
      Der Kommandant des Zerstörers bedankte sich bei Kapitän Farrow höflich für die schnelle Rettung der beiden Flieger, die er mitangesehen hatte, und lobte Pongo für seine mutige Tat. Er machte Farrow den Vorschlag, sich kurz vor Formosa zu treffen, also in japanischem Hoheitsgebiet. Dort hatte er die Möglichkeit, sich persönlich bei Kapitän Farrow zu bedanken.  
      „Das kann auch eine List des Engländers sein," meinte Rolf, der bei solchen Anlässen auf Grund seiner gesammelten Erfahrungen so lange mißtrauisch war, bis er sich überzeugt hatte, daß er Vertrauen haben durfte, ohne durch seine Handlungsweise gefährdet zu werden.  
      „Ich will dem Kommandanten Vertrauen auf Risiko schenken," meinte Farrow aber. „Im Grunde sind uns die einzelnen Engländer gar nicht feindlich gesinnt. Wir haben ihnen des öfteren schon helfen können. Wenn uns ein Schiff verfolgt, so tut der Kommandant es nur auf Befehl der Regierung, und auch dann hat schon mancher Offizier eines englischen Schiffes ein Auge, wenn nicht gar beide zugedrückt. Sonst schwämmen wir längst nicht mehr frei hier herum. Ich halte den Kommandanten des Zerstörers für einen ehrenwerten Mann."  
      „Wenn Sie es wagen, Kapitän Farrow, auf den Zerstörer hinüberzugehen, sind Sie auf englischem Boden," warnte Rolf noch einmal.  
      „Natürlich gehe ich hinüber," entschied Farrow. „Ich kann von den Herren nicht verlangen, daß sie auf unser Boot kommen. Ich hoffe aber, daß Sie, Herr Torring, mich mit Ihrem Freunde begleiten werden."  
      „Das werden wir gern tun," versicherte Rolf auch in meinem Namen sofort.  
      Es wurde Nacht, ehe wir die vereinbarte Stelle erreichten. Die beiden Flieger hatten sich unter Doktor Bertrams Pflege schnell erholt und bedankten sich herzlich für die gelungene Rettung.  
      Als sie von der Einladung des Kommandanten ihres Zerstörers an Farrow hörten, freuten sie sich sehr, denn sie hofften, daß die Einladung ein weiterer Schritt auf dem Wege zu dem Ziele sein würde, daß die Regierung bald die Verfolgung Farrows endgültig einstellte.  
     
     
     
      3. Kapitel  
      Eine Hinterlist  
     
      Kapitän Farrow war noch im Besitz eines U-Bootes, das an die Alliierten hätte abgeliefert werden müssen. Er hatte es vorgezogen, sein Schiff zu behalten, trieb sich auf allen Meeren, vor allem in der Südsee und den angrenzenden Gewässern umher und half, wo er Menschen nur irgendwie helfen konnte. Wo sein Boot auftauchte, verfolgten es die Engländer und vor allem die Franzosen. Aber es war ihm bisher stets geglückt, allen Nachstellungen zu entgehen.  
      Die Flieger erzählten uns, daß sie bei einem Erkundungsflug das U-Boot gesichtet und dem Kommandanten des Zerstörers Meldung gemacht hätten.  
      Kurz bevor wir die verabredete Stelle erreichten, erhielt Farrow einen neuen Funkspruch vom Kommandanten des Zerstörers; er bat, den Treffpunkt ein paar Kilometer weiter nördlich verlegen zu dürfen. Er begründete die Bitte damit, daß vor Formosa zwei französische Zerstörer lägen, die ebenfalls Jagd auf Farrows U-Boot machten. Der Kommandant des britischen Zerstörers riet Farrow, sofort zu tauchen und erst an der verabredeten Stelle wieder hochzukommen.  
      Farrow handelte der Bitte entsprechend.  
      Endlich waren wir an der vereinbarten Stelle. Langsam tauchte das U-Boot auf. Kapitän Farrow bemerkte sofort einen hellen Scheinwerfer, der suchend über das Wasser glitt. Das konnte nur der britische Zerstörer
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