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Rolf Torring 115 - Kayser der Chinese korr

Rolf Torring 115 - Kayser der Chinese korr

Titel: Rolf Torring 115 - Kayser der Chinese korr
Autoren: Hans Warren
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still gewesen war, flüsterte Rolf uns zu:  
      „Pongo muß noch einmal hinunterrutschen, um die Männer am Kanal abzufassen. Wir können dann mit dem Kahn entfliehen und die Polizei hierher schicken."  
      Ich gab die Anweisung an Pongo weiter, der sofort begriff und wieder in den Schacht hinunterstieg.  
      Wir folgten Pongo nach einer halben Stunde bis zu der Stelle, wo der Schacht senkrecht nach unten fiel.  
      Pongo war längst unten.. Wir hörten nichts von ihm. Leise meinte Rolf zu mir, daß ich vielleicht auch hinabklettern sollte, um ihm helfen zu können, wenn es nötig sein sollte. Rolf wollte solange bei den Damen bleiben und aufpassen, daß sie nicht abrutschten.  
      Ich folgte Rolfs Anweisung. Unten angekommen, rief ich leise nach Pongo. Er antwortete in meiner Nähe, erfasste meine Beine und half mir beim Sprung auf die kleine Plattform.  
      „Gut, daß Masser Warren auch hier sein! Männer noch nicht gekommen. Krokodile immer nach Pongo schnappen. Vorsichtig sein!"  
      Wir teilten uns die Arbeit. Pongo paßte auf die Krokodile auf, ich beobachtete den Kanal, auf dem der Kahn kommen sollte. Die Männer würden sicher eine Laterne mitbringen, um sich in der Finsternis zurechtzufinden.  
      Plötzlich empfand ich, daß ein Lichtschein sich näherte. Der Schein wurde heller und heller. Pongo und ich traten hinter einen Mauervorsprung und wollten erst dann zufassen, wenn der Kahn dicht bei uns sein würde. Wir mußten die Ankommenden überrumpeln. Das würde gelingen, denn sie konnten nicht ahnen, daß sie hier unten von den längst Totgeglaubten überfallen werden würden.  
      Der Kahn kam. Nur ein Mann war darin. Pongo besann sich nicht lange, sondern sprang hinein. Ich wartete noch ab, um Pongo helfen zu können, falls das kleine Fahrzeug umkippen sollte.  
      Nach kurzem, heftigem Kampf war der Mann erledigt. Pongo fesselte ihn sofort mit einer Schnur, die er bei sich trug.  
      Die Krokodile hatten sich vor dem Laternenschein etwas zurückgezogen.  
      Jetzt war es Zeit, Rolf und die Mädchen zu rufen. Pongo schwang sich hinauf und nahm die Mädchen einzeln in Empfang. Ich nahm inzwischen Walker — er war es, der im Kahn war, Kayser war nicht mit ihm gekommen — die Pistole ab.  
      Vorsichtig brachten wir die Mädchen in den Kahn, während wir Walker auf die Plattform legten. Rolf lockerte seine Fesseln, damit er sie unschwer abstreifen konnte, wenn er aus der Betäubung erwachte, was sicher eine ganze Weile dauern würde.  
      Der Kahn hätte uns nicht alle getragen. Er war schon durch die drei Mädchen und Pongo überlastet. Wir beschlossen, daß der schwarze Riese die Mädchen zunächst fortfahren sollte, während wir noch auf der Plattform zurückblieben. Pongo nahm die Laterne mit, um sehen zu können. Wir brannten abwechselnd gelegentlich ein Streichholz an.  
      Schon nach zwanzig Minuten kam Pongo zurück und sagte uns, daß er die Mädchen in Sicherheit gebracht hätte. Kein Mensch würde sie finden. Sie lägen in unserem Sampan, tief im Schilf versteckt. Dort sollten sie unser Kommen erwarten.  
      «Jetzt Masser Wilson befreien!" sagte Pongo zum Schluss.  
      Das war auch unsere Meinung.  
      Wir banden Walker wieder stärker, da er inzwischen erwacht war, und schoben ihm auch einen Knebel in den Mund.  
      Was sollten wir nun tun? Einer von uns mußte Walker bewachen und ihn vor den Krokodilen schützen. Pongo erklärte sich dazu bereit. Er hob Rolf und mich wieder in den Schacht empor. Mühsam arbeiteten wir uns hoch und öffneten die Klappe wieder die zu dem Zimmer führte, aus dem wir die Mädchen herausgeholt hatten. Aber das Zimmer war so fest verschlossen, daß wir nichts unternehmen konnten.  
      Wir stiegen deshalb wieder in den Schacht zurück, um nach dem Gang zu kommen, an dessen Wandschluss wir schon einmal gestanden und gelauscht hatten.  
      Im Zimmer war nichts zu hören. Im Schein unserer letzten Streichhölzer suchten wir den Türverschluss. Es war nur ein Riegel, den wir beiseite schieben mußten. Kayser hatte wohl nie daran gedacht, daß von dieser Seite her jemand in den Raum eindringen könnte.  
      Wir öffneten die Tür und betraten den Raum. Er war leer. Ein bis zum Boden reichender Wandschirm bot uns ein gutes Versteck, falls jemand kommen sollte.  
      Wir hörten auch schon Schritte auf dem Gang und traten hinter den Wandschirm. Die Tür zum Gang wurde geöffnet. Kayser, der Chinese, trat ein. Er setzte sich
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