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Rolf Torring 111 - Der Todesweg

Rolf Torring 111 - Der Todesweg

Titel: Rolf Torring 111 - Der Todesweg
Autoren: Hans Warren
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verschwunden waren, fuhren wir in einem zweiten Boot hinüber. Die Malaien, unsere Wächter, waren nicht schlecht erschrocken, uns hier wiederzusehen. Sie wurden von den Matrosen sofort überwältigt, gefesselt und zum Torpedojäger zurückgebracht, ehe Agis wieder an Deck erschien.  
      Wir nahmen in den Korbsesseln unserer Jacht auf dem Vorderdeck Platz und hofften, daß es dem Offizier gelingen würde, die Edelsteine zu finden, die Agis mitgenommen hatte. Das schien der Fall gewesen zu sein, denn, als alle wieder an Deck erschienen, trug ein Matrose einen halb gefüllten Sack bei sich, der oben gut verschnürt war. Der Großkaufmann, der uns noch nicht gesehen hatte, lärmte laut, daß man im Begriffe stehe, ihm sein rechtmäßiges Eigentum abzunehmen. Der junge Offizier ließ Agis ruhig reden und sagte schließlich nur:  
      „Auf dem 'Todesweg' bei Brunei hat man den Malaien verhaftet, der in Ihrem Auftrag dort als Schütze tätig war."  
      „Das ist eine Lüge!"  
      „Die Herren werden es bezeugen!" sagte der Offizier ruhig und deutete auf uns.  
      Als Agis uns sah, erschrak er sehr und taumelte einen Schritt zurück.  
      Auf dem Torpedojäger legte der Großkaufmann Agis nach einigem Zögern ein Geständnis ab. Er hatte den Urwaldweg als ,Todesweg" nur in Verruf gebracht, um möglichst viele Edelsteine zu erhalten, die er angeblich seiner Gottheit opferte, wie er seinen Helfern erzählte, in Wirklichkeit hatte er schon lange den Plan gehabt, eines Tages mit seinem Raube zu fliehen, den Tempel aber zu zerstören.  
      Mit herzlichem Danke verabschiedeten wir uns von dem Kapitän des Torpedojägers und seiner Mannschaft und kehrten auf unsere Jacht zurück. Dort erzählte uns John, daß er auf Befehl von Kapitän Hoffmann zu der von ihm angegebenen Stelle gefahren sei. Dort habe Agis ihn bereits erwartet, eine schriftliche Anweisung von Kapitän Hoffmann vorgezeigt, die besagte, John solle Agis mit der Jacht möglichst schnell nach Batavia bringen.  
      Erst auf See wurde sich John über das wahre Gesicht des Großkaufmanns klar, als ihm sowie William und Lagens, der übrigens mit dem Torpedojäger nach Brunei zurückgefahren war, die Waffen abgenommen und die Malaien zu Wächtern bestellt wurden.  
      Lagens hatte zum Schluss einen Motorendefekt vorgetäuscht und die Motoren nur noch mit halber Kraft laufen lassen, da er hoffte, wir würden irgendwo auftauchen. Als John das Flugzeug sah, das einen großen Bogen um die Jacht machte und zurückflog, wußte er Bescheid und sah sich oft verstohlen nach rückwärts um, ob wir schon in Sicht seien.  
      Nach dem Abendessen erzählten wir John unsere Erlebnisse. Er bat so lange, bis wir ihm versprachen, ihn auch einmal auf einen Landausflug mitzunehmen.  
     
      Wir nahmen Kurs auf Saigon. Professor Thomson hatte uns eine kleine, von dort stammende Götterfigur geschenkt. Die Tempelruinen dort wollten wir untersuchen. Was wir dabei erlebten, habe ich geschildert in  
      Band 112: "Die Thugs".  
     
     
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