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Rolf Torring 111 - Der Todesweg

Rolf Torring 111 - Der Todesweg

Titel: Rolf Torring 111 - Der Todesweg
Autoren: Hans Warren
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geführt hätte.  
      Kurz vor Einbruch der Dunkelheit suchten wir eine für ein Lager geeignete Stelle, wachten und schliefen abwechselnd. Am nächsten Morgen setzten wir den Marsch fort und waren froh, als wir gegen Abend die Stadt Brunei vor uns liegen sahen. Mehr als fünfzig Kilometer hatten wir laufen müssen, was in der drückenden Schwüle des Urwaldes bestimmt keine Kleinigkeit bedeutete.  
      Im Hafen lag unsere Jacht. Wir waren ebenso erstaunt wie erfreut, als wir — näher herangekommen — auf Deck Balling und Kapitän Hoffmann einherschlendern sahen. Als Hoffmann uns bemerkte, ließ er sofort das kleine Beiboot bemannen und uns auf die Jacht holen. Ingenieur Lagens, der sich als Matrose Fritz Hagenau an Bord befand, durfte sich an Deck nicht sehen lassen, deshalb holte uns William, der andere Matrose, ein Engländer, ab. Kapitän Hoffmann hatte auch hier die Vorsicht beobachtet, die Jacht nicht unmittelbar am Kai festzumachen.  
      Nach herzlicher Begrüßung fragte Rolf ein wenig erstaunt:  
      »Ich denke, Sie wollten etwas unternehmen, um das Geheimnis des ,Todesweges' zu enträtseln?! Dabei wandern Sie hier herum und genießen den Frieden des Hafens!"  
      „Meinen Sie, daß ich untätig hier gesessen habe?" lachte Balling. „Vor allem habe ich hier erst einmal gute Verbindungen angeknüpft, um später freie Hand für alle Unternehmungen zu haben. Die Briten standen auf dem Standpunkt, daß es Unfug wäre, wenn sich jemand um das Geheimnis des ,Todesweges' bekümmerte, dazu wäre ihre Polizei da. Der Kommissar hätte mir beinahe die Tür gewiesen. Deshalb machte sich Kapitän Hoffmann auch kein Gewissen daraus, bei der Meldung hier Fritz Hagenau einfach zu unterschlagen."  
      „Wir haben schon die Beweise," erwiderte Rolf, „daß Lagens nicht der Täter sein kann," und erzählte was wir inzwischen erlebt hatten. Er schloß: „Haben Sie bei den Behörden angegeben, daß wir auch hier sind?"  
      „Nein, Sie waren ja nicht hier, Sie tauchen nur als Eigentümer der Jacht auf," bemerkte der Kapitän. „Ich sagte auf eine Frage der Dienststelle, ob Sie hierherkämen, daß Sie mir Ihre Pläne und Absichten nicht vorher mitteilten."  
      „Die Herren werden sicher vermuten, daß wir auch noch hier auftauchen," meinte ich.  
      Balling lachte und nickte, dann begann er zu erzählen:  
      „Da die Polizei von unserer Mitarbeit bei der Aufklärung des Geheimnisses um den ,Todesweg' nichts wissen wollte, habe ich mich an höhere Regierungsstellen gewandt. Da gibt es einen sehr einflußreichen Mann hier in Brunei, der mit dem Polizeipräsidenten auf recht vertrautem Fuße zu stehen scheint. Für heute abend habe ich eine Einladung zu ihm erhalten. Gut, daß Sie gekommen sind; ich hoffe, daß ich Sie dort auch einführen kann."  
      „Wer ist der Mann? Und durch wen haben Sie ihn kennen gelernt, lieber Balling?" fragte Rolf vorsichtig.  
      „In einem Café habe ich zufällig seine Bekanntschaft gemacht," berichtete Balling. „Da habe ich, als er mir sagte, daß er mit dem Polizeipräsidenten eng befreundet wäre, „ „ ."  
      „Da haben Sie ihm gleich den Grund Ihres Hierseins genannt und seine Vermittlung und Hilfe erbeten?!" fiel Rolf unserm Freund ins Wort.  
      „Na, ganz so rasch ist das nicht gegangen. Im Grunde habe ich ihm von selbst gar nichts erzählt, aber er hat mir so langsam ,die Würmer aus der Nase gezogen'. (Balling hatte oft eine etwas derbe, aber sehr bildhafte Ausdrucksweise.) Als er wußte, worum es sich handelte, sagte er freiwillig seine Hilfe zu und lud den Kapitän und mich für heute abend zu sich ein."  
      „Dem Frieden traue ich nicht ganz," lächelte Rolf und zeigte Balling die beiden Zettel, die wir auf dem Tisch der Waldhütte gefunden hatten. „Wir vermuteten Sie beide in Gefahr, deshalb sind wir hierhergekommen. Ich glaube, wir müssen sehr vorsichtig sein, denn ich vermute, daß der ,geistige Vater' der Geheimnisse um den ,Todesweg' hier in der Stadt sitzt Pongo beobachtet übrigens den ,Todesweg' weiter.  
      Ich möchte morgen wieder zu ihm aufbrechen, da ich mir an Ort und Stelle rascheren Erfolg verspreche."  
      „Kommen Sie denn heute abend mit, meine Herren?" fragte Balling. „Ich glaube fest, daß der Mann uns sehr nützlich sein kann."  
      „Wer ist es denn überhaupt?"  
      „Ein malaiischer Großkaufmann namens Agis, der in der Stadt großes Ansehen genießt."  
      Rolf dachte eine Weile nach, dann
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