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Rolf Torring 117 - Kapitän Farrow

Rolf Torring 117 - Kapitän Farrow

Titel: Rolf Torring 117 - Kapitän Farrow
Autoren: Hans Warren
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„Sind wir auch!" rief Rolf zurück.  
      „Wohin wollen Sie denn?" fragte Kapitän Farrow.  
      „Hol doch die Herren über!" meinte Jörn laut zu seinem Vater.  
      „Natürlich!" lachte der Kapitän. „Lassen Sie Ihren Kahn schwimmen, meine Herren. Etwas Ähnliches kriegen Sie immer wieder!"  
      „Glück muß der Mensch haben!" lachte Rolf. „Wir hatten von Ihnen gesprochen, als wir noch auf unserer Jacht fuhren, und hofften, Ihnen hier irgendwo zu begegnen."  
      „Nennen Sie den Kahn mit den patenten Rudern eine Jacht?" fragte Farrow lachend.  
      „Ein kleines Mißgeschick traf uns. Wir begegneten dem ,Fliegenden Holländer', da ging unsere Jacht verloren."  
      „Kommen Sie an Bord! Hinter dem Geisterschiff sind wir schon eine ganze Weile her."  
      Hein Gruber hatte unser kleines Boot längsseits gezogen. Wir konnten bequem an Bord des U-Bootes klettern. Die Begrüßung war herzlich. Keiner der U-Boot-Männer vergaß, auch Pongo die Hand zu drücken.  
      „Gehen wir in meine Kabine hinunter," sagte Kapitän Farrow. „Man ist jetzt hier im Südchinesischen Meer wieder besonders eifrig hinter mir her. Wir lassen die Turmluke offen, damit mehr frische Luft hereinkommt, und tauchen nur im Notfall. Jörn und Hein, zeigt Pongo einmal das ganze Boot. Er kennt es noch nicht."  
      Kaum waren wir in Farrows Kabine, erschien auch Jörn. Er hatte Hein allein die Führung Pongos überlassen, da er gespannt war, das Abenteuer, das wir erlebt hatten, aus unserem eigenen Munde zu erfahren.  
      Beim Frühstück berichteten wir, was wir erlebt hatten. Die Stimme, die wir nachts gehört hatten, war Rindows Stimme gewesen. Der Erste Offizier hatte uns durch Zufall entdeckt. Jörn und Hein hatten, während das U-Boot getaucht war, geschickt eine Leine an unserem Halteseil befestigt, so daß unser Kahn ins Schlepptau genommen werden konnte.  
      „Der ,Fliegende Holländer' ist ein gefährlicher Bursche, der den Aberglauben der Seeleute ausnutzt," meinte Jörn.  
      „Meist schmuggelt er," fuhr der Kapitän fort, „vorher einen Vertrauten an Bord des Schiffes, das er berauben will. Der muß entweder die Mannschaft betäuben oder das Schiff anbohren, daß es auf flachem Grunde festsitzt. Das Schiff wird ausgeplündert, und vielfach glauben selbst sturmerprobte Seeleute noch, daß der ,Fliegende Holländer' wieder mal aufgetaucht sei."  
      „Und Sie wollen dem 'Holländer' das Handwerk legen, Kapitän Farrow? Wissen Sie denn, wo er zu finden ist?"  
      „Ich vermute es, meine Herren. Ich möchte aber das ,Geisterschiff' nicht einfach in den Grund bohren, was nicht weiter schwer sein würde, wenn ich es torpedieren ließe. Meiner Ansicht nach führt das Schiff noch ein paar Gefangene mit, die es zu retten gilt. Ich muß den ,Holländer' in seinem Schlupfwinkel zu überraschen suchen. Gerade deshalb freue ich mich besonders, Sie jetzt wieder getroffen zu haben. Sie werden die Fahrt doch mitmachen?"  
      „Aber selbstverständlich, lieber Kapitän! So nebenbei ja auch deshalb, weil wir unsere Jacht wiederhaben möchten."  
      „Haben Sie einen Anhaltspunkt, wohin das Schiff verschwunden ist?" fragte ich den Kapitän.  
      „Seit Tagen beobachte ich das ,Geisterschiff'. Sein Versteck muß irgendwo an der Südspitze von Formosa liegen. Dort sind zerklüftete Inseln, die als unbewohnt gelten. In dieser Richtung ist er vor Tagen einmal verschwunden."  
      „Wozu wird er unsere Jacht verwenden wollen?" warf ich ein. „Und warum, meinen Sie, hat er sie mit der Besatzung gestohlen?"  
      „Das kann verschiedene Gründe haben, Herr Warren. Vielleicht will er Ihr kleines, aber schnelles Fahrzeug für seine Zwecke herrichten lassen, vielleicht hat er auch schon einen Käufer dafür, der nur auf die Lieferung wartet. Um Ihre Leute brauchen Sie sich keine Sorgen zu machen; Menschenleben achtet der ,Holländer'; gewaltttätig in diesem Sinne ist er nicht."  
      „Und was hatte er wohl mit uns vor?" fragte Rolf. „Ohne Ihr Eingreifen hätten wir Formosa sicher nicht erreicht."  
      „Das ist schwer zu sagen. Ich bin einigermaßen verwundert," sagte der Kapitän, „daß er Ihnen nicht Brot und Wasser als Reiseproviant mitgegeben hat."  
      In eiliger Fahrt durchschnitt das U-Boot das Wasser. Kapitän Farrow zeigte uns nach dem Frühstück die zahlreichen Neuerungen, die Ingenieur Hagen angebracht hatte. Pongo trafen wir vorn an der Spitze des Bootes, wo Hein Gruber die
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